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Exakt geeicht 

Becker Umweltdienste investiert in Fuchs-Bagger und Hitachi-Radlader von Kiesel mit Sonderausstattungen. Unser Autor berichtet von einem Einsatz.

Maschine mit Spezial-Ausrüstung für das Recycling: Der Hitachi-Radlader ZW180-6 taucht in die Holzspan-Dünen ein.

Gnadenlos brennt frühmorgens die Sonne des sächsischen Himmels. Abrollkipper stoppen auf der Wiegeanlage von Becker Umweltdienste in Langenau/Brand-Erbisdorf. Die Fahrer melden sich im Gebäude II an. Wohl dem, der jetzt dort drinnen, im Schatten einer Halle oder in klimatisierter Umschlagmaschine arbeiten kann. Der Tag wird heiß. Am Holzplatz werden Balken bewegt.

Die drei Neuen

Seit 7.30 Uhr ist Betriebsleiter Sylvio Meier vor Ort. Umschlagexperte Heiko Dietze von Kiesel-Ost in Dresden hat sich angesagt. Zuletzt im Oktober 2019 hatte er dem Betrieb, der zur Jakob Becker-Gruppe (Mehlingen) gehört, einen Fuchs-Umschlagbagger MHL331F mit Sortiergreifer und einen MHL320F mit Mehrzweckstiel und Polypgreifer liefern lassen. Im Moment arbeitet der 331-er auf dem Holzplatz – in Teamwork mit einem Hitachi-Radlader ZW180-6 in einer Recycling-Spezialausführung.

Becker Umweltdienste schlägt jährlich 100.000 Tonnen gewerbliches Material um. Die drei Neuen ergänzen den Fuhrpark. „Die Fuchs-Bagger“, berichtet Sylvio Meier, „werden zur Aufbereitung und Verladung von Altholz, bei der Ersatzbrennstoff-Herstellung und an einer Baumischsortieranlage eingesetzt; die Radlader zumeist im Schüttgut-Transport – etwa im Dualen System oder für den Umschlag von Glas.“

Leasing statt Cash, Servicevertrag spart Nerven

Wie bei den „Füchsen“ entschied sich der Einkauf von Becker Umweltdienste (Chemnitz) beim ZW180-6 für das Kiesel-Leasing: Laufzeit 48 Monate und 2.000 Betriebsstunden im Jahr – mit Servicevertrag Plus, den Kiesel an fünf Tagen die Woche das ganze Jahr über bundesweit garantiert. Doch die Neuzugänge bewähren sich tadellos. „Der Fuchs MHL331F hat 1.200 und der MHL320F bisher 543 Betriebsstunden absolviert“, weiß Anlagenleiter Steffen Henker. „Der Hitachi-Radlader kommt bereits auf 540 Betriebsstunden.“ Was zeichnet den ZW180-6 aus? Henker sagt ganz klar: „Keine Ausfallzeiten. Wir nutzten vorher einen Radlader mit sehr anfälliger Technik“. Folge: Die Gesamtreparaturkosten im Jahr überstiegen die Finanzierungskosten für eine neue Maschine.

Joystick-Steuerung erlaubt sanfte Ladespiele

Zur Sonderausstattung des verbrauchsarmen ZW180-6 mit High-End-Felsbereifung zählt eine dynamisch wiegende eichfähige Waage, die das Ladegewicht der Schaufel anzeigt. Beim Erreichen des programmierten Gesamtvolumens, fordert das Gerät zum Stopp der Beladung auf. Vorteile: Der Lkw wird punktgenau beladen und die Eichfähigkeit der Waage erlaubt eine korrekte Rechnungslegung. Der Radlader hat eine 4-m3-Hochkipp-Schaufel mit Niederhalter, wofür die Maschine zusätzlich mit einem viertem Steuerkreis ausgerüstet wurde, zählt Heiko Dietze weitere Sonderausstattungen auf: „Zudem sind in der Kabine Multifunktion-Joysticks verbaut, mit denen alle Ladespiele sanft und gleitend ausgeführt werden.“

Die Fuchsbagger und der Hitachi-Radlader erfüllen alle Vorgaben zu Gesundheits- und Arbeitsschutz. Ein besonderes Extra ist die Schutzbelüftung. Anlagenleiter Steffen Henker. „In den Kabinen wird zum Schutz gegen Staub ein leichter Überdruck erzeugt und es gibt Filtersysteme, die das Eindringen gesundheitsschädlicher Partikel verhindern.“

Handhabung und Komfort gefallen

Wie finden die Kollegen das Handling der neuen Maschinen? „Sie sind sehr zufrieden“, weiß Henker. „Die Füchse und der Hitachi sind leicht zu bedienen, die Klimaanlage gefällt. Wir sitzen bequem, die Beleuchtung ist sehr gut und die Rundumsicht sehr gut,” resümiert der Anlagenleiter. Letzteres liegt auch daran, dass das Heck des Hitachi-Radladers flacher gebaut ist als bei Modellen anderer Hersteller. Kiesel-Ost-Experte Heiko Dietze ergänzt: „Hitachi hat den ZW180-6 sehr wartungsfreundlich konstruiert. Nichts ist eng verkapselt gebaut.“

Bei den Fuchs-Maschinen profitiert Becker vom jahrzehntelangen Know-how des Herstellers. Heiko Dietze: „Fuchs bietet Umschlagmaschinen aller Gewichtsklassen an. Kiesel liefert somit das komplette Sortiment von 15 bis 87 Tonnen.“ Und was zeichnet den MHL331F und MHL320F bei Becker aus? Er überlegt nicht lange: „Die Maschinen haben einen Stielausleger und im Hubgerüst zwei Hubzylinder, die nicht starr durch Bolzen, sondern durch Schwenklager gelagert sind. Letztere nehmen die Verbindungssteifigkeit des Bagger-Armes auf und leiten diese über den Ober- und Unterwagen in den Boden ab. Die Pendelachse befindet sich hinten, die Starrachse vorn. Vorteil: Wenn man mit dem Fuchs Material greift und verfährt, sorgt ein stabiles Lastdreieck für absolute Standfestigkeit“. Die integrierten Deutz-Motoren laufen ruhig, sind wartungsfreundlich und niedrig im Verbrauch. Das räumlich getrennte Kühlsystem ist ein ganz klares Alleinstellungsmerkmal der Marke Fuchs – hierbei kann es zu keiner thermischen Doppelbelastung der getrennt voneinander verbauten Komponenten geben.

Aussagen zur Wirtschaftlichkeit der Neuzugänge kann der Betriebsleiter noch nicht treffen. Doch Sylvio Meier erwartet eine „Einsparung von 15 bis 20 Prozent allein beim Diesel-Verbrauch“. Von Kiesel fühlt er sich sehr gut betreut. „Gesundheitsschutz, keine Ausfallzeiten und Wirtschaftlichkeit sind für uns ausschlaggebend“, sagt er. Was gefällt ihm besonders? Sylvio Meier: Die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit „Dass Kiesel zuverlässig ist. Die Reaktionszeit dieses Partners ist sehr kurz.”

Mit der Highlift Z-Kinematik von Hitachi werden beim ZW 180-6 durch eine Erhöhung des Schaufeldrehpunktes höhere Auskipphöhen erreicht.
Steffen Henker (l.), Anlagenleiter bei Becker Umweltdienste in Langenau, und Umschlagexperte Heiko Dietze (r.) von von der Kiesel-Niederlassung in Dresden.

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