Direkt zum Inhalt
Archiv 10. September 2013

… dass Steine-Erden-Unternehmer grüner sind als grün?

Mit dem Fahrrad zum Bundestag – gerade Spitzen-Politiker stellen es gerne zur Show, wenn sie - vorschriftsmäßig behelmt - ein muskelbetriebenes Fortbewegungsmittel dem Dienstwagen vorziehen. Nun wird ihnen kaum jemand abnehmen, dass diese Handlung allein der persönlichen Gesunderhaltung dient. Es ist das eigene Image, das in satt-grünem Glanz erstrahlt, sobald der Drahtesel kurz vorm Kanzleramt um die Ecke biegt.

Grn unterwegs, auch im Steinbruch ? mit dem E-Bike mit Allradantrieb.
Grn unterwegs, auch im Steinbruch ? mit dem E-Bike mit Allradantrieb.

Dass in vielen Steine-Erden-Unternehmern eine Öko-Seele  schlummert, ist leider nur in diesen Kreisen bekannt. Und kaum jemand ahnt, dass so mancher Steinbruch-Betreiber das ach so ökologischen Politiker-Gehabe locker in die Tasche stecken  kann. Oder wurde schon mal ein Uhu in einem Polit-Büro gesichtet? Kein noch so grüner Politiker kann mit „Mein Biotop, meine Gelbbauchunke, meine Baustoffe direkt vom Hof - nicht aus Fernost“ aufwarten. Eher kippt  der enttarnte Öko-Angeber grün vor Neid vom Fahrrad, wenn er sich sowas anhören muss.

Ohnehin könnten die radelnden Möchte-Gern-Grünen demnächst von Steine-Erden-Unternehmern einmal mehr in den Schatten gestellt werden. Wissenschaftler an der Universität Ulm entwickeln derzeit ein Zweirad, das für emissionsfreie Touren zu Kieswerk und Abbruchwand taugt: das E-Bike mit Allradantrieb. Laut Forschungsleiter Dr. Michael Buchholz handelt es sich um ein rein elektrisch betriebenes Kleinkraftrad, das durch einen zusätzlichen Antriebsmotor am Vorderrad auch ruppigem Gelände trotzt. Das wäre doch was: Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h fröhlich pfeifend am Gemeinderat vorbeiziehen und rufen: „Moin Kollege, auch mal wieder ohne Diesel unterwegs? Nur nicht überanstrengen!“ Danach – ohne Einbußen von Schweißperlen –  entspannt auf die unterste Sohle fahren und mit dem Feldstecher schauen, ob der Uhu schon Junge hat. Schade, dass es bis dahin noch eine Weile dauert. Erst in drei Jahren soll ein batteriebetriebener Prototyp auf Teststrecken erprobt werden. Auch soll das neue E-Bike nach dem Willen der Forscher einfach zu bedienen und erschwinglich im Preis sein, das alles braucht Zeit.

Da heißt es abwarten oder aufs Mountain-Bike steigen. Das hat ja auch einen Allradantrieb: den Schiebemodus fürs Bergauffahren. (Ute Schroeter)

Passend zu diesem Artikel