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Foto: Volker Müller

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle HDB- und DIHK-Umfragen

Das Virus schadet der Bauwirtschaft

Ein differenziertes Ergebnis zur Lage der Bauwirtschaft ergaben die aktuellen Umfragen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB). Fakt ist jedoch: Das Virus schadet auch der Bauwirtschaft.

Der HDB hat vom 24. bis zum 31. März eine Umfrage unter seinen Mitgliedsfirmen durchgeführt. Daran haben 409 Personen teilgenommen. Die Ergebnisse vermitteln eine Momentaufnahme über die Situation in der Bauindustrie. Eine konkrete Prognose für das gesamte Jahr ist nach Einschätzung des HDB derzeit nicht möglich. Eine erste vorsichtige „Trendaussage“ ist, dass der Verband Bauindustrie mit einer Stagnation des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe rechnet, ein reales Wachstum seiner Meinung nach außer Reichweite liegt.

Einschränkungen durch Corona-Virus

56% der Teilnehmer haben geantwortet, dass sie durch die Auswirkungen des Corona-Virus in ihrer Leistungserbringung bereits heute behindert sind. Dabei sagt allerdings ein Großteil (62%), dass die Effekte entweder neutral (20%) oder geringfügig (42%) seien. 33% melden eine starke und lediglich 4% eine sehr starke Einschränkung. Der Unterschied zur DIHK-Umfrage könnte darauf zurückzuführen sein, dass beim DIHK überwiegend Kleinbetriebe an den Umfragen teilnehmen. Beim Hauptverband dürften es vor allem Mittelständler und große Baufirmen sein.

Fehlendes Material und hoher Krankenstand

Die größten Einschränkungen kommen durch fehlende Materiallieferungen (39%), einen hohen Krankenstand (40%), behördliche Quarantäneauflagen (31%), weniger Nachfrage (26%) und Stornierungen (25%) zu Stande. 33% berichten von Personalmangel aufgrund von Grenzschließungen. Dies betraf besonders Mitarbeiter aus Polen.

Momentan noch positiv stimmt, dass nur 10% der gesamten Umfrageteilnehmer angeben, Anzeichen wahrzunehmen, dass öffentliche Auftraggeber Rechnungen nicht mehr zahlen würden. Als Gründe wurden überwiegend genannt, dass sich die Rechnungsprüfung verzögert und dass es kein Personal in den Behörden gibt.

Umfrage des DIHK vom 27. März

An der DIHK-Umfrage haben 950 Baufirmen teilgenommen. 87% der befragten Baufirmen geben an, dass sie negative Auswirkungen auf ihre Geschäfte spüren. Allerdings steht das Baugewerbe immer noch an letzter Stelle unter den Wirtschaftsbereichen.

Umsatzverluste erwartet

33% der befragten Bauunternehmen erwarten, dass ihr Umsatz im Gesamtjahr 2020 aufgrund der Pandemie zwischen 10 und 25% zurückgehen wird. 11% erwarten einen Rückgang von bis zu 10%, 20% einen Rückgang zwischen 25 und 50% und sogar 8% einen Rückgang von über 50 %. Lediglich 5% erwarten keine Veränderung,

Nachfrage sinkt

50% der befragten Bauunternehmen gaben auf die Frage „Welche Auswirkungen hat das Virus auf Ihre Geschäfte? (Mehrfachnennungen möglich)“ schon jetzt an, weniger Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen zu spüren. Weitere Auswirkungen waren:

  • 46% Ausfälle durch fehlende Mitarbeiter.
  • 43% fürchten, dass Investitionen zurückgefahren werden.
  • 41% gaben an, dass Aufträge storniert wurden.
  • 34% meldeten fehlende Waren und Dienstleistungen.
  • 33% spüren Liquiditätsengpässe.
  • 31% logistische Engpässe.
  • 18% befürchten sogar den Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit (komplett oder zu großen Teilen).
  • 9% sprechen sogar schon von einer drohenden Insolvenz.
  • 6% gaben an, dass sie schon eigene Produktionsausfälle in Deutschland verzeichnen.

Kurzarbeitergeld und Liquiditätshilfen

Besonders hohe Relevanz bei den Hilfsmaßnahmen haben aus Sicht der befragten Bauunternehmen das Kurzarbeitergeld (75%) sowie Liquiditätshilfen durch Zuschüsse und Stundungen (59%). Ein wirksames Element aus Sicht der Bauunternehmen, um Liquidität im Unternehmen zu halten, sind Steuerstundungen bzw. die Anpassung der Vorauszahlungen (62%).

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