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Thomas Ott erklärt Mirko Humboldt den Multifunktionsjoystick.
Foto: Niklas Hutt
Thomas Ott erklärt Mirko Humboldt den Multifunktionsjoystick.

Fahrerschulung

Es gibt immer was zu Lernen

Beim Fahrertraining im Coreum am Radlader wird Wissen aufgefrischt und selbst „alte Hasen“ an der Maschine gewinnen hier neue Erfahrungen und Einsichten.

Drei Tage Training im Coreum für Radladerfahrer: Heute ist der Praxistag. Noch sitzt der Trainer Thomas Ott im Radlader an den Schalthebeln, die drei Schulungsteilnehmer hängen an den Trittleitern außen und schauen ihm über die Schulter. Er erklärt die Funktionen und neuen Bedienelemente am Hitachi Radlader ZW 220-7.

Tag 1: Wie war das mit der Physik nochmal?

Doch erst mal zurück zum Tag 1. Die drei Schulungsteilnehmer sind aus Bad Wurzach angereist und auf Einladung von Kiesel hier. Ihr Gewerk bei Zollikofer, einem internationalen Logistik- und Handelsunternehmen ist Holz – Sägenebenprodukte und Energieholz. Am Theorietag sind Wartung und Pflege, die Physik hinter der schweren Maschine ebenso Thema wie Arbeitssicherheit oder das Material, mit dem die Fahrer täglich umgehen.

„Unser erster Gedanke war, wir brauchen das nicht“, sagt Radladerfahrer Mirko Humboldt, der Maschinen diverser Hersteller kennt. Sein zweiter Gedanke: Ein Blick über den Tellerrand lohne sich immer. „Es ist eine Auffrischung von altem Wissen,“ fügt Kollege Daniel Wack an. „Jeder hat seine Routinen. Seit Jahren macht man etwas immer gleich. Die Idee, dass es vielleicht anders geschickter wäre, kommt einem nicht mehr.“

Tag 2: Praxis, Praxis, Praxis

Genau an der Stelle setzen die Trainer im Coreum an. Sie beobachten und geben Anregungen. Ott erläutert: „Wir fragen zuerst ab, was brauchen die Teilnehmer, was ist ihr Gewerk? Wir lassen sie fahren und beobachten sie an der Maschine.“ Die erfahrenen Ausbilder erkennen die kleinen Schräubchen, an denen man für ein effizienteres Arbeiten drehen kann. „Es geht bei einer Schulung im Coreum in erster Linie darum, eingetretene Wege zu erkennen und den Schritt aus der Routine herauszuwagen.“

„Das Training im Coreum bedeutet nicht, dass die Trainer vorne stehen und kritisieren“, erklärt Björn Hickmann, Geschäftsführer der Coreum GmbH. Vielmehr ginge es darum, den Erfahrungsschatz zu erweitern, neue Wege aufzuzeigen, es gehe ums Probieren und Herausfinden. Und natürlich geht es auch immer wieder um Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. „Es schleichen sich mit den Jahren Marotten ein, die Fahrer sind sich dessen nicht mehr bewusst. Und genau das sind dann die Stolpersteine, die zum Unfall führen.“ Die Fahrer üben, was am Vortag theoretisch besprochen wurde. Effizienz und energiesparendes Fahr- und Ladeverhalten geben in der praktischen Trainingseinheit den Rhythmus vor. Während einer „arbeitet“, diskutieren die anderen, beobachten und kommentieren. Die drei Teilnehmer arbeiten normalerweise mit Holz, heute jedoch ist Kies ihr Medium. Günter Fries, der hauptsächlich in einer Fuchs-Umschlagmaschine sitzt, weiß, dass Holz seine ganz speziellen Eigenschaften hat und nicht zu vergleichen ist mit dem Verladen von Schrott oder Kies.

Rundgang am Praxistag

Ein Bestandteil der Schulung am Praxistag ist der „Rundgang“. Das ist der Check-up, mit dem jede Schicht begonnen werden sollte. Einmal um den Radlader, die neuralgischen Punkte kontrollieren, wie gestern in der Theorie besprochen. Das dient dem Erhalt der Maschine und vor allem auch dem eigenen Schutz.

Es ist heiß, die Sonne brennt, es staubt. Ein Golfcaddy mit einem großen Korb auf dem Beifahrersitz flitzt vorbei. „Kuchen“, ruft einer und ziemlich zügig bewegt sich die Gruppe zum klimatisierten Schulungscontainer, wo gerade die Mitarbeiterin des Coreum Restaurants alles für die Kaffeepause vorbereitet. Es werden die praktischen Erfahrungen mit dem Radlader diskutiert; es wird viel gefachsimpelt zwischen den Küchenstückchen. Natürlich ist auch die Prüfung am nächsten Tag ein Thema.

Tag 3: Jetzt kommt es darauf an

Die Prüfung – theoretisch und praktisch – haben alle drei Maschinisten mit Bravour bestanden. Reich an neuen Erfahrungen arbeiten sie mittlerweile wieder in Bad Wurzach. „Die drei Tage haben sich gelohnt“, ist unisono ihr Fazit. Dorothee Liebing

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Das effiziente Laden wird geübt und das Fahrverhalten des Radladers mit beladener Schaufel. Das ist praktische Physik und war auch Thema am Theorietag.
Foto: Niklas Hutt
Das effiziente Laden wird geübt und das Fahrverhalten des Radladers mit beladener Schaufel. Das ist praktische Physik und war auch Thema am Theorietag.

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Wie man die Radladerschaufel effizient belädt, ist eine Sache von Wissen und Übung

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Gemeinsam vor dem Azubibagger (von links): Tobias Grabmeier, Geschäftsführer von Kreafaktur, Jens Hammer, Sitech Außendienstmitarbeiter, Sebastian Wurst, Zeppelin Verkaufsrepräsentant, Yannik Lippold, Auszubildender bei Lukas Gläser, Martin Wurst, Zeppelin Verkaufsleiter, Christoph Kübler, Geschäftsführer von Lukas Gläser, Günter Holp, Geschäftsführer von Holp, und Hermann Schoch, Gesellschafter von HS Schoch.

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