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Infrastrukturbau 13. August 2020

Erweiterung der Fernwärmeversorgung in Zürich

Im Zugangsschacht Milchbuck wurde heute eine 100 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine feierlich getauft.

Die Maschine bohrt den Tunnel für die Fernwärmeverbindung zwischen dem Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz und der neuen Fernwärmezentrale Josefstrasse. So bleibt die klimaschonende Fernwärmeversorgung von Zürich-West auch nach der Stilllegung des Werks Josefstrasse gewährleistet. Die Fernwärme leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie ist in Zürich zu zwei Dritteln CO2-neutral und wird mehrheitlich aus der Abwärme der Kehrichtheizkraftwerke Hagenholz und Josefstrasse gewonnen. Um die Fernwärmeversorgung von Zürich-West nach der für 2021 geplanten Stilllegung des Werks Josefstrasse sicherzustellen, baut ERZ Entsorgung + Recycling Zürich eine 6 Kilometer lange, unterirdische Verbindungsleitung vom Werk Hagenholz zur Josefstrasse. Entlang der Verbindungsleitung können in den Quartieren Wipkingen, Oberstrass, Unterstrass, Gewerbeschule (Sihlquai) und Aussersihl weitere Gebäude an die Fernwärme angeschlossen werden. Den entsprechenden Objektkredit in der Höhe von 235 Millionen Franken hat die Stadtzürcher Stimmbevölkerung bewilligt.

Eine 20 Meter unter Tage liegende, 100 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine wurde nach bergmännischer Tradition und in Anwesenheit von Stadtrat Richard Wolff beim neugebauten Zugangsschacht an der Milchbuckstrasse getauft. «Die Verbindungsleitung ist quasi die Nabelschnur, über die die Fernwärme künftig vom Hagenholz zur Josefstrasse geleitet wird», sagte Richard Wolff. «Aus klimapolitischer Sicht ist die Ausdehnung des Versorgungsgebiets wichtiger denn je. Mit dieser Gebietserweiterung können wir den Anteil am städtischen Wärmebedarf, der mit Fernwärme abgedeckt wird, in den nächsten Jahren von heute 15 auf 25 Prozent steigern».

Der neue Tunnel wird in einer Tiefe von bis zu 90 Metern gebaut – dadurch wird die Stadtbevölkerung weitestgehend von Lärmemissionen, Verkehrsbehinderungen und Erschütterungen verschont. Der Bau der Verbindungsleitung wird bis 2021 dauern. Ab 2022 können die neu erschlossenen Quartiere mit klimaschonender Fernwärme beliefert werden. Auf dem Areal des stillgelegten Werks Josefstrasse baut ERZ eine neue Energiezentrale, die restlichen rund 12 000 m2 Fläche werden jedoch neu nutzbar. Unter der Leitung des Amts für Städtebau wird ein separates Projekt zur Bebauung und Nutzung der frei verfügbaren Fläche ausgearbeitet.

www.stadt-zuerich.ch

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