Betonrohre und -schächte sind gefragt
Gute Zeiten für die Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V.: Sie sind zurzeit sehr gut ausgelastet, können jedoch nach wie vor produzieren und liefern.
Auch wenn die aktuelle Rohstoffsituation einen wichtigen Absatztreiber darstellt, geht FBS-Geschäftsführer Dr. Markus Lanzerath ebenso langfristig von einer positiven Marktentwicklung für Betonkanalsysteme aus. Als Gründe nennt er die beispielsweise im Vergleich zu Kunststoffrohren günstigere Klimabilanz und die Erfüllung steigender Anforderungen an Nachhaltigkeitsaspekte bei Ausschreibungen und Vergaben.
Viele Engpässe für Tiefbauer
Eine vor allem Corona-bedingt schlechte Rohstoffverfügbarkeit, fehlende Frachtkapazitäten, zum Teil erhebliche Preissteigerungen, unzählige Force-Majeure-Meldungen – in den letzten Wochen und Monaten kommt für alle Beteiligten der Baubranche einiges zusammen. „Die Baubranche in Deutschland bekommt die Summe der aktuellen Probleme deutlich zu spüren“, erklärt Lanzerath und verweist auf einen kürzlich erschienen Ifo-Konjunkturtest, wonach 40% der Baufirmen im Land über eine Behinderung der Produktion durch Materialknappheit klagen.
Regionale Materialien
„Betonrohre bestehen im Wesentlichen aus drei Ausgangsstoffen: Gesteinskörnung (Sand bzw. Kies), Wasser und Zement. All diese Materialien werden regional gewonnen und sind jederzeit verfügbar. Die daraus produzierten Betonfertigteile werden in der Regel in maximal 100 km Entfernung zur Baustelle transportiert“, unterstreicht der FBS-Geschäftsführer und verweist auf die Unabhängigkeit von internationalen Rohstofflieferanten, gestörten Lieferketten und logistischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Herstellung von Beton- und Stahlbetonrohren sowie -schächten.
Starkes Potenzial für Betonrohre und -schächte
Nachfrageseitig profitieren Hersteller von Betonrohren und -schächten von der aktuellen Situation am Rohstoffmarkt. „Die Materialien, die zur Herstellung verwendet werden, können sprichwörtlich ‚vor der Haustüre‘ gewonnen und weiterverarbeitet werden. Der regionale Faktor ist daher ein klarer Wettbewerbsvorteil für unsere Mitglieder“, erklärt Lanzerath und ergänzt: „Wir erleben gerade, dass Projekte, die vorher mit anderen Werkstoffen geplant waren, nun mit Beton umgesetzt werden.“
Rahmenbedingungen werden grüner
Lanzerath ist sich sicher: „Umweltaspekte, wie z.B. die Klimabilanz von Produkten, werden bei öffentlichen Vergaben eine zunehmend wichtigere Rolle einnehmen. Diese Einschätzung teilen viele unserer Ansprechpersonen in zahlreichen Städten und Gemeinden. In die gleiche Richtung zeigen auch der European Green Deal sowie damit verbundene Initiativen wie der Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft. Der Ausgang der anstehenden Bundestagswahl wird zudem Aufschluss darüber geben, wie nachdrücklich – und in welchem Zeitfenster – die von der EU vorgegebenen Nachhaltigkeitsziele für die Produktherstellung hierzulande verfolgt werden.“
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