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Archiv 27. Oktober 2017

Gute Luft auch unter Tage

Die beim Tunnelbau für Stuttgart 21 eingesetzten Bergmann-Dumper sind mit einer Schutzbelüftung von Hauser ausgerüstet.

57 km neue Bahnstrecken sollen für Stuttgart 21 entstehen, 60 % davon verlaufen in unterirdischen Tunneln. Manche, wie der in Obertürkheim, führen sogar unter der Flusssohle entlang. Diese raue Untertagewelt verlangt nicht nur von den Menschen, auch von Maschinen- und Fahrzeugtechnik, sehr viel. Für Reparaturen ist hier unten weder Zeit noch Platz, also muss die Technik zuverlässig und sicher sein, so wie bei den Dumpern. „Ein Dumper“, so Dirk Fasthoff, Leiter des Geschäftsbereiches Fahrzeugbau bei Bergmann Maschinenbau, „ist wirtschaftlicher als ein Lkw, hat mehr Transportvolumen als ein Radlader und ist geländegängiger und wendiger als ein Schlepper mit Anhänger.“

Ungewöhnliche Arbeitsbereiche sind die Dumper von Bergmann schon gewöhnt. In den Tunneln der Stuttgarter Bahn kommt für die 16 Fahrzeuge noch einiges dazu: Viele Tunnelstrecken bieten keine Wendemöglichkeiten. Ungeachtet der teils schwierigen Arbeitsbedingungen sollen im Projekt ca. 8 Mio. m3 Aushub und 1,5 Mio. m3 Beton transportiert bzw. verbaut werden – also wird auch von den Dumpern eine entsprechend hohe Transportleistung erwartet.

Komfortabler Arbeitsplatz

Mit dem Bergmann 5025 HKPLUS, einem knick-gelenktem Zweiachsfahrzeug mit 260 PS, sind 25 t Nutzlast garantiert. Ausgerüstet ist der Dumper mit einem Dieselpartikelfilter und AdBlue-Einspritzung - und damit fit für die europäische (auch zukünftige) Abgasnorm. Mit einem ECO-Modus kann der ohnehin sparsame Kraftstoffverbrauch ohne Leistungseinbuße weiter verringert werden.

Eine verbesserte Menüführung und mehr Funktionen in der Fahrerkabine sowie die optimierte Anordnung der LED-Scheinwerfer schaffen eine noch höhere Sicherheit für den Dumperbetrieb. Für den Fahrer erlaubt der um 180° drehbare Fahrerstand eine maximale Sicht beim Vorwärts- und Rückwärtsfahren oder auch Manövrieren des Heckkippers im Gefahrenbereich. „Besonders im Tunnelbau, wo es keine Wendemöglichkeiten gibt, wird der drehbare Fahrerstand in der täglichen Praxis sehr geschätzt“, sagt Dirk Fasthoff.

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Sicherheit und Komfort für Fahrzeugbetrieb und Fahrer, damit eine Zwölf-Stunden-Schicht nicht zur Belastung wird. Geringe Abgaswerte, weil auch im Tunnel jedes schädliche Partikel zählt. Und ein möglichst einfacher Zugang zum Fahrzeug, wichtig für den Servicemonteur. Plus frische Kabinenluft. So sieht das Leistungspaket von Bergmann Maschinenbau im Stuttgarter Projekt aus.

Gut geschützt

In puncto Sicherheit sind die Bergmann-Dumper für extreme Herausforderungen gerüstet: Die Fahrzeuge in kritischen Arbeitsbereichen, wie kontaminierte Böden, Asbest oder aggressiver und hoher Staubgehalt in der Luft wie bei Stuttgart 21 fordern zusätzliche Vorkehrungen in den Dumper-Fahrerkabinen. Die Fahrer benötigen eine entsprechend zuverlässige Schutzbelüftung. Seit einigen Jahren arbeitet das Unternehmen deshalb mit dem Hauser Umwelt-Service in Krefeld zusammen. Dirk Fasthoff: „Das Erstausrüsten oder auch Nachrüsten der Schutzbelüftung ist aufgrund der kompakten Bauweise der CoRRect air-Anlage sowohl auf Rad- als auch Ketten-Dumpern möglich. Die Standardkabinen werden zum Teil schon während unseres Produktionsprozesses mit der Schutzbelüftungsanlage ausgestattet.“ Die für diese Anwendungen entwickelte ALVA-Anlage arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren mit einer 4-stufigen Filterung: Die Filterstufen schützen wirksam selbst vor stark gesundheitsbelastenden Stoffen. Grobe Feststoffe werden über den Zyklon ausgeschieden. Der nachfolgende Grobstaubfilter filtert den Staub aus der Luft. „Durch den Feinststaubfilter mit einem mittleren Fraktionsabscheidegrad von 99,97 % werden auch kleinste, schädliche Restpartikel, so genannte lungengängige Stäube, aus der Umgebungsluft entfernt“, so Carsten Plänker, Betriebsleiter der Hauser Umwelt Service GmbH amp; Co. KG. Die Schutzstufe basiert auf qualitativ anspruchsvollen, nassgelegten Glasfasermedien. Der zuverlässige Schutz gegen gesundheitsgefährdenden Staub und asbesthaltige Luft, wie das mitunter im Arbeitsbereich der Dumper der Fall ist, ist so für das Mehrfachfiltersystem von Hauser kein Problem.Ausgelegt ist die nahezu wartungsfreie Schutzbelüftungsanlage für eine Luftmenge von 20 bis 100 m3/h. Eine CoRRect air C84 Basis-Steuerung kontrolliert den Betrieb der Anlage, der nur mit eingelegten Filtern möglich ist. Die Steuerung reguliert zum einen die Luftfördermenge in der Fahrerkabine, ist zugleich aber auch eine optimale Druckkontrolle: Bei einem Druckspektrum von 20 bis 300 Pascal überwacht sie die Filterleistung und meldet umgehend Abweichungen vom vorprogrammierten Druckwert. Akustische und optische Warnsignale helfen so dem Fahrer, frühzeitig einen Filterwechsel vorzunehmen. Das Filteraufnahmefach ist gut zugänglich und ein Filterersatz durch den Fahrer unbedenklich und leicht ausführbar.

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