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Die Handlungsfelder auf einen Blick: je zentraler, desto einflussreicher auf dem Weg zum Ziel
Foto: IAO
Die Handlungsfelder auf einen Blick: je zentraler, desto einflussreicher auf dem Weg zum Ziel

Inhaltsverzeichnis

Roadmap

Auf dem Weg zur klimaneutralen Baustelle

Gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und dem VDMA erarbeitete das Fraunhofer IAO eine strategische Roadmap für eine Dekarbonisierung von Baustellen.

Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO beschreibt Maßnahmen in Politik, Wirtschaft, Bildung, Technik oder Marktdesign, mit denen der Ort der Bauausführung bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden kann. Denn klimaverträgliches Bauen kann deshalb nur in Kooperation aller Beteiligten gelingen. Das Dilemma bisher: Bauunternehmen setzen um, was andere geplant haben. Sie nutzen Materialien, die im In- und Ausland produziert worden sind. Und sie bewegen sich in einem streng regulierten Rechtsrahmen, der von Kommunen, Bundesländern und dem Bund vorgegeben wird – mit teilweise unterschiedlichen Ausprägungen und politischen Interessen.

Die Studie benennt und sortiert notwendige Maßnahmen, zeigt Wechselwirkungen auf und ordnet Verantwortlichkeiten mit entsprechenden Zeitplänen zu. Dabei wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2045 die Baustelle durchgängig digitalisiert ist. Mit der Folge, dass die Bauindustrie von Anfang an in die digitale Planung des Bauwerkes einbezogen wird. „Baustelle“ im Sinne der Studie umfasst außerdem alle Phasen im bauprojektspezifischen Produktionsprozess bis zur Fertigung also auch vor- und nachgelagerte Prozesse, die nach am Ort des eigentlichen Bauens stattfinden.

Die Handlungsräume

Im Rahmen des Projektes sind 12 Handlungsräume entstanden, in denen 131 Teilmaßnahmen in 83 Maßnahmenbündeln auf einer Zeitschiene von heute bis 2045 verortet und adressiert werden können. Ziel ist es, Klarheit in Bezug auf die erforderlichen Rahmenbedingungen und strategischen Weichenstellungen zu erhalten. Auf dieser Grundlage können die notwendigen Instrumente, Maßnahmen und Zwischenschritte für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert werden. Die Handlungsräume im Einzelnen:

  • Ausschreibung und Vergabe adressiert die Verankerung von Nachhaltigkeitskriterien im öffentlichen und privaten Bauen.
  • Regelwerk, Normen und Zertifizierung bildet die oftmals alles entscheidende Grundlage für die Maßnahmen in anderen Handlungsräumen.
  • Forschung und Entwicklung zielt auf die Motivation von Forschungsinstitutionen, aber auch von Marktbeteiligten, zur Etablierung einer Innovationsoffensive.
  • Studium, Aus-/Weiterbildung und Qualifizierung nimmt sowohl die Anpassung bestehender Curricula als auch den Kompetenzaufbau in neuen Tätigkeitsfeldern (z. B. Nachhaltigkeitsbeauftragte) in den Fokus.
  • Prozesse beinhaltet die Optimierung bestehender Prozesse, aber auch das völlige Neudenken von Prozessen im Zuge von Veränderungen von Technologien.
  • Digitale Abbilder, Daten und Schnittstellen umfasst sowohl Bauwerksmodelle als auch die Themen Daten und Schnittstellen.
  • Zusammenarbeit und Ökosystem betrachtet sowohl die brancheninterne Kommunikation wie auch den Austausch mit anderen Branchen.
  • Baumaschinenpark schließt sowohl neue Antriebstechnologien als auch die Anpassung der Funktionalitäten an geänderte Anforderungen der Baustelle 2045 ein.
  • Energieversorgung schaut vor allem auf die Verfügbarkeit nachhaltiger Energieträger – und wenn möglich auch auf die Energieerzeugung – auf der Baustelle.
  • Wirtschaftlichkeit und Investitionen beabsichtigt eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus und geht der Frage nach, wie Aufwände für die Transformation finanziert werden.
  • Kommunikationstechnologien auf der Baustelle enthält kabellose Datennetz-Infrastrukturen, Baumaschinen und Automatisierung.
  • Zirkuläre Baustelle betrachtet die Frage einer 100%igen Kreislaufführung aller Bauteile und Baustoffe von Bauwerken.

Für die 12 Handlungsräume werden Maßnahmenbündel skizziert und aufgrund der Abhängigkeiten zu anderen Handlungsräumen auch mit Zeithorizonten versehen. Die Teilzeile werden den Akteuren Bauwirtschaft, Politik und Markt zugeordnet. Die Maßnahmenbündel und Teilmaßnahmen werden kurz beschrieben. Anmerkungen aus der Dokumentation der Expertendiskussion schließen die jeweilige Beschreibung ab.

Tipp: In der Ausgabe 4 der „Asphalt & Bitumen“ beleuchten wir einige Handlungsspielräume aus der Studie und holen erste Einschätzungen zu deren Machbarkeit ein. Ein Probeabonnement können Sie hier bestellen.

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