Direkt zum Inhalt

Aufbereitungszentrum für zirkuläres Bauen

Der Wendepunkt in der Kreislaufwirtschaft ist gesetzt. Nach nur 18 Monaten Bauzeit wurde EbiMIK, das grösste Aufbereitungszentrum für Bauabfälle in der Schweiz eröffnet.

EbiMIK steht für Eberhard – Materialien im Kreislauf. Der Megatrend Kreislaufwirtschaft bedeutet einen grösseren Bedarf an hochwertigen Recyclingprodukten. Das bestehende Baustoffrecyclingzentrum Ebirec in Rümlang ist bei der Mischabbruchaufbereitung an die Qualitäts- und Kapazitätsgrenzen gestossen. Zusätzlich wurde eine noch höhere Produktequalität angestrebt.

Neue Massstäbe in der Kreislaufwirtschaft

Die Frei Fördertechnik AG aus Rubigen übernahm bei diesem Auftrag die Planung, Umsetzung, Montage sowie Inbetriebnahme der Bauabfallaufbereitungsanlage als schlüsselfertiges Gesamtsystem. Mit dem Bau des modernen Aufbereitungszentrums wird Mischabbruch zu qualitativ höchstwertigen Produkten verarbeitet und das gesetzeskonforme Recycling gesichert. Damit werden neue Massstäbe in der Kreislaufwirtschaft gesetzt.

Ausgeklügelte Förderanlage

Die Aufgabeleistung der Förderanlage beträgt 200 Tonnen pro Stunde. Beim Rückbau werden Beton- und Mischabbruch bereits auf der Baustelle getrennt und nach Rümlang (Ebirec) respektive Oberglatt (EbiMIK) transportiert. Anschliessend erfolgt die Gewichtserfassung am Eingangsterminal. Die Sortierhalle des EbiMIK ist mit einem fast 100 Tonnen schweren Sortierbagger bestückt. Dieser verrichtet eine erste Grobvorsortierung der Störstoffe. Das Material wird durch den Sortierbagger in das ausgeklügelte Transportsystem gefüllt. Dieses befördert das Material zum Zweiwalzenbrecher (Sizer) zur optimalen Zerkleinerung für die nachfolgende Roboter-Sortierstrecke. Material grösser 300 Millimeter gelangt in den Zweiwalzenbrecher und wird schonend gebrochen. Das Austragskorn überschreitet 400 Millimeter nicht. Der Materialstrom wird zusammengeführt und mittels Überbandmagneten von Metallteilen getrennt. Das gewonnene Metall wird zur Wiederverwertung zentral gesammelt.

Roboter mit künstlicher Intelligenz trennen Bauabfälle

Auf zwei Roboterlinien mit je drei Greifarmen werden die ungewollten Stoffe von den mineralischen Stoffen getrennt. Die Roboter sortieren die Bauabfälle zu verschiedenen neuen Sekundärprodukten. Der Roboter trennt mineralische Stoffe von Fremdstoffen wie Plastik, Gips, Holz, Leichtmetall usw. Mit der künstlichen Intelligenz der Roboter werden die Materialien über vier Sensorboxen erkannt. Die Roboter sind international vernetzt und lernen voneinander. Um den Roboterbetrieb bis zu 24 Stunden pro Tag zu betreiben und flexibel zu halten, wurde ein vorgängiges Puffersilo vorgesehen.

Die Roboter können schwere Stücke bis 30 Kilogramm aussortieren, welche für Menschen gemäss Suva nicht erlaubt und daher nicht machbar sind. Der Mensch wäre beim Sortieren eigentlich besser, leider aber nur kurzfristig, denn der Roboter gewährleistet 24 Stunden durchgehend konstante Leistungen und verlässliche Qualität mit bis zu 12'000 Picks pro Stunde. Die erzeugten Wertstoffe werden in Abwurfboxen gesammelt oder auf robusten Förderbändern in das Rohstofflager transportiert.

Passend zu diesem Artikel

Das kreislauffähige Haus wird Realität

Häuser sind zu 90% mineralisch gebaut. In der Schweiz fallen rund 7.5 Millionen Tonnen Bauabfälle aus dem Rückbau von Gebäuden an. Wir verwenden die gesamte Menge im Sinne der Kreislaufwirtschaft für den Neubau von Häusern.