Image
Foto: Foto: BMVI
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer whrnd der Haushaltsdebatte im Bundestag

Archiv

Haushalt steht – IGA wackelt

Bundestag und Bundesrat haben den Bundeshaushalt für 2018 beschlossen. Außerdem hat das Bundeskabinett den Etatentwurf für das kommende Jahr verabschiedete. Bei der Etablierung der Infrastrukturgesellschaft stockt der Prozess.

Der Bund kann in diesem Jahr 343,6 Mrd. Euro ausgeben. Gegenüber dem Regierungsentwurf steigt der Ausgabenansatz um 2,6 Mrd. Euro, gegenüber 2017 um 14,5 Mrd. Euro. Die Investitionen steigen 37,4 Mrd. Euro, das sind 2,76 Mrd. Euro mehr als im Entwurf vorgesehen.

Davon profitiert auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Haushälter erhöhten hier den Etat um 204,7 Mio. Euro auf 27,85 Mrd. Euro. 16,78 Mrd. Euro sind für Investitionen vorgesehen. Damit ist der Verkehrsetat der mit Abstand größte Investitionshaushalt des Bundes. Die geplanten Ausgaben für die Bundesfernstraßen summieren sich auf 9,27 Mrd. Euro (2017: 8,65 Mrd. Euro). Für die Bundesschienenwege sollen 5,45 Mrd. Euro ausgegeben werden können (2017: 5,77 Mrd. Euro). 1,2 Mrd. Euro sind für die Bundeswasserstraßen vorgehstehen (201: 1,26 Mrd. Euro).

In einer Sondersitzung hat das Bundeskabinett den Entwurf für den Bundeshaushalt 2019 beschlossen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz plant wegen zahlreicher Koalitionsvorhaben mit steigenden Ausgaben von insgesamt 356,8 Mrd. Euro. Das sind 13 Mrd. Euro mehr als im laufenden Jahr - das entspricht einem Zuwachs von 3,8 %. Knapp 38 Mrd. Euro fließen in Investitionen. Für das Verkehrsministerium sind 29 Mio. Euro vorgesehen, nach Arbeit- und Soziales (144 Mio. Euro) und Verteidigung (43 Mio. Euro) der drittgrößte Haushalt.

Eigentlich sollte das Bundeskabinett auch den Gesellschaftervertrag für die mit dem Kürzel IGA versehenen Infrastrukturgesellschaft zügig beschließen und beim Notar beurkunden lassen. Die Politiker und Politikerinnen des Verkehrsausschusses gaben dem Entwurf in dieser Woche aber nicht ihre Zustimmung. Und vertagten die Beratung auf Anfang September, nach der Sommerpause. Da wird es höchste Zeit. Denn das Errichtungsgesetz zur IGA schreibt vor, dass es spätestens 8 Wochen nach Verkündung des Haushalts 2018 die IGA gegründet werden muss. Das ist also im September.

Knackpunt ist vor allem die Mitarbeitervertretung. Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund bemängeln, dass der geplanten Gesellschaftervertrag „gegen das Mitbestimmungsgesetz“ verstößt, da der Aufsichtsrat zunächst für vier Jahre bestellt wird, aber keine Vertretung der Mitarbeit vorgesehen ist. 2021 soll die IGA, wenn sie ihre Aufgaben war nimmt, über 11.000 Mitarbeiter verfügen. Zudem greift der Vertragsentwurf „gesetzes- und verfassungswidrig in die Tarifautonomie ein“, denn es ist die „faktische Verlagerung der Tarifverhandlungen in den Aufsichtsrat“ geplant, da die Geschäftsführung dafür dessen Genehmigung benötigen soll.

Bundesverkehrsminister Scheuer strebt an, dass die Tarifverhandlungen sein Haus führen soll und nicht das für den öffentlichen Dienst zuständige Innenministerium. Deren Beamte haben sich frustriert zurückgezogen, weil der öffentliche Tarif nicht gelten soll. „Fachkräfte sind knapp, deshalb brauchen wir Spielraum bei der Gestaltung der Gehälter“, argumentiert Scheuer. Deshalb wird er in der Sommerpause einen Dialogprozess mit den Beteiligten durchführen, vor allem mit Gewerkschaftern und Personalräten
Fest stehen nun auch die Standorte des Fernstraßen-Bundesamtes, das insbesondere für Planfeststellungs- und –genehmigungsverfahren verantwortlich sein wird. Das Bundeskabinett hat zugestimmt, dass neben dem Hauptsitz in Leipzig bis zu vier weitere Standorte etabliert werden. Davon werden drei Standorte Bonn, Gießen und Hannover sein und Präsenz in der Fläche bieten. Das Fernstraßen-Bundesamt soll noch in diesem Jahr errichtet werden.

Wir haben noch mehr für Sie!

Aktuelle Entwicklungen in der Branche, neue Maschinen und Anlagen, Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte gibt es alle 14 Tage aus unseren Fachredaktionen direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unsere Newsletter an - schnell und kostenlos!
Asphalt & Bitumen Newsletter
 
Straßen- und Tiefbau Newsletter
 
Steinbruch und Sandgrube Newsletter
 
DSB – Die Schweizer Baustoffindustrie Newsletter
 
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Image
Der Hauptgeschäftsführer der AiF, Prof. Dr. Michael Bruno Klein, ist über den Haushaltsentwurf nicht erfreut

Forschung

Mittelkürzung bei Innovationsförderung gefährdet Mittelstand

Die AiF sieht die für den Bundeshaushalt 2024 geplante Mittelkürzung für die Industrieforschung, insbesondere für die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), mit großer Sorge.

    • Unternehmen, Verbände
Image
Das neue Gesetz sieht eine Befreiung von der Planfeststellung vor, wenn Brücken durch einen Ersatzneubau auch mit Kapazitätserweiterungen ersetzt werden.

Verbände

Beschleunigung von Genehmigungsverfahren

Am 20. Oktober hat der Bundestag das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz beschlossen: Dies ist ein Schritt zur schnelleren Planung, Genehmigung und Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten, betont Felix Pakleppa