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Archiv 5. Juni 2015

Grünbrücke entsteht über Bahn und A 5

Dem Wild wieder seine natürlichen Wege zurückgeben - dazu entstehen Grünbrücken über Verkehrswege. Bei einem solchen Bauwerk im Mooswald bei Freiburg engagiert sich nun auch die Deutsche Bahn.

Eine von vielen Grnbrcken, die bei Aichelberg ber der A 8
Eine von vielen Grnbrcken, die bei Aichelberg ber der A 8

„Viele Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Diesem negativen Trend müssen wir entgegenwirken, indem wir für eine bessere Vernetzung der Lebensräume sorgen. Notwendig dazu ist die Schaffung einer Infrastruktur, die es Wildtieren ermöglicht, auch stark befahrene Verkehrswege zu queren“, erklärte Staatssekretärin Gisela Splett anlässlich eines Ortstermins an der A 5 südwestlich von Freiburg. Splett zeigte sich erfreut, dass die Deutsche Bahn AG hier im Rahmen ihrer Planungen

Die Grünbrücke entsteht im Rahmen der Baumaßnahmen für das 3./4. Gleis der Rheintalbahn (Güterumfahrung Freiburg). Sie wird sowohl über die neue Bahntrasse als auch die seit langem bestehende Autobahn führen und die Lebensräume auf beiden Seiten dieser Verkehrsschneise miteinander verbinden soll.

Mit der Grünbrücke soll ein bisher durch die Autobahn A 5 zerschnittener überregionaler Korridor für Wildtiere wieder durchgängig gemacht werden. Martin Strein von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, der das Projekt mit betreut ergänzte: „Die Brücke hilft nicht nur Großtieren, sondern auch wirbellosen Tieren wie Faltern, Spinnen und Käfern“.

Um den Naturschutz voranzutreiben und den Auswirkungen der sogenannten „grauen“ Infrastruktur, d.h. Siedlungs- und Verkehrsflächen, entgegenzuwirken, arbeitet das Baden-Württembergische Ministerium für Verkehr und Infrastruktur an einem landesweiten Wiedervernetzungskonzept. Hierbei sollen Lebensräume von Tieren und Pflanzen an bestehenden Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen bestmöglich miteinander vernetzt werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der im „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ vorgesehene Bau von Grünbrücken und anderen Querungshilfen an Autobahnen und Bundesstraßen.

Die Grünbrücke an der A 5 südwestlich von Freiburg ist eines von zwölf im Bundesprogramm enthaltenen Projekten. Denn westlich von Freiburg verläuft ein Wildtierkorridor, über den Tiere von den Wäldern der Rheinauen und des Kaiserstuhls in den südlichen Schwarzwald wandern. Allerdings ist der naturräumlich eigentlich vorhandene Wildtierkorridor in der Praxis kaum noch durchlässig, da er von der A 5, aber auch von der B 31, der B 3 und der Bahnstrecke Freiburg – Bad Krozingen (-Basel) durchschnitten wird. Die A 5 stellt mit einem Verkehrsaufkommen von täglich circa 60.000 Fahrzeugen derzeit das größte Hindernis dar. Durch das in Zukunft parallel zur Autobahn geführte 3./4. Gleis der Rheintalbahn wird die Verkehrsschneise zukünftig noch breiter und vollends unüberwindbar.

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Die Grünbrücke wird auf die Ansprüche besonders wertvoller Tierarten zugeschnitten, zum Beispiel die im Mooswald vorkommende, sehr seltene und streng geschützte Bechsteinfledermaus sowie die Wildkatze, die sich in den Rheinauen und im Kaiserstuhl bereits wieder angesiedelt hat und deren Ausbreitung in den Schwarzwald ermöglicht werden soll. Auch häufig vorkommende Wildtiere sollen profitieren.

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