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Nachruf

Ein Techniker mit Freude am Vertrieb

Baumaschinen waren seine Leidenschaft: Caspar Heinrich Schlüter gründete vor 56 Jahren seine Firma Schlüter für Baumaschinen. Anfang November ist der Unternehmer verstorben.

Fotos von Thorsten Hennig | www.thorsten-hennig-fotografie.de
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1964 wurde der Grundstein des heute größten Komatsu- und Sennebogen-Vertragshändlers in Deutschland gelegt. In einem Kellerraum in Erwitte gründete Caspar Heinrich Schlüter das Unternehmen Ing. C. H. Schlüter. Bereits in den ersten Monaten wurden der damalige 4-Mann-Betrieb sowie das Durchhaltevermögen des jungen Unternehmers auf eine harte Probe gestellt: Aus der Werkstatt einer alten Hofstelle an der B1 war über Nacht das gesamte Werkzeug gestohlen worden. Der Entschluss, noch einmal zu investieren, dann aber am eigenen Betrieb zu wohnen, sollte das Leben von Caspar Heinrich Schlüter und seiner Frau Christa sowie den vier Kindern prägen und trotz des rasanten Wachstums einen Familienbetrieb mit entsprechenden Werten entstehen lassen.

Erst Hanomag - dann Komatsu

Als gelernter Maschinenbauer wusste Caspar Heinrich Schlüter immer, wovon er sprach – so war seine Partnerschaft mit dem Landmaschinenhersteller Massey-Ferguson geprägt von Vertrauen, Fairness und Ehrlichkeit. 1974 übernimmt Massey-Ferguson die „Hannoversche Maschinenbau AG“ und macht Schlüter so zum Hanomag-Händler. Im selben Jahr integriert Caspar Heinrich Schlüter die bis heute lebendige Idee eines Handelscenters-Technik: Hier werden für Kunden Sonderfertigungen konstruiert und produziert. In den nächsten Jahren baute Schlüter sein Gebiet aus und schuf weitere Niederlassungen, überstand den Hanomag-Konkurs (1984) und gewann Komatsu als zuverlässigen japanischen Hersteller von Baumaschinen.

Ein Herz für die nächste Generation

Neben seiner Begeisterung für den Vertrieb von Baumaschinen war Caspar Heinrich Schlüter bekannt dafür, den Nachwuchs zu fördern und sein Wissen gerne an die nächste Generation weiterzugeben. Seinen beiden Söhnen Thomas und Kaspar-Heinrich ermöglichte Caspar Heinrich Schlüter einen frühen Einstieg in die Firma und übertrug ihnen nach und nach mehr Verantwortung, bis er sie im Jahr 2000 schließlich zu Geschäftsführern ernannte. Von diesem Zeitpunkt an zog er sich langsam aus dem operativen Geschäft zurück. Seine Söhne berichten aber, dass der Senior in der Rolle eines „väterlichen Freundes“ noch bis zu diesem Jahr fast täglich sein Büro aufsuchte, die Atmosphäre aufsog und mit Erfüllung sah, wie inzwischen die dritte Generation in Person seiner Enkel Thomas und Maximilian in die Firma Schlüter für Baumaschinen einsteigt. (US/RED)

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