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Baumaschinen 12. Dezember 2023

Mit diesen Tipps machen Sie Baumaschinen winterfest

Kaum fallen die ersten Schneeflocken, herrscht Stillstand auf der Baustelle, weil der Bagger oder Radlader liegen bleibt. Um das zu verhindern, müssen Sie Ihre Baumaschinen winterfest machen. Mit diesen Tipps gelingt das.

Wenn der Winter kommt, müssen Ihre Baumaschinen für Schnee, Eis und die niedrigen Temperaturen gerüstet sein
Wenn der Winter kommt, müssen Ihre Baumaschinen für Schnee, Eis und die niedrigen Temperaturen gerüstet sein
Inhaltsverzeichnis

Schnee, Eis sowie extrem niedrige Temperaturen können die Leistung von Baumaschinen erheblich beeinflussen oder sie gar schädigen.  Wenn Sie Ihre Bagger oder Radlader also winterfest machen, dann beachten Sie dabei die folgenden Tipps:

Starterbatterie

Batterien mögen keine Kälte. Je kälter die Batterie, desto weniger Kraft steht ihr zur Verfügung – bis zu 50 % Leistung kann sie im Winter verlieren. Und je kälter der Motor, umso mehr Kraft ist nötig, um ihn zum Laufen zu bringen. Überprüfen Sie daher regelmäßig mit einem Batterietester die Spannung und achten Sie darauf, ob es Anzeichen wie eine träge oder langsame Motordrehzahl gibt.

Wer absehen kann, dass ein Bagger oder Radlader über mehrere Wochen nicht bewegt wird, sollte über einen Ausbau der Batterie nachdenken und besser die Batterie in einem frostfreien und trockenen Raum aufbewahren. Achten Sie vor dem Abklemmen auf eine vollständige Ladung. Wird die Batterie über den Winter zwischendurch aufgeladen, nimmt sie keinen Schaden und sie lässt sich ohne unnötige Ausfallzeiten im Frühjahr wieder starten.

Kraftstofftank

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Bei einer längeren Standzeit ist es ratsam, die Blechtanks mit Winter- oder Arktis-Diesel zu befüllen. Dieser spezielle Kraftstoff ist winterfest und hat einen niedrigeren Gefrierpunkt als Standard-Diesel. Füllen Sie den Tank zu mehr als 70 % auf. So vermeiden Sie Kondenswasser, welches den Kraftstoff schädigen und zu Rost führen kann.

Bei Kunststofftanks empfiehlt es sich, diese vollständig zu leeren. Hier droht keine Gefahr durch Rost.

Kühlflüssigkeiten und Frostschutzmittel

Werfen Sie auch im Winter einen Blick auf die Kühlflüssigkeiten. Überprüfen Sie den Füllstand und ob genügend Frostschutzmittel in der Flüssigkeit vorhanden ist. Das Frostschutzmittel sollte -20 bis -40 Grad aushalten können. Mit einfachen Prüfgeräten sollten Sie den Temperaturwert ermitteln; ist der Wert zu gering, müssen Sie nachfüllen. Aber Achtung: Mischen Sie nicht wahllos Frostschutzmittel zusammen. Die Flüssigkeiten vertragen sich unter Umständen nicht.

Scheibenwaschanlage

Gute Sicht dient der Arbeitssicherheit und diese hat bei jedem Maschineneinsatz oberstes Gebot. Besonders im Winter wird das Waschwasser dringender benötigt denn je, um einen Schmierfilm auf der Fensterscheibe der Kabine zu verhindern. Damit der Durchblick nicht verloren geht, muss nicht nur die Waschanlage immer funktionstüchtig sein. Zudem sollten Sie stets genügend Wasser auffüllen. Nicht zu vergessen ist der Frostschutz. Gemischt mit dem Wasser sollte die Scheibenwaschanlage selbst bei Temperaturen von -30 Grad nicht den Geist aufgeben.

