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Die Zukunft wird mobil

Einmal jährlich lädt die Wirtgen Group Kunden aus aller Welt zu Technologietagen in eines der Werke ihrer vier Marken Wirtgen, Hamm, Vögele und Kleemann ein. In aufwendigen Live-Demonstrationen beweisen Baumaschinen ihr Können, auf dem Programm stehen außerdem Fachvorträge sowie eine Maschinenausstellung.

Diesjähriger Austragungsort war das rheinland-pfälzischeWindhagen, wo sowohl die Unternehmensgruppe als auch dieWirtgen GmbH ihren Sitz haben. 1 400 Mining-Fachleute und Steinbruchbetreiber aus 65 Ländern folgten Mitte September der Einladung zu den „Mineral Technology Days 2012“, bei denen Gewinnung und Aufbereitung mineralischer Rohstoffe  im Mittelpunkt standen.

Traditionell blicken die beiden Geschäftsführer Jürgen und Stefan Wirtgenbei der am frühen Morgen stattfindenden Pressekonferenz auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück und werfen einen Blick auf die nähere Zukunft der Firmengruppe. Die Unternehmenszahlen präsentierten sie bester Stimmung, denn der konsolidierte Umsatz  hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 1,76 Mrd. Euro ein Allzeithoch erreicht. Mit einer Exportquote von 90 % ist der Konzern weltweit gut aufgestellt, der aktuell größte Markt ist Europa mit einem Umsatz von 509 Mio. Euro.  Im laufenden Geschäftsjahr stehen die Zeichen erneut  auf Wachstum: „2012 gehen wir von einem Rekordjahr aus“, prognostizierte Jürgen Wirtgen, der den angepeilten Umsatz auf 1,8 Mrd. Euro bezifferte.

Produziert wird an den vier deutschen Standorten, sowie in Brasilien, China und Indien. Das erst vor zwei Jahren im indischen Pune errichtete Werk steht aufgrund starker Zuwächse in der Region bereits vor einer Erweiterung und auch am chinesischen Standort Langfang  wird kräftig investiert: 40 Mio. Euro werden in den Neubau des Werks fließen.  „Durchschnittlich investieren wir jährlich mehr als 75 Mio. Euro“, berichtete Stefan Wirtgen, diese Summe liege weit über der Abschreibung. Aktuell beschäftigt die Wirtgen-Group 5 100 Mitarbeiter, davon 1 300 bei der Wirtgen GmbH, 800 bei der Joseph Vögele AG, 750 bei der Hamm AG und 320 bei der Kleemann GmbH.

Das Volumen des Weltmarkts für Baumaschinen wird auf rund 100 Mrd. Euro geschätzt. 4 % davon entfallen auf den Bereich Road Technologies, den die Wirtgen Group mit ihren Marken Hamm und Vögele anführt. Die Sparte Mineral Technologies ist mit einem Anteil von 27 % ein weitaus größerer Markt. „Bei den Mineral Technologies sehen wir ein unglaublich großes Wachstumspotential“, erklärte Stefan Wirtgen.  Als treibende Faktoren nannte er die steigende Rohstoffnachfrage, steigende Rohstoffpreise, die Erschließung neuer Lagerstätten  sowie die weltweit zunehmende Nachfrage nach Minenausrüstung.

Zur Stärkung der Marktposition sollenWirtgensSurfaceMinerbeitragen. Dies sind mobileAbbaugeräte , deren rotierende Walze Gestein abfräst und Dumper mittels integriertem Förderband mit dem zerkleinerten Material belädt. Die Vorteile des SurfaceMinings liegen im hochselektiven Gesteinsabbau ohne Bohren und Sprengen, der Möglichkeit, nahezu 100 Prozent der Lagerstätte auszubeuten. Die Qualität des Endprodukts ist dabei hoch, die Betriebskosten aber gering. „Die SurfaceMiner sind eine Sparte, die sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat und für die wir eine große Zukunft sehen“, sagte Stefan Wirtgen über die Maschinen, die für den Abbau unterschiedlichster Materialien – von Kohle über Kalkstein bis Granit – geeignet sind. Ende 2012 werden weltweit 424 SurfaceMiner im Einsatz sein, die derzeit größten Märkte sind Asien und Australien. Die Besucher der Technologietage wurden später Zeuge, wie schnell ein SurfaceMiner 150 t Material aus dem Boden des Betriebsgeländes löste und auf Dumper verlud.  Präsentiert wurde auch die Wirtgen Pick Inspection (WPI), ein integriertes Messesystem zur Erfassung des Schneidwerkzeug-Verschleißes.

Äußerst positiv hat sich die Kleemann GmbH unter dem Dach der Wirtgen Group entwickelt, zu der sie seit 2006 gehört: „In Europa haben wir uns deutlich verbreitert und sind nun in allen wesentlichen Märkten aktiv“, erklärte Stefan Wirtgen. Im Juni 2012 waren weltweit 1440 Brecher und 425 Siebanlagen des Herstellers im Einsatz.Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem Absatz von 361 Brech- und Siebanlagen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von annährend 20 Prozent.

Vor 25 Jahren hatte Kleemann mit dem Bauraupenmobiler Brechanlagen begonnen. Gerade in den letzten Jahren haben sich immer mehr Kunden für die mobilen Maschinen entschieden. Gegenüber stationären Anlagen punkten sie mit niedrigeren Investitions- und Betriebskosten sowie einer Minimierung der Transporte innerhalb des Steinbruchs. Eine Abschaffung des Bereichs für stationäre Anlagen steht laut Stefan Wirtgennicht auf der Agenda, er benannte jedoch die weitere Marschrichtung: „In der Mobiltechnik sehen wir unsere Zukunft“.

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