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Gletschergarten eröffnet Sandstein-Pavillon

Mit der Eröffnung einer Ausstellung über die Arktis im neuen Sandstein-Pavillon schliesst der Gletschergarten in Luzern die Erneuerungsmassnahmen ab.

Der Bau wurde schnörkellos in Kunststein (Sichtbeton) gehalten.

Total investierte die Stiftung Gletschergarten rund 20 Millionen Franken in die Modernisierung. Der neue Pavillon ist hinter dem Schweizerhaus gelegen. Er zeigt sich architektonisch als Ausstülpung des Felsens. Seine Linien sind schnörkellos in Kunststein (Sichtbeton) gehalten und ermöglichen dem Auge einen ruhenden Moment im Übergang zum üppig wachsenden Garten. Ein grosser Teil des verbauten Betons wurde aus dem Bruchmaterial der Felsenwelt gemischt. Auch der Sandstein-Pavillon trägt die prägnante Handschrift des bekannten Schweizer Architekturbüros Miller & Maranta mit Sitz in Basel.

Luzerner Sandstein als Baumaterial

Im Pavillon gibt es zwei Ausstellungsräume sowie die Publikumstoiletten. Der grössere Raum ist für Sonderausstellungen gebaut. Der andere ist ein Projektionsraum mit der Möglichkeit zu Filmvorführungen für ein kleineres Publikum von etwa 20 Personen. Hier wird ein neuer Kurzfilm gezeigt, der den Gletschergarten als Ergebnis der Erd- und Tourismusgeschichte verständlich macht. Im bewegten Bild festgehalten sind Anekdoten über die Findlinge, den Höhlenbären oder auch die unbändige Suche von Reisenden nach authentischen Erlebnissen, wie das heute mit einem kurzen Schneeausflug auf den Titlis geschieht.

Klimaforschung in extremis

Während der Gesamterneuerung ruhte die Ausstellungstätigkeit im Gletschergarten. Die erste Sonderausstellung nach der Bautätigkeit widmet sich der internationalen MOSAiC-Expedition in die Arktis. Organisiert und koordiniert durch das deutsche Alfred-Wegener-Institut AWI startete diese Expedition im September 2019, umfasste ein ganzes Jahr und gilt allgemein als die grösste Forschungsreise unserer Zeit. Dabei steht MOSAiC für "Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate". Ein Jahr nahe dem Nordpol zu forschen bedeutete, dass die Forschungsteams sich während je sechs Monaten der Polarnacht sowie anschliessend des Polartags widmen konnten. Den interdisziplinär zusammenarbeitenden Teams diente ein Eisbrecherschiff als ständige Basis. Gesammelt wurden riesige Mengen an Daten. Von deren Auswertung verspricht man sich neue Erkenntnisse in der Klimaforschung.

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