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Ausgezeichnet wurde das Ion Dust Shiled für Fräsen
Foto: BAuA
Ausgezeichnet wurde das Ion Dust Shiled für Fräsen

Inhaltsverzeichnis

Arbeitsschutz

Bomag gewinnt den 14. Deutschen Gefahrstoffschutzpreis

Mit dem 14. Deutsche Gefahrstoffschutzpreis des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde in diesem Jahr die Bomag GmbH für das Ion Dust Shield an Kaltfräsen ausgezeichnet.

Mit dem System lässt sich die Feinstaubbelastung für all jene, die die Fräse bedienen aber auch für Personen an Straßenbaustellen um bis zu 80 % reduzieren, da es die Feinstaubpartikel mittels elektrischer Aufladung bindet und zu grobem, ungefährlichem Staub verklumpt.

Die ebenso einfache wie innovative Lösung überzeugte eine unabhängige Jury, die das BMAS berät. Die offizielle Preisverleihung fand am 29. September 2022 in Berlin statt.

Das Ion-Dust-Shield

„Elektrostatische Abscheider für Partikel gibt es überall – in der Industrie, im Haushalt“, erklärt Robert Laux, Geschäftsführer der Bomag GmbH, „aber was es noch nie gab, war ein Staubabscheider für Kaltfräsen.“ Man appliziert eine bekannte Technik auf eine neue Anwendung. Dabei griff man auf Erfahrungen an Kehrmaschinen zurück, die in der Fayat-Gruppe produziert werden.

Das Ion Dust Shield, wird direkt am Förderband in einem Kasten eingerichtet. Bei der Staubabsaugung werden die kleinen Partikel durch ein elektrisches Feld befördert, laden sich positiv auf und werden von dem negativ aufgeladenen Gehäuse angezogen. Auf diese Weise verklumpt der Feinstaub dauerhaft zu ungefährlicherem Grobstaub und wird mit dem Fräsgut zusammen abtransportiert. „Die größte Herausforderung lag für uns arin, bei Anwendern und ausschreibenden Behörden das Bewusstsein zu schaffen, dass dieses System nicht nur den Arbeitenden schützt, sondern auch die Umwelt“, konstatiert Robert Laux. „Insofern freuen wir uns sehr über die Preisvergabe und die damit verbundene Aufmerksamkeit für das System.“ Auch die Verwendung des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro ist schon geklärt. „Wir verdoppeln das Preisgeld und stellen es dem Verein der Freunde und Förderer der DASA e. V., der Deutschen Arbeitsschutzausstellung in Dortmund, zur Verfügung.“

Belobigungen für den Kampf gegen Quarzstaub

Die diesjährige Belobigung zum Gefahrstoffschutzpreis geht die Auszeichnung an die Ökopol GmbH, Hamburg, für den Beitrag des Europäischen Sozialpartnerprojekts „Reducing Respirable Crystalline Silica Dust Effectively“ („Weniger Quarzstaub auf Baustellen“). „Wir tragen dazu bei, dass der Einsatz von Ressourcen und gefährlichen Stoffen vermindert wird“, sagt Dr. Olaf Wirth, Projektleiter der Ökopol GmbH.

Ausgangspunkt der Forschungsarbeit war die Erkrankung mit Silikose, die durch das Einatmen von Quarzstaub (Kieselerde) entstehen kann. Die auch als Quarzstaublunge bekannte Krankheit ist die älteste bekannte arbeitsbedingte Lungenerkrankung und betrifft vor allem Beschäftigte aus dem Baugewerbe. Als Projektpartner unterstützte Dr. Reinhold Rühl, ehemaliger Leiter des Zentralreferats Gefahrstoffe BG Bau. Das zweijährige Projekt ist im Jahr 2022 durch die Erstellung eines „Mappings“ in 12 Sprachen abgeschlossen worden. Das Mapping enthält eine passgenaue Übersicht von technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen für die verschiedenen Bauberufe. Daraus lassen sich praxisnah Handlungshilfen für das sichere, staubarme Arbeiten am Bau ableiten.

Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis

An vielen Arbeitsplätzen arbeiten Menschen mit Gefahrstoffen, die die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen können. Den Schutz vor Gefahrstoffen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Unternehmen dazu zu motivieren, Arbeitsschutz mit innovativen Lösungen mitzugestalten und zu verbessern, ist Ziel des Deutschen Gefahrstoffschutzpreises.

Organisiert wird der alle 2 Jahre ausgerufene Wettbewerb des BMAS von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (MAI/RED)

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