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Foto: Foto: David Spoo
Mit dem Weibuch Bau wollen die Berliner Bau-Tarifvertragsparteiengemeinsam gegen Schwarzarbeit am Bau vorgehen.

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Gemeinsam gegen Schwarzarbeit am Bau

Mit einem bundesweit einzigartigen Modellprojekt übernehmen die Berliner Bau-Tarifvertragsparteien die Vorreiterrolle bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit. Das „Weißbuch Bau“ dient Auftraggebern als Instrument, um sich vor einer Auftragsvergabe über die Leistungsfähigkeit und Qualität von Baubetrieben informieren zu können. Schwarzen Schafen soll der Zugang zu Aufträgen erheblich erschwert werden.

Dies haben die Bündnispartner am Montag, 14. September, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mitgeteilt. Initiator des Weißbuchs Bau ist die Sozialkasse des Berliner Baugewerbes (Soka Bau Berlin), getragen von der IG BAU – Berlin-Brandenburg sowie dem Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg und der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg.

„Schwarzarbeit ist ein schwerer Verstoß gegen die Grundlagen des Sozialstaats und schädigt zudem die ehrlichen Wettbewerber. Wir sind stolz, dass die Sozialpartner des Bauhauptgewerbes in Berlin sich gemeinsam gegen diese Art von Wettbewerbsverzerrung stellen. Nun hat jeder Bauunternehmer es durch eine Eintragung im Weißbuch selbst in der Hand, sich öffentlich gegenüber potentiellen Auftraggebern als leistungsfähiger Betrieb zu präsentieren“, erklärte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Berlin-Brandenburg. Wie hoch der durch Schwarzarbeit angerichtete Schaden ist, verdeutlichte Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg: „Das Schwarzarbeitsvolumen in Deutschland beläuft sich auf rund 12,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Das entspricht gut 339 Milliarden Euro. 38 Prozent davon entfallen allein auf das Baugewerbe! Grund genug, sich auch weiterhin aktiv  gegen schwarze Schafe und für saubere Geschäftspraktiken einzusetzen.“

Rainer Knerler, Regionalleiter der IG Bau – Berlin-Brandenburg und Vorstandsvorsitzender der Soka Bau Berlin nannte inhaltliche Details: „Im Weißbuch Bau sind Betriebe aufgeführt, die von der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes aufgrund ihres Melde- und Zahlungsverhaltens als einwandfrei eingestuft werden. Die Betriebe müssen zudem über eine Facharbeiterquote von mehr als 50 Prozent verfügen und mehr als drei Viertel ihrer gewerblichen Arbeitnehmer in Vollzeit beschäftigen.“ Daraus könne auf ihre fachliche Qualifikation sowie ihre Leistungsfähigkeit geschlossen werden. Die Daten würden regelmäßig von der Soka Bau Berlin auf ihre Aktualität überprüft. Interessierte können sie aktuell und kostenfrei auf der Internetseite der Sozialkasse abrufen. „Von dieser Möglichkeit machen bereits viele öffentliche Auftraggeber regen Gebrauch: Das zeigt uns, dass wir  mit dem Weißbuch Bau auf dem richtigen Weg sind“, so Knerler weiter.

Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Berlins Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, die in dem Weißbuch ein Modellprojekt mit Potenzial für eine bundesweite Anwendung sieht. „Mir ist wichtig, dass Berlin die Hauptstadt für gute Arbeit ist. Deshalb unterstütze ich das Projekt der Tarif-vertragsparteien der Bauwirtschaft und habe die Schirmherrschaft des Weißbuchs Bau übernommen“, sagte Kolat. Das Weißbuch habe Modellcharakter. Sie erhoffe sich von diesem Projekt eine Signalwirkung auch für andere Branchen, die von Schwarzarbeit und schlechten Arbeitsbedingungen betroffen sind.

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