Erkator fräst sich durch den Sandstein
Nichts für Weicheier: Bei der Kanalsanierung im thüringischen Finsterbergen ist Härte angesagt. Für das Erstellen von Kopflöchern setzt das ausführende Unternehmen darum auf die Zähigkeit einer Anbaufräse. In diesem Fall auf die Erkator-Kettenfräse EK 100 von Kemroc an einem Cat-Bagger.
Die Hauptverkehrsachse der thüringischen Stadt Finsterbergen, die 1,1 km lange Rennsteigstraße, wird bis Ende des Jahres umfassend saniert. Beim Kanalbau stehen die Einsatzkräfte der Allgemeinen Ingenieurbau Thüringen GmbH (AIT) aus Gotha vor einer besonderen Herausforderung in Form von hartem Sandstein, der teilweise schon in 20 cm Tiefe beginnt. Auf einem inzwischen fertiggestellten Baufeld sahen die Pläne das Öffnen von Kopflöchern für Spülbohrungen vor, um danach die Rohre für den neuen Kanal einzuziehen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit Bagger-Anbaufräsen verschiedener Fabrikate wurde die Kettenfräse Erkator EK 100 von Kemroc auf Herz und Nieren getestet und schließlich für gut befunden.
Diese Querschneidkopffräsen haben eine patentierte Mittelkette mit Fräsmeißeln zwischen ihren Schneidköpfen und wurden speziell zum Abbau von weichen bis mittelharten Gesteinen und zum Herstellen von schmalen Gräben entwickelt. In zwei Größen für Bagger von 18 bis 45 t verfügbar, öffnen sie damit schmale, tiefe Gräben in Gesteinen bis 80 MPa Druckfestigkeit.
Im konkreten Einsatz in Finsterbergen wurde die EK 100 an einen Raupenbagger Cat 323D (23 t) angebaut. Anschließend wurden damit auf einem 150 m langen Baufeld die 3,60 m langen, 2,00 m breiten und bis zu 4,50 m tiefen Kopflöcher erstellt. Schachtmeister Hendrik Schleicher führte dabei den Bagger und die Anbaufräse überwiegend selbst. Seiner Aussage nach arbeitete die EK 100 rationell und problemlos im 70 MPa festen roten Sandstein sowie in abrasivem Schlamm: „Das Verfahren mit der Kemroc-Kettenfräse ist deutlich schneller als mit einem herkömmlichen Stemmhammer. Wir erreichten dabei eine Fräsleistung von mehr als 7 m³ je Stunde.“ Auch Vibrationen und Verschleiß, ergänzt er, hielten sich dabei in Grenzen: „Die Maschine selbst zeigte überhaupt keinen Verschleiß, und die Abnutzung ihrer Hartmeißel lag im Bereich des Üblichen.“
Im weiteren Verlauf des Bauvorhabens wird der Kanal in offener Bauweise erstellt. Auch hierbei ist die Kettenfräse am Raupenbagger das Schlüsselgerät, um in den festen roten Sandstein vorzudringen. Nach seinen guten Erfahrungen mit der Kemroc-Spezialfräse ist Schachtmeister Schleicher zuversichtlich, die zeitliche Planvorgabe zu erfüllen: „Wir befinden uns im Selbstversuch, und gegenwärtig stehen die Zeichen auf Erfolg.“ Voraussichtlich werden die Arbeiten in der Rennsteigstraße von Finsterbergen am 30. November 2017 abgeschlossen sein.
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