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Kennen Sie die bauma? Teil 4:

Ein Standort für die Ewigkeit?

In den 65 Jahren ihres Bestehens wurde die bauma an drei Messe-Standorten veranstaltet. Die Weltleitmesse für Baumaschinen stieß immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen – selbst nach der aktuellen Erweiterung des Messegeländes. Ein erneuter Standortwechsel stellt für die Macher der bauma dennoch keine Option dar.

Die bauma begann - wie Sie im ersten Teil unserer Fortsetzungsreihe lesen konnten – 1954 unter dem Namen „Frühjahrsschau für Baumaschinen“ mit 58 Ausstellern auf einer Gesamtbruttofläche von 20.000 m2. Veranstaltungsort war die Münchner Theresienwiese, die auch Austragungsort des Oktoberfests ist. 1962 wurde das Messegelände auf das ehemalige Flughafenareal in Oberwiesenfeld verlegt, wo den inzwischen mehr als 450 Ausstellern eine sechs Mal so große Fläche zur Verfügung stand. In Oberwiesenfeld konnte die damals jährlich stattfindende bauma allerdings nur fünf Ausgaben lang bleiben, dann begann auf dem Gelände der Bau des Olympiaparks für die Olympischen Spiele 1972. Die bauma ging 1967 zurück an ihren ursprünglichen Standort und hielt der Theresienwiese jahrzehntelang die Treue, obwohl sich das Gelände spätestens seit den 1980er Jahren als zu klein erwies. 1985 verfasste der der damalige Chef der Münchner Messe-und Ausstellungsgesellschaft Werner Marzin die Denkschrift „Zur Situation und den Zukunftsperspektiven des Messeplatzes München“, worin er einen neuen Messestandort forderte und dafür eine „Teilfläche des aufzulassenden Flughafens München-Riem“ vorschlug. Der Freistaat Bayern und die Stadt München nahmen diese Idee auf. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens „Franz Josef Strauß“ wurde der bisherige internationale Flughafen München-Riem 1992 ersetzt. Auf einem Teil des Areals entstand die Neue Messe München.

Umzug nach Riem

1995 fand die bauma letztmals im Münchner Zentrum statt. Drei Jahre später feierte sie ihre Premiere am neuen Messestandort, dessen erster Bauabschnitt gerade fertiggestellt worden war. In den zwölf Hallen und dem Internationalen Congress Center München (ICM) standen zunächst 140.000 m2 Hallenfläche zur Verfügung. In den Folgejahren wurden zwei weitere Hallen mit 20.000 m2 Fläche sowie ein Parkhaus mit 4.600 Stellplätzen errichtet. Vor allem die CSU hatte sich stark für den Bau des Parkhauses gemacht, nachdem bei der bauma 1998 teils chaotische Verkehrsverhältnisse geherrscht hatten, die zur Ausgabe 2001 unbedingt vermieden werden sollten. 2004 wurden weitere zwei Hallen mit einer Fläche von 20.000 m2 und das Eingangsgebäude Nord in Betrieb genommen, womit eine Hallenfläche von 180.000 m2 erreicht war.

Der Spatenstich Ende Juni 2016 markierte den Start des letzten Bauabschnitts und der Vollendung des Messegeländes. 2018 wurde die neuen Hallen C5 und C6 sowie ein weiterer Konferenzbereich fertiggestellt. Zur bauma 2019 verfügt die Messe München damit über insgesamt 18 Hallen mit zusammen 200.000 m2 Ausstellungsfläche und rund 400.000 m2 Freigelände.

Keine Bestrebungen für einen Ortswechsel

Trotz neuer Hallen stößt die bauma platzmäßig an ihre Grenzen. Auch zur diesjährigen Messeausgabe bemühten sich hunderte Unternehmen vergeblich um einen Messestand. Dennoch hält Messechef Klaus Dittrich nichts davon, die Messe künftig aufzusplitten: „In unseren Augen sind die Themenbereiche so eng miteinander verwoben, dass ein Aufteilen auf verschiedene Messetermine wenig Sinn macht – auch im Sinne der Aussteller und deren Möglichkeit, bestmöglich Geschäfte anzubahnen.“ Im Sommer 2015 hatte die Messe München zudem das S-Bahn-Bündnis Ost initiiert. Ziel ist der vierspurige Ausbau der S-Bahnlinie S2-Ost und eine Anbindung der Messe an die S-Bahn. Dies ist ein klares Signal zur dauerhaften Beibehaltung des Messestandorts. Joachim Schmid, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen hatte sich 2016 auf Nachfrage von baunetzwerk.biz gegen einen erneuten Umzug der bauma ausgesprochen: „Der VDMA und die Messe München sind laufend im Gespräch und wir sind uns einig, dass es immer darum gehen muss, die Qualität der bauma zu verbessern. Es gab immer wieder Ideen, Teilbereiche etwa nach Augsburg zu verlagern, doch am Ende dieser Überlegungen steht die Erkenntnis, dass die bauma als Ganzes an ihren Platz in München gehört.“

Lesen Sie in Teil 5 unserer bauma-Serie, wie 2010 ein Vulkan der Messe übel mitspielte, und warum wir bereits im Vorfeld der bauma 2019 wussten, dass vom Eyjafjallajökull diesmal keine Gefahr ausgehen wird.

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