Nun müssen vorrangig die als „vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“ (VB-E) bezeichneten Projekt zügig geplant und gebaut werden. Für den Erhalt von Autobahnen und Bundesstraßen sind von 2016 bis 2030 insgesamt 132,8 Mrd. Euro vorgesehen. 67,0 Mrd. davon entfallen auf Erhaltungs- und Ersatzbaumaßnahmen. 69% der gesamten Straßeninvestitionen sind für Autobahnen und 31% für Bundesstraßen vorgesehen. „Die Schwerpunktsetzung der Investitionen auf großräumig wirksame Vorhaben wird daran deutlich“, erläutert Oswald. Durch den Ausbau von 2.000 km Autobahn sollten im Bundesfernstraßennetz künftig 42% weniger Staus entstehen.
Allerdings beziehe sich der ambitionierte Finanzrahmen auf einen Preisstand der Vorhaben zum Jahr 2015. „Wenn bis 2030 alle Projekte aus dem „vordringlichen Bedarf“ plangerecht realisiert werden sollen, benötigen wir, aufgrund der absehbaren Preissteigerungen, mehr Finanzmittel als der Bedarfsplan heute ausweist“, unterstreicht Oswald. Umso wichtiger sei es, Kosten zu sparen. „Wir brauchen dazu, insbesondere bei Ersatzneubauten, ein einfacheres Planfeststellungsverfahren.“
Generell müssten Infrastrukturprojekte schneller realisiert werden können. Dazu brauche es mehr Planungsingenieure und effizientere Strukturen. Die von der Koalition geplante „Infrastrukturgesellschaft Verkehr“ biete hier ein großes Potenzial. „Als Verkehrsinfrastrukurverband erwarten wir, dass auch dieses Vorhaben in konstruktiver Zusammenarbeit von Bund und Ländern erfolgreich realisiert wird“.