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Foto: David Spoo / VDBUM

Inhaltsverzeichnis

VDBUM Großseminar

Die Digitalisierung im Blick

Digitalisierung, innerstädtischer Kompaktbau, Rückbau und Aufbereitung sowie Bahnbau – das waren die bestimmenden Themen des 49. VDBUM-Großseminars.

Die Politik habe die Weichen für die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur und den Wohnungsbau gestellt, erklärte Peter Guttenberger, Präsident des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik, zu Beginn der Veranstaltung, die vom 11. bis 14. Februar 2020 im Sauerland Stern-Hotel in Willingen stattgefunden hat.

Rainer Bomba, Staatssekretär a.D., kritisierte in seinem Impulsvortrag am Eröffnungsabend, dass die Bauindustrie als Schlüsselindustrie der Bundesrepublik Deutschland „in jeder Legislaturperiode einem anderen Ministerium zugeordnet“ werde. Ein eigenständiges Ministerium für das Bauwesen sei unabdingbar. Bezüglich der anstehenden milliardenschweren Infrastrukturmaßnahmen zeigte sich der Politiker nicht als Verfechter der schwarzen Null: „Nach Jahrzehnten der Sparsamkeit sollte man dann investieren, wenn das Geld billig ist. Das ist es jetzt“, so Bomba.

Lösungsorientierter Experten-Talk

Bomba nahm auch am VDBUM-Talk am ersten Seminartag teil und diskutierte mit Joachim Schmid (Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen), Prof. Dr. Frank Will (TU Dresden), VDBUM-Präsident Peter Guttenberger, Frank Limprecht (DB Netz AG) und VDBUM-Vorstand Josef Andritzky, Geschäftsführer der Kassecker GmbH, über Erfolge und aktuelle Stolpersteine auf dem Weg zur Digitalisierung der Baubranche. Die Moderation übernahm Antenne Bayern-Moderator Nick Lisson.

Prof. Will berichtete von der vollständig vernetzten Modell-Baustelle, die derzeit in Sachsen errichtet wird. Ziel des Projekts ist es herauszufinden, welche digitalen Prozesse möglich sind und an welchen Stellen es noch Forschungsbedarf gibt. Die Bahn strebt die vollständige Vernetzung in zehn Jahren an, erklärte Limprecht. Seit 2020 werden alle Großprojekte mit Building Information Modeling (BIM) durchgeplant. „Über Kollisionsprüfungen können wir frühzeitig sehen, wo es Probleme geben kann“, so Limprecht weiter. Andritzky hob hervor, wie wichtig es ist, diejenigen Mitarbeiter zu finden, die bereit sind, die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben.

Nach der Sprache die Grammatik

Nicht kompatible Schnittstellen in der Baumaschinentechnik stellen ein großes Hemmnis auf dem Weg zur smarten Baustelle dar. Im Gespräch zwischen Joachim Schmid und Peter Guttenberger wurden die unterschiedlichen Positionen von Anwendern und Herstellern ausgetauscht. Im Nachgang des Seminars wird der VDBUM dem VDMA ein Feedback bezüglich der digitalstrategischen Anforderungen seiner Mitglieder geben, damit dieser mit den Herstellern über Lösungen sprechen kann, die den Bauprozess unterstützen. „Wir haben die Sprache entwickelt, nun muss die Grammatik formuliert werden“, so Guttenberger. Letztlich bestehe Einigkeit darin, dass an der Erstellung einer gemeinsamen Plattform kein Weg vorbeiführt. „Wir ziehen an einem Strang“, unterstrich Schmid und berichtete, dass bei den Herstellern ein breiter Konsens erreicht worden sei.

Nachwuchskräfte mit dabei

Zum mittlerweile sechsten Mal lud der Verband im Rahmen seines Patenschaftsprogramms Nachwuchskräfte zur Teilnahme am Großseminar ein. 14 Firmen ermöglichten den 39 Teilnehmern den kostenlosen Besuch. Der Kreis der Teilnehmer war gegenüber der Vorjahresausgabe deutlich gesenkt worden, um die beste Betreuung der Studenten und Meisterschüler sicherstellen. Dass die Idee der Patenschaften nachhaltig wirkt, zeigte sich daran, dass einer der früheren Teilnehmer ein zweites Mal zum Seminar kam – diesmal allerdings als Fachreferent.

Vom Running Gag zum guten Zweck

Ebenfalls am zweiten Seminarabend wurde deutlich, dass die VDBUM-Vorstandsmitglieder Spaß an ihrer Tätigkeit haben und der Humor bei der Verbandsarbeit nicht zu kurz kommt. Schon seit Längerem fordert Dirk Bennje Jan Scholten auf, ihm doch ein VDBUM-Kissen zu sticken, das er sich dann sichtbar ins Heck seines Wagens legen werde. Nun hat Scholten tatsächlich sein handarbeitliches Geschick unter Beweis gestellt und seinem Vorstandskollegen ein wahrlich meisterhaftes Kissen überreicht. In Bennjes Auto wird es dennoch nicht Platz nehmen, da er kurzerhand Jan Bröker vom Auktionshaus Dechow, einem VDBUM-Mitgliedsunternehmen, auf die Bühne bat, der in einer Spontanversteigerung einen absoluten Spitzenpreis erzielte. Für 1.500 Euro ging das Unikat an Stefan Sparwel von der Firma Kinshofer. Den Erlös erhält die Coreum Stiftung, deren Gründung Toni Kiesel angekündigt hat. Sie wird Menschen unterstützen, die in der Baubranche tätig sind und unverschuldet in Not geraten sind. Rund 1.200 Teilnehmer besuchten den diesjährigen Branchentreff. Das VDBUM-Seminar 2021 findet vom 23. bis 26. Februar in Willingen statt. (David Spoo)

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