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Ersatzteil-Logistikzentrum für Erdbewegungsmaschinen

115 Mio. Euro investiert Liebherr in Oberopfingen. In der Nähe von Kirchdorf an der Iller in Baden-Württemberg errichtet die Firmengruppe seit Juli 2013 ein neues Logistikzentrum. Von dort aus soll ab Anfang 2015 die weltweite Ersatzteilversorgung für Erdbewegungsmaschinen erfolgen. Langfristig ist geplant, die Ersatzteillogistik weiterer Baumaschinen-Sparten der Firmengruppe an diesem Standort anzusiedeln.

Das neue Logistikzentrum hat nahezu die Ausmae einer Kathedrale und wird die Ersatzteillieferung in alle Welt deutlich beschleunigen.

Die Baumaßnahmen der ersten Ausbaustufe sind bereits abgeschlossen. Der Bauabschnitt umfasste u.a. die Erschließung des Betriebsgeländes, die Errichtung einer Logistikhalle auf einer Fläche von ca. 47.000 m² sowie den Bau eines separaten Verwaltungsgebäudes. Die Inbetriebnahme des Logistikbereichs wird im ersten Quartal 2015 erfolgen.

In der Endausbaustufe werden auf dem insgesamt 360.000 m² großen Areal Hallenflächen von rund 170.000 m² sowie Verwaltungsgebäude auf einer Grundfläche von 4.500 m² zur Verfügung stehen. Ein speziell für die Ersatzteillogistik geplantes Zukunftskonzept reserviert direkt neben dem neuen Logistikzentrum nochmals eine Fläche von 47.000 m² für eine Spiegelung der neuen Logistikhalle. Dies sichert eine optimale Skalierbarkeit der Logistikabläufe an diesem Standort für die nächsten Jahrzehnte.

Das Grundstück bietet über die Bundestraße 312 eine unmittelbare Verkehrsanbindung an die Auffahrt auf die A 7. Zudem liegt der Standort sehr zentral in Bezug zu den großen Liebherr-Fertigungsstandorten für Baumaschinen in Süddeutschland, Österreich und Frankreich, die alle verkehrsgünstig zu erreichen sind. Bei der Wahl des neuen Logistik-Standortes war neben der guten Verkehrsanbindung auch die für einen weiteren Ausbau verfügbare Gesamtfläche mit entscheidend.

Insgesamt bietet das im ersten Bauabschnitt fertiggestellte Lager 46.800 m² Grundfläche für Ersatzteile. Für die effiziente Lagerung der Ersatzteile wurde ein in neun Gassen angelegtes automatisches Hochregallager mit 60.390 Palettenstellplätzen in einer Höhe von 36 m errichtet. Die Ein- und Auslagerung der Ersatzteile im Hochregallager erfolgt durch energieeffiziente Palettenregalbediengeräte.

Neben weiteren 29.380 manuellen Palettenstellplätzen bildet das Kleinteilelager mit 122.000 Behälterstellplätzen das Herzstück der Intralogistik. Dieses automatische Behälterlager mit acht Gassen nebeneinander und acht Gassen übereinander ist in spezieller Modulbauweise errichtet. Diese Technik ist die Basis für eine hohe Ausfallsicherheit sowie maximale Performance in der Ausgangsleistung. Zum Start erbringt das Behälterlager eine Anlagenleistung von 1.200 Behältern pro Stunde an die angeschlossenen acht Kommissionierarbeitsplätze. Im Vollausbau auf mögliche 24 Kommissionierarbeitsplätze ermöglicht dies eine Ausgangsleistung von über 3.500 Ersatzteilpositionen pro Stunde.

Bei der Kommissionierung aus dem Behälterlager wird die Verpackung, soweit es die Auftragsstruktur zulässt, sofort im so genannten Pick- und Pack-Verfahren fertiggestellt. Der Warenfluss ist für Behälter sowie für eine große Anzahl versandfertiger Packstücke im gesamten Lager mit Hilfe von Fördertechnik automatisiert. In der Halle befinden sich zusätzlich ergonomische Arbeitsplätze für die kundenspezifische Kommissionierung und nicht zuletzt ist in und um die Halle ausreichend Platz für die Flächenlagerung großer und schwerer Bauteile.

Zum Start im Mrz 2015 sollen tglich 1.600 Ersatzteilauftrge mit rund 6.000 Auftragspositionen reibungslos abgewickelt werden.Foto: Foto: baunetzwerk.biz/Mller

Aufträge aus unterschiedlichen Lagerbereichen werden in einer speziell eingerichteten Kommissionierzone gesammelt. Daran knüpfen sich nahtlos fünfzehn Packbänder und die Versandbereiche für die 22 Überladebrücken an. Über diese werden die Ersatzteile dann auf Lkw und Kleintransporter verladen.

Besonderes Augenmerk haben die Liebherr-Logistiker der eigens dafür gegründeten Servicegesellschaft auf eine verkürzte Auftragsabwicklungszeit gelegt. Dies ermöglicht bei vielen europäischen Ländern auch bei späten Auftragseingaben durch die Vertriebsorganisationen eine zuverlässige Versendung noch am selben Tag. Weitere Servicemerkmale sind die Anwendung moderner Ein- und Auslagertechniken wie FiFo (First-in-First-out) und chargenreine Einlagerung aller Lieferpositionen.

Der erste Schritt in Richtung Produktivbetrieb des Logistikzentrums ist bereits in der Umsetzung. Vorrangig werden aktuell die derzeit bestehenden fünf Außenläger in den manuellen Lagerbereich des neuen Standorts konsolidiert. Die Auflösung der Außenlagerstandorte bringt sofort eine Verbesserung der Abwicklung in der Ersatzteilversendung durch Reduzierung der Wegezeiten.

Bis voraussichtlich März 2015 erfolgt der Umzug der Ersatzteile vom aktuellen Lagerstandort in das neue Logistikzentrum nach Oberopfingen. Bis Ende 2014 wird der Hauptversandort der Ersatzteile in die Welt noch am bestehenden Lager in Kirchdorf verbleiben. Ab Anfang 2015 wird der Hauptversandort umgeschaltet auf das neue Logistikzentrum.

Bis März 2015 ist der Teileumzug der über 100.000 unterschiedlichen Ersatzteile dann komplett abgeschlossen. Hauptziel beim Umzug sowie beim Start im neuen Logistikzentrum ist die reibungslose Abwicklung der täglichen 1.600 Ersatzteilaufträge mit ihren 6.000 Auftragspositionen an die Kunden ohne spürbare Störungen.

Veröffentlicht von
Liebherr-International Deutschland GmbH
Biberach, Riss / Deutschland

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