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Personalie

Clément Fayat ist im Alter von 90 Jahren gestorben

Der Gründer der Fayat-Gruppe und deren Ehrenpräsident ist am 3. Juli 2022 verstorben. Als Sohn eines Maurers gründete Clément Fayat im Jahr 1957 im Alter von nur 25 Jahren sein eigenes Tiefbauunternehmen.

Clément Fayat
Inhaltsverzeichnis

Heute ist die Fayat Group eines der größten privaten Bau- und Tiefbauunternehmen in Frankreich. Zur Gruppe mit 7 Geschäftsfeldern gehören auch der Hersteller von Asphaltmischanlagen Ermont und Marini sowie die Baumaschinenhersteller Bomag und Dynapac. Der Geschäftsbereich „Road Equipment“ trägt als stärkstes Geschäftsfeld mit 37 % des Umsatzes zum Erfolg des Unternehmens bei.

Ein der Heimat verbundener Weltenbürger

Clément Fayat war er sein ganzes Leben lang ein visionärer Unternehmer. Als unermüdlicher Arbeiter, der sowohl bewundert als auch gefürchtet und von seinen Mitarbeitenden für seine faire Strenge zutiefst respektiert wurde, baute er Stein für Stein ein Imperium auf, das heute mit 21.666 Mitarbeitenden in 170 Ländern rund um den Globus agiert.

Im Jahr 2021 lag der Umsatz des Unternehmens bei 4,6 Mrd. Euro. Auch nachdem er nach 56 Jahren an der Spitze von Fayat im Jahr 2013 die Geschäftsführung an seine Söhne Jean-Claude und Laurent übertrug, verfolgte er die Entwicklung der Gruppe von seinem Zuhause im Herzen des Médoc weiter. Aus Liebe zu seiner Heimat erwarb er 1969 ein erstes Weingut in Saint-Émilion.

Bescheiden begonnen und trotz Wachstum geblieben

Clément Fayat, geboren am 24. Januar 1932 in bescheidenen Verhältnissen, erinnert sich gerne daran, dass er oft Äpfel und Kastanien mit den von seinen Eltern aufgezogenen Schweinen teilen musste. Er erwarb von seinem Vater Paul Fayat, einem Maurer, erste Fähigkeiten und auch die Erkenntnis, dass Arbeit dann wertvoll ist, wenn sie mit hoher Qualität ausgeführt wird. Daraus erwuchs die Eigenschaft, immer der Beste und möglichst auch der Erste zu sein.

Um so schnell wie möglich unabhängig zu sein, verließ Clément Fayat die Schule sehr früh und wurde im Alter von 15 Jahren Lehrling beim Bau eines Staudamms in der Dordogne. Nach 18 Monaten Militärdienst lebte und arbeitete er in Libourne am Stadtrand von Bordeaux – wo er auch seine spätere Frau Germaine kennenlernte – für das Bauunternehmen Vincent. Dann begründete er 1957 mit seinem ersten Baggerlader die Société Nouvelle de Terrassement.

Nach sich in ganz Frankreich ausweitende Tätigkeiten im Bauwesen folgte 1969 die Öffnung zur Industrie mit der Übernahme einer Kesselbaufirma, der weitere folgten. Der Geschäftsbereich „Road Equipment“ entstand 1987 mit der Übernahme der französischen Firma Ermont und ein Jahr später der italienischen Firma Marini, die Asphaltmischanlagen sowohl entwickeln als auch herstellen. 2004 folgte Bomag, Terex (Übernahme von Produktionslinien in den USA und Straßenausrüstungsaktivitäten in Brasilien) im Jahr 2013, Dynapac im Jahr 2017. Heute gehören 231 Tochtergesellschaften zur Unternehmensgruppe.

Das parallele Engagement in der Industrie und im Bauwesen – einschließlich öffentlich-privater Partnerschaft – sind auch heute noch die Grundlage für ein Gleichgewicht innerhalb und die Nachhaltigkeit des Imperiums. Clément Fayat wurde in diesem Jahr in der Forbes-Liste der Milliardäre mit 1,2 Mrd. US-Dollar auf Platz 1929 geführt. Dennoch sagte man ihm eine gewisse Bescheidenheit nach, die auf seinem Lebensmotto beruhen könnte: „Wenn du tust, was du willst, wirst du nie arbeiten“.

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