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Bitumen aus Algen

Bitumen ohne große Umwege aus Algen herzustellen, das ist Inhalt eines Forschungsprojektes. An ihm sind das französische Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS), die Universität Nantes und die Firma Algo Sources Technologies beteiligt.

Dafür nutzen wollen sie die Mikroalge Scenedesmus sp. Sie kommt bislang vor allem in der Kosmetikindustrie zum Einsatz, verfügt aber auch über einige praktische Eigenschaften, die bislang noch nicht genutzt wurden. In der Kosmetikindustrie interessiert man sich nur für die daraus extrahierbaren Eiweiße, ein ebenfalls anfallendes Nebenprodukt wurde bislang aber weggeworfen.

Das Forscherteam stellte fest, das sich mittels Druck und Wasserbeigabe (hydrothermale Verflüssigung) daraus eine Art Bio-Bitumen herstellen lässt: Das Material hat zwar andere Inhaltsstoffe als sein Bruder aus Erdöl, doch teilt er mit ihm die meisten physikalischen Eigenschaften, die man für den Straßenbau benötigt.

So lässt sich das Bio-Bitumen bei 100 °C in flüssiger Form verarbeiten, ist zwischen -20 und +60 °C sowohl zähflüssig als auch elastisch, was die Gesteinskörnungen zusammenhält, und auch die Belastung durch den Straßenverkehr hält der Stoff ähnlich gut aus wie Bitumen aus Erdöl.

In einem nächsten Schritt werden langfristige Analysen des Materialverhaltens durchgeführt, um die Einsatzfähigkeiten im Straßenbau zu überprüfen. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie sich der Stoff mit einem ausreichend hohen Wirkungsgrad aus den Algen extrahieren lässt, um ihn wirtschaftlich verarbeiten zu können. Bisher wird beim Umwandlungsprozess ein Wirkungsgrad von 55 % erreicht, der sich jedoch bei einer industriellen Massenproduktion verbessern kann.

Einblick in die Forschungsarbeit gibt ein Video zu (für Freunde der französischen Sprache).

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