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Archiv 18. März 2013

Europas größte Grünbrücke aus Holz

Mit einem neuen Superlativ kann der Landkreis Teltow-Fläming aufwarten: Europas größte Grünbrücke aus Holz führt über die B 101 zwischen Luckenwalde und Trebbin. Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger gab am 18. März gemeinsam mit Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, und der Ersten Beigeordneten des Landkreises Teltow-Fläming, Kirsten Gurske, den Verkehr auf diesem Straßenabschnitt frei.

Das Novum ist 40 m lang, hat eine Sttzweite von 32 m und berbrckt mit einer lichten Hhe von max. 7,50 m die vierstreifige Bundesstrae.
Das Novum ist 40 m lang, hat eine Sttzweite von 32 m und berbrckt mit einer lichten Hhe von max. 7,50 m die vierstreifige Bundesstrae.

Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger: „Das Großprojekt B 101 nähert sich seiner Vollendung. Heute geben wir einen wichtigen Abschnitt frei. Der Landkreis hat für seine wichtigste Straße jetzt einen Top-Standard. Das ist möglich, weil der Kreis auch Geld in die Hand genommen hat und dieses Projekt mitfinanziert. Zum Jahresende wird die Ortsumgehung Luckenwalde fertig. Dann fehlt nur noch die Ortsumgehung für Thyrow. Hier verzögern Klagen den Baustart.“

Jetzt freigegeben wurde der rund 5 Kilometer lange Abschnitt von Trebbin Süd bis Luckenwalde Nord, an dem seit Oktober 2010 fast zweieinhalb Jahre gearbeitet wurde. 20 Millionen Euro wurden investiert, von denen der Landkreis 6,1 Millionen Euro übernahm. Die Straße hat Autobahnstandard mit einem so genannten „Regelquerschnitt“ von 26 Metern und zwei Fahrstreifen plus Standstreifen für jede Richtung.

160.000 Kubikmeter Boden wurden bewegt, zwei Brücken und drei Unterführungen gehören dazu. 7,5 Kilometer Wildschutzzäune dienen der Verkehrssicherheit. Für den langsamen Verkehr gibt es eine eigene neue Straße zwischen Wiesenhagen und Woltersdorf. Eingriffe in die Natur wurden auf über 50 Hektar anderer Flächen ausgeglichen.

Die hölzerne Grünbrücke ist ein Novum in Brandenburg. Das Grundgerüst bilden Lärchen aus hessischen Wäldern. Mit einer Spannweite von 32 Metern überquert sie etwa in der Mitte des neuen Abschnittes die Straße. Der Überbau ist in Holzbauweise mit Brettschichtholz-Bindern und Brettsperrholzplatten aus Lärchenholz konstruiert. Das statische System bildet ein Dreigelenkbogen mit Stahlgelenken auf den Widerlagern und im First. In Verbindung mit weiteren Grünbrücken an der A 9 im Westen und der A 13 im Osten schafft sie einen Korridor für Wanderungen von Tieren. Das ermöglicht den genetischen Austausch verschiedener Populationen und dient der Verkehrssicherheit.

Dies ist die zweite Grünbrücke in Holzbauweise, die die DEGES errichten lässt. Die erste befindet sich an der Bundesstraße B 96n (Rügenzubringer) zwischen der A 20 östlich von Grimmen und der Hansestadt Stralsund.

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Die Erfahrungen und Weiterentwicklungen im Holzbrückenbau in den letzten 10 Jahren sind sehr positiv und ermöglichen dauerhafte Brückenbauwerke mit heimischen Holzwerkstoffen. Bei der Planung und dem Bau von Wildbrücken in Holzbauweise wird in optisch ansprechender Weise Natur und Verkehr verbunden.

Insgesamt bildet die B 101 zwischen der A 9 und der A 13 eine wichtige Verbindung aus Brandenburgs Süden zum Berliner Ring und in die Berliner Innenstadt. Sie ist die wichtigste Verkehrsachse für den Landkreis Teltow-Fläming.

Die Bundesstraße verbindet Südbrandenburg mit der A 10, dem „Berliner Ring“, und wird im Streckenabschnitt von Luckenwalde bis zum Autobahn-Anschluss bei Ludwigsfelde vierstreifig erweitert. Von Trebbin nach Luckenwalde wird im Bereich der Ortslage Wiesenhagen mit einer Grünbrücke der Wildwechsel überführt.

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