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Archiv 10. Februar 2016

Gurtservice rund um die Uhr

Seit 2015 verantwortet Rema Tip Top in den drei Tagebauen der RWE Power AG den gesamten Gurtservice, die Abwicklung sowie Organisation des Reparaturgeschehens. Damit konnte der bislang größte Serviceauftrag im Industriebereich in Deutschland realisiert werden.

rema_tip_top_1Die Instandhaltungs- und Reparaturspezialisten  von Rema Tip Top sind rund um die Uhr im Einsatz.
rema_tip_top_1Die Instandhaltungs- und Reparaturspezialisten von Rema Tip Top sind rund um die Uhr im Einsatz.

Obwohl die Fördergurte auf die speziellen Anforderungen des Transportguts und Transportwegs abgestimmt sind, bleiben Verschleiß und Abrieb nicht aus. Die rauen Bedingungen sowie die Eigenschaften des zu transportierenden Materials und der dauerhafte Betrieb ziehen über kurz oder lang Beschädigungen der Gurte nach sich. Im rheinischen Braunkohlerevier werden jährlich bis zu 100 Mio. t Kohle gefördert. Allein in Garzweiler, dem zweitgrößten Tagebau im rheinischen Braunkohlerevier, befördern Bandanlagen mit einer Gesamtlänge von fast 100 km täglich rund 600.000 m³ Material; die Gurte haben eine Breite von bis zu 2,80 m. Kein Wunder also, dass es hier viel zu tun gibt.

Um die Gurte in Schuss zu halten, sind seit Kurzem insgesamt 100 Monteure des Rema Tip Top Standortes im nahegelegenen Desdorf in den Tagebauen der RWE im Einsatz. Bereits seit über 50 Jahren ist der Reparaturspezialist als Dienstleister für den Energiekonzern tätig – jedoch bisher nur für einen Teil des Gurtservice. Im Ausschreibungsverfahren für den laufenden Großauftrag, den die RWE Power AG in Deutschland vergeben hat, hatte das Unternehmen die Nase vorn. „Die Leistungsfähigkeit, Arbeitsweise, Kapazitäten und Ausstattung von Rema Tip Top hat uns überzeugt, das Unternehmen für die kommenden drei Jahre mit dem gesamten Gurtservice zu beauftragen“, sagt Hans-Jürgen Dralle, Leiter Maschinentechnik der RWE Power AG im Raum Köln/Essen. Aktuell errichtet der Dienstleister in jedem der drei Tagebaue einen Service- und Reparaturstützpunkt mit einem Fuhrpark von insgesamt rund 40 Servicefahrzeugen. Damit schafft das Unternehmen beste Ausgangsbedingungen für die Abwicklung der Reparaturarbeiten.

Ein Förderband besteht aus mehreren bis zu 300 m langen Gurtabschnitten aus Gummi, wobei Stahlseile im Inneren für Stabilität sorgen. Mittels Vulkanisation werden die einzelnen Abschnitte zu langen Bandstrecken verbunden. Die Überprüfung und Instandhaltung dieser Verbindungsstellen ist eine Hauptaufgabe im Gurtservice. Hinzu kommen Gurtwechsel und Bandreparaturen. Beschädigungen, wie Längsrisse, Querbrüche, Durchschläge oder Deckplattenschäden, werden ausgearbeitet und über den Prozess der Extrusion behoben. Stärker in Mitleidenschaft gezogene Gurtabschnitte hingegen müssen durch neue ersetzt werden – auch das übernehmen die Spezialisten.

Ein eigens von RWE eingeführtes Gurtkontrollsystem erkennt die Schadensfälle auf jedem Gurtabschnitt und zeichnet sie auf. Damit sind RWE und Rema Tip Top stets im Bild über die zu reparierenden Schadensbilder. Zudem stehen täglich Gurtbegehungen auf dem Arbeitsprogramm. Auf dieser Grundlage plant RWE in enger Absprache mit dem Desdorfer Serviceteam die Instandsetzung.

Die zum Einsatz kommenden Reparaturmaterialien stammen aus der Eigenproduktion von Rema Tip Top. Sowohl die Vulkanisierlösungen und unvulkanisierten Deckplatten als auch die STZ-Streifen werden im Werk in Poing bei München gefertigt und unmittelbar nach Desdorf geliefert. Dort wird das Material bis zur Verwendung vorgehalten. Durch die eigenen Produktionsstätten wird den Kunden durchweg eine hohe Materialverfügbarkeit gesichert und eine reibungslose Beschaffungs- und Reparaturprozesse gewährleistet. Ganz im Sinne der Auftraggeber kommt es nicht zu Wartezeiten.

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Zwar ist der Großauftrag von RWE der bisher größte in Deutschland im Industriebereich, allerdings war das Unternehmen in der Vergangenheit bereits für zahlreiche internationale Großprojekte an Fördergurten zuständig. In der chilenischen Kupfermine „Los Pelambres“, einer der profitabelsten Kupferminen der Welt, wurden während des laufenden Betriebes zwei der weltweit stärksten Fördergurte mit 23 km Gesamtlänge vollständig ausgetauscht. „Neben Projekten dieser Art sind unsere Spezialisten, Produkte und Technologien aber auch in weitaus kleineren Betrieben im Einsatz und sorgen für ein kontinuierliches und effizientes Laufen der Fördergurte“, sagt Patric Scheungraber, Vorstandsmitglied der Rema Tip Top AG. „In jedem Steinbruch, jeder Kiesgrube kommt es auf die Verlässlichkeit der Bandanlagen an. Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an den Gurten sind hier für die Betreiber ebenso wichtig und wir stehen mit Rat und Tat zur Seite.“

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