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Abladen per Funkfernsteuerung

Kein Lkw-Fahrer mag das ständige „stop and go“ zwischen den Abladestellen. Vor allem, wenn dazwischen nur wenige Meter liegen. Mit Hilfe einer Funkfernsteuerung revolutioniert ein Iveco Eurocargo 160E25 bei der Firma Schulte & Bruns GmbH & Co. KG im Emsland solche Einsätze.

Der Iveco Eurocargo 160E25 ermglicht das Abladen bei der Firma Schulte amp;amp; Bruns per Funkfernsteuerung.

Die Schulte amp; Bruns GmbH amp; Co. KG im Emsland hat es immer mit riesigen Mengen an Baustoffen zu tun. Meistens erreichen sie das Unternehmen per Güterwaggon und müssen binnen kürzester Zeit umgeschlagen werden. Der gegenwärtige Auftragsboom im Straßenbau führt sogar dazu, dass die Nachfrage immer extremer wird. Weil das Abladen ebenso zeit- wie kostenintensiv ist, musste eine Lösung gefunden werden. Das emsländische Unternehmen setzt nun auf eine von der Firma Apullma entwickelte selbstfahrende Fördertechnik, in deren Mittelpunkt ein funkfernsteuerbarer Iveco Eurocargo steht.

„Vorteil für uns ist, dass wir nicht nur mittelfristig erhebliche Kosten sparen, sondern unsere Mitarbeiter auch von Aufgaben entlasten, die niemand gerne macht“, fasst André Bergenthal von Schulte amp; Bruns die Vorteile des neuen Systems zusammen. Dabei ist Apullma ein Partner, der sich schon seit vielen Jahrzehnten auf die Entwicklung solcher Systeme zur Optimierung betrieblicher Abläufe in der Transportbranche mit individueller Fördertechnik spezialisiert hat. Hubert Siemer von Apullma, der das Projekt bis zur Inbetriebnahme begleitet hat, meint denn auch: „Unsere Detaillösungen beweisen immer wieder, dass Lkw viel mehr können, als man ihnen zutraut“.

Weil der Eurocargo über eine Funkfernsteuerung bewegt wird, war bei der Entwicklung des Systems eine intensive Kooperation mit Iveco erforderlich. Vor allem, weil Daten, die einen Eingriff auf die Motorsteuerung erlauben, angeliefert werden mussten. Und das sind Daten, von denen sich eigentlich kein Lkw-Hersteller freiwillig trennt. „Aber eine derart angenehme und zügige Projektbegleitung haben wir vorher noch nicht erlebt. Die Zusammenarbeit mit Iveco hat wie am Schnürchen geklappt“, lobt Siemer die Kooperation mit dem Hersteller.

Elektromotor mit integrierter Bremse

Tatsächlich bewegt sich der 252 PS starke Iveco Eurocargo mit seinem 6-Zylinder-Reihenmotor, der als selbstfahrende Arbeitsmaschine zugelassen ist, auf dem Betriebshof, ohne dass ein Gangeingelegt ist - also im Leerlauf. Möglich macht das die Apullma-Technik, die folgendermaßen funktioniert: Die beidseitig hinter den Zwillingsrädern angebrachten Andruckräder werden über einen definierten Druck mit Hilfe von Hydraulikzylindern von hinten an die Zwillingsräder gepresst. Zwischen den Andruckrädern ist ein Elektromotor mit integrierter Bremse verbaut, der das Drehmoment über ein eigenes Getriebe an die Andruckräder überträgt. Ähnlich funktioniert übrigens auch die Lenkung.

Und wie klappt das mit dem Entladevorgang in der Praxis? Der Lkw wird parallel zum Zug gefahren und dabei die Feststellbremse des Eurocargo betätigt. Bei laufendem Motor wird das Förderband über die Funkbedienung um etwa 90° gedreht. Um den Fahrbetrieb herzustellen, werden dann die Andruckräder hydraulisch auf die Zwillingsräder gedrückt. Jetzt genügt es, mittels Funkfernbedienung die Feststellbremse des Lkw zu lösen und der Eurocargo kann über die Andruckräder bewegt werden. Was einfach klingt, ist das Ergebnis patentierter Entwicklungen. Im Ergebnis ähnelt das Fahren des Iveco beinahe einem Freizeitvergnügen, denn die Funkfernsteuerung ist genauso einfach zu bedienen wie die eines Spielzeugautos.

Die Investition rechnet sich bereits binnen weniger Monate, weil Personalkosten durch einen zweiten Mitarbeiter, der sonst die Rangieranweisungen geben müsste, entfallen. Tatsächlich lässt sich der Iveco Eurocargo aber auch außerhalb der Entladevorgänge wie ein ganz normaler Lkw einsetzen.

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