Bauwirtschaft integriert Kriegsflüchtlinge
Traumatisiert, entwurzelt und doch voller Hoffnung: Die baden-württembergische Bauwirtschaft möchte jungen Kriegsflüchtlingen dabei helfen, möglichst rasch in Deutschland Fuß zu fassen und ihnen eine berufliche Zukunftsperspektive bieten. Deshalb beteiligt sie sich gemeinsam mit anderen Institutionen am Projekt „Flüchtlingspotentiale“.
In Abstimmung mit der Kreishandwerkerschaft Sigmaringen, dem dortigen Jobcenter und der Caritas soll ab sofort im überbetrieblichen Ausbildungszentrum Bau Sigmaringen möglichst unbürokratisch geprüft werden, was für ein Potential in den Flüchtlingen steckt, die bereits über Bau-Erfahrung verfügen, und wie ihr derzeitiger Wissensstand ist. So lässt sich am schnellsten feststellen, welche der Teilnehmer in der Baubranche sofort vermittelbar sind oder wo noch Wissenslücken nachzuschulen sind.
Dazu dürfen ab Anfang Oktober im ABZ Sigmaringen zunächst sechs bis sieben ausgewählte Kriegsflüchtlinge aus Syrien, Somalia, Eritrea und Gambia zwei Wochen lang in einem Ausbildungskurs des ersten Lehrjahres zum Maurer bzw. Beton- und Stahlbetonbauer mitarbeiten. Einmal die Woche wird dann unter Anleitung eines Ausbildungsmeisters in einem speziellen Berichtsheft die getane Arbeit dokumentiert. „Durch das gemeinsame Arbeiten mit unseren jungen Azubis hoffen wir, die Integration der Kriegsflüchtlinge zu fördern“, erklärt Zentrumsleiter Gerhard Obert. „Gleichzeitig wird man nach zwei Wochen erkennen, wie groß das Potential eines jeden Teilnehmers ist. Dies wiederum erhöht die Vermittelbarkeit am Arbeitsmarkt.“
Betreut und begleitet wird der gesamte Prozess von Dipl.-Ing. Eberhard Samtner. Er ist quasi „Pate“ für die Kriegsflüchtlinge und auch eigentlicher Initiator des Projektes „Flüchtlingspotentiale“. Samtner war lange Zeit in leitender Funktion bei zwei großen Stuttgarter Bauunternehmen tätig. Inzwischen ist er selbstständig und seit geraumer Zeit u.a. ehrenamtlich für die Caritas Sigmaringen im Bereich Deutschkurs aktiv. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er das Flüchtlingsprojekt ins Leben gerufen.
Dieter Diener, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, freut sich über so viel Engagement – auch im Hinblick auf die Sicherung von Nachwuchskräften: „Wir werden dieses Projekt nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch intensiv beobachten, um daraus eventuell Zukunftskonzepte für das enorme Fachkräfteproblem in unserer Branche zu erarbeiten.“
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