Auch die Scheibenwischer selbst verdienen eine Kontrolle. Ziehen die Wischer einen Schmierfilm über die Scheibe, reinigen Sie diese mit Alkohol. Bringt das nichts und die Wischleistung verbessert sich nicht, bleibt ein Wechsel der Scheibenwischer nicht aus. Ein weiteres Phänomen bei Frost: Scheibenwischer frieren fest. Zieht man sie ab, kann die Wischkante beschädigt werden. Daher lieber von der Scheibe lösen, bevor der Feierabend eingeläutet und die Maschine abgesperrt wird.

Hydraulikzylinder und Kolbenstangen

Die Hydraulikzylinder müssen Sie ebenfalls winterfest machen, damit diese keinen Rost ansetzen. Bearbeiten Sie dafür die Dichtungsgummis mit einem Pflegestift und überprüfen Sie die Ölabstreifer auf Defekte. Fahren Sie die Hydraulikzylinder so weit wie möglich ein und schmieren Sie die restliche Kolbenstange mit Fett ein.

Motor-/Hydrauliköl

Wenn Sie feststellen, dass das Öl schon richtig schmutzig ist oder schäumt, dann kippen Sie auf keinen Fall neues Öl nach. Stattdessen müssen Sie einen Ölwechsel vornehmen – selbst wenn der Ölstand noch ausreichend ist. Wer hier spart, spart mitunter an der falschen Stelle, denn in gebrauchtem Öl befinden sich saure Rückstände, die Ablagerungen oder Korrosionen verursachen können.

Türschlösser

Ohne das Enteisungsspray geht im Winter oft gar nichts. Pech, wenn dieses in der Kabine liegt. Haben Sie es daher immer griffbereit zur Hand. Am besten tragen Sie vorher auf die Türschlösser Sprühöl auf, dieses schützt vor Feuchtigkeit. Dann friert das Schloss im Winter gar nicht erst zu und Sie benötigen das Enteisungsspray nicht. Ansonsten gilt, dass Kälte Gummi spröde macht. Deshalb sollten Sie auch hier die Dichtungsgummis mit einem entsprechenden Pflegestift behandeln.

Kettenlaufwerke und Reifen

Steht ein Gerät mit Kettenlaufwerk im Winterausstand zum Beispiel auf der Baustelle mit sehr feuchtem Untergrund, verhindern Sie bitte mit geeigneten Maßnahmen, dass die Kette am Boden festfriert. Legen sie beispielsweise Holzbalken oder Ähnliches unter.

Statt mit Luft sind die Reifen bei Walzenzügen häufig mit Wasser gefüllt. Gerade im Winter ist ein Frost- und Korrosionsschutzmittel im Wasser unerlässlich.

Anbaugeräte

Im Winter sollten Anbaugeräte nicht direkt auf dem Boden, sondern auf Paletten oder anderen Unterlagen gelagert werden. Vorsicht ist hier vor allem bei Hydraulikhämmern geboten. Denn dringt Kondenswasser in den Hammer ein und gefriert, sind Schäden an der Dichtung vorprogrammiert. Daraus folgt: Hämmer immer stehend und nie liegend abstellen.

Korrosionsschutz

Nicht nur frostige Temperaturen setzen Baumaschinen zu und bringen sie manchmal an ihre Grenzen, auch Tausalze bereiten Maschinen, die im Winter eingesetzt werden, Probleme. Vor allem dringen Salze in noch so kleine Ritzen und Hohlräume. Das fördert Korrosion. Behandeln Sie daher Ihre Baumaschinen – inklusive Karosserie und Unterboden – mit Korrosionsschutzmitteln, Hohlraumkonservierungen und Sprühwachs. Verzichten Sie im Anschluss aber darauf, die Baumaschine mit dem Hochdruckreiniger abzudampfen, sonst ist der ganze Korrosionsschutz wieder dahin. (RED)

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