Direkt zum Inhalt
Archiv 29. November 2016

Funke – ein Team voller Ideen

Einmal im Jahr lädt die Funke Kunststoffe GmbH die Tiefbau-Fachpresse ein und lässt sich dabei tief in die Karten gucken. Neben neuen Produkten werden dabei immer wieder pfiffige Ideen präsentiert. Dazu zählen der Teleskopanschluss DN/OD 160 sowie der Reparaturabzweig und das Reparaturrohr. Beides sind Speziallösungen im Kanalbau.

Innen glatt und auen gewellt: Dieter Jungmann, Leiter des Geschftsbereichs Tiefbau bei Funke prsentiert das Profilrohr DN 1000.
Innen glatt und auen gewellt: Dieter Jungmann, Leiter des Geschftsbereichs Tiefbau bei Funke prsentiert das Profilrohr DN 1000.

Münsterländer sind bodenständig, fest geerdet. Zwar ist die Funke Kunststoffe GmbH vor einigen Jahren komplett von Sendenhorst nach Hamm umgezogen, weil am alten Standort die Produktionsbedingungen zu eng geworden waren, doch lassen sich bei den Protagonisten des Unternehmens die ureigenen münsterländischen Wurzeln nicht leugnen. Hinzu kommt, dass dieses Unternehmen eine wahre Ideenschmiede ist. Selbst in Jahren, in denen zur Ifat und Gala-Bau Messeneuheiten präsentiert werden müssen, legen die Funkes noch was drauf. So war es auch bei der mittlerweile 16. Presseveranstaltung.

Das Team um Dieter Jungmann, Leiter Geschäftsbereich Tiefbau, versteht sich dabei als Systemanbieter und Problemlöser. Die Standard-Produkte wie Connex- und HS-Rohre laufen gut und beständig im Markt, an den Stellschrauben zur Produktausweitung muss nur noch marginal gedreht werden, so wie jüngst mit der Einführung der Nennweiten DN/OD 110 und 125 für das HS-Kanalrohrsystem. Ein cleverer Schachzug, denn diese Nennweiten werden bevorzugt bei der Grundstücksentwässerung eingesetzt. Ein Markt, der angesichts Sanierungsstau und dem Boom beim Wohnungsbau lukrative Geschäfte verspricht. Doch insgesamt sind diese Produkte mit allen zugehörigen Systemteilen ausentwickelt und Selbstläufer, wie Jungmann betont.

Problem erkannt, Problem gelöst

Funke fokussiert sich darum auf Speziallösungen im Kanalbau. Schwerpunktmäßig geht es den Entwicklern um die Verbindung von Rohren unterschiedlicher Werkstoffe, Nennweiten oder Profile. Die Impulse dazu kommen direkt von den Baustellen, von Ingenieursbüros und von den Kommunen. Sie fragen gern und häufig in Hamm nach, wenn sie in die Trümmer einer Tiefbaumaßnahme schauen, in der marode Rohre saniert, ausgetauscht oder verbunden werden müssen.

Dann fühlen sich die Funkes sportlich herausgefordert und erfinden einfach etwas Neues. Etwa den Teleskopanschluss DN/OD 160. Der Name des Produkts ist Programm: Mit dem variablen Bauteil lassen sich Anschlüsse an Rohren mit Wanddicken von 180 bis 560 mm an alle marktüblichen Profile schaffen. Dabei ist es egal, ob die Kanäle, Großrohre und Sonderprofile aus Beton, Stampfbeton oder Mauerwerk gefertigt wurden. Das Bauteil besteht aus einem standardmäßig 57 cm langen Kunststoffrohr mit einem angeformten Dichtungsring sowie aus einer Variomuffe, einem Kunststoffkragen mit aktivierbarer Dichtung sowie Halterungen für einen blauen und einen weißen Einfüllschlauch. Das bis zu 11° abwinkelbare Kugelgelenk der Variomuffe gestattet Flexibilität beim Einbau. Auf Wunsch gibt es den Teleskopanschluss auch in längerer Ausführung.

Anzeige

Simpel und sicher

Der Kunststoffschacht DN 1000 besteht aus einem Profilrohr, das ber einen Schachtboden mit verschiedenen Gerinneformen verfgt.Foto: Foto: Volker Mller

Wie funktioniert der Einbau? Auf der Baustelle wird das Rohr zunächst auf die erforderliche Länge gebracht. Dazu ist praktischerweise auf dem Rohr eine Skalierung angebracht. Anschließend wird es in die Öffnung des Sammlers gesteckt und die untere Dichtung mit einem Expansionsharz, der durch den blauen Schlauch gepresst wird, aktiviert. Nun wird der Vergussharz über einen Trichter in den weißen Schlauch gefüllt. Damit wird der Ringraum komplett vergossen. Fertig. Simpel und sicher.

Alle für die Montage benötigten Baustoffe, Hilfsmittel und Werkzeuge werden inklusive Bedienungsanleitung auf die Baustelle geliefert. Selbst an Handschuhe, Schutzbrille und Dosenöffner wurde gedacht. Auch dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Funke-Philosophie. Es muss alles unmittelbar am Arbeitsplatz sein, denn der Mensch neigt zu Bequemlichkeit. Hat er nicht alles zur Hand, pfuscht er lieber, als den Arbeitsplatz noch einmal zu verlassen, um fehlendes Material zu besorgen.

Weitere Beispiele für die Entwicklungsfreude der Funkes sind der Reparaturabzweig und das Reparaturrohr. Sie werden angeboten für das Ausbessern von Kanälen aus Steinzeug oder Beton. Auch die nachträgliche Einbindung von Hausanschlussleitungen ist damit einfach zu machen. Der Clou beider Produkte ist, dass sie die gleichen Innendurchmesser der jeweiligen Steinzeug- und Betonrohre haben. Dies gestattet Verbindungen auf gleicher Sohlenhöhe.

Der Reparaturabzweig mit 45° und Variomuffe sowie das Reparaturrohr mit einer Baulänge von 3 m sind in DN 200, DN 250 und DN 300 erhältlich. DN 400 wird zurzeit vorbereitet. Einen 90°-Abzweig bekommt man auf Nachfrage.

Und was passiert nun auf der Baustelle? Zunächst wird der kaputte Rohrabschnitt ausgebaut. Danach das Reparaturrohr mit VPC-Rohrkupplungen in die Haltung eingebunden. Wird ein nachträglicher Hausanschluss benötigt wird der Reparaturabzweig verwendet, der ebenfalls mit VPC-Rohrkupplungen eingebaut wird.

Sedimentations- und Filterschacht. Gut zu erkennen beim Schacht rechts: die Substratkammern.Foto: Foto: Volker Mller

Ausgezeichnete Ideen

Für diese und ähnliche Produktideen wird Funke regelmäßig ausgezeichnet. Auf der diesjährigen Gala-Bau etwa erhielt das Unternehmen bereits zum 3. Mal eine Innovationsmedaille. Auch dieser Auszeichnung liegt eine einfache Problemlösung zugrunde: Der Gießring aus wetterfestem Kunststoff dient zur ausreichenden Bewässerung von Bäumen in der Anwuchsphase. Er leitet das Wasser gezielt in den Wurzelballen. Der Ring lässt sich einfach montieren und hat sich in der Praxis bereits mehrfach bewährt.

Passend zu diesem Artikel