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Foto: VDMA

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VDMA

Baumaschinenhersteller rechnen mit Rückgang zwischen 7 und 30 Prozent

Auf einer Pressekonferenz informierte der Fachbereich Baumaschinen und Baustoffanlagen im VDMA zur Lage der deutschen Baumaschinenhersteller und den wirtschaftlichen Erwartungen.

Dass die Auswirkungen der Coronapandemie derzeit nur sehr vage abgeschätzt werden können, spiegelte sich auch in den präsentierten Zahlen wider. Im schlimmsten Fall rechnet der VDMA mit einem Umsatzrückgang von 30, im besten Fall von nur 7 %. Allerdings hat die Branche einen jahrelang anhaltenden Aufschwung hinter sich, der seit der Weltwirtschaftskrise 2008 ununterbrochen anhält, so dass ein Rückgang grundsätzlich wahrscheinlich wurde.

Das erste Quartal

Im ersten Quartal 2020 erzielten die meisten Unternehmen noch unbeeinflusst von der Krise akzeptable Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Beim starken Segment der Erdbaumaschinen wurden Dank des milden Winters sogar 10.000 Einheiten abgesetzt, mehr als im Jahr 2019. Der Auftragseingang lag bei Baumaschinen mit 6 % im Plus über dem Vorjahresniveau, vor allem durch die starken Monate Januar und Februar.

Regional sind die Effekte im ersten Quartal sehr breit gestreut. Während für den Absatz auf dem chinesischen Markt ein Einbruch ohnehin erwartet wurde, fiel dieser nur einstellig aus. In Europa sank der Absatz im ersten Quartal um 15 %, was vor allem durch die Situationen in Spanien und Italien bedingt wurde. Auch Nord- und Lateinamerika verzeichneten ein zweistelliges Minus.

Einbußen bei den Aufträgen

Auftragseinbußen verzeichnen alle Unternehmen. Jedoch sind Stornierungen wohl kein Thema – dies kennzeichnete die Situation nach der Weltwirtschaftskrise 2009 – sondern eher die sinkende Anzahl von Neuaufträgen. Verspürten Mitte März knapp die Hälfte der Unternehmen (46 %) gravierende und merkliche Auftragseinbußen, waren es Anfang Mai 83 %.

Die Lieferketten

Nach mehreren Blitzumfragen des VDMA haben sich Lieferkettenprobleme von Mitte März bis Anfang Mai in ihrer Gesamtheit kaum verändert. Über die Hälfte der Unternehmen ist davon betroffen. Allerdings sank der Anteil der Unternehmen die gravierende Auswirkungen spürte von fast einem Viertel auf zuletzt 6 %. Ebenfalls 6 % melden derzeit von keinerlei Problemen betroffen zu sein. Das zeigt, dass es den Unternehmen gelingt, Prozesse anzupassen und Alternativen einzusetzen.

Optimismus bei den Aussichten

Befragt nach den erwarteten Beeinträchtigungen in den nächsten 3 Monaten geht die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass Lieferkettenprobleme weiter abnehmen. Mitte April waren nur 29 % davon überzeugt. Bei den Auftragseinbußen zeigt sich die Branche fast gleichmäßig dreigeteilt: 31 % gehen von abnehmenden Einbußen aus, 38 % von gleichbleibenden und 31 % von zunehmenden. Die Veränderungen zur Umfrage zwei Wochen zuvor sind marginal.

„Wir können insgesamt feststellen, dass wir die Krise bis heute recht gut meistern konnten. Wir erwarten im Laufe des Jahres für unsere Branche deutliche Rückgänge, die aber nicht so schwer wie 2009 ausfallen werden. Für 2021 sehen wir die Chance für einen zügigen Aufschwung. Dieser wird auch abhängen von hoffentlich kurzen Planungszeiträumen für gegebenenfalls neu aufgelegte oder bereits laufende Infrastrukturprojekte“, bekräftigte Franz Josef Paus, Vorsitzender des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen.

Im europäischen Vergleich zeigen sich die deutschen Baumaschinenhersteller damit optimistischer als die europäischen. Der Geschäftsklimaindex des europäischen Verbandes der Baumaschinenhersteller CECE war im April noch nie so niedrig. Vor allem die italienischen und spanischen Hersteller sind schwer betroffen.

Foto: VDMA/CECE

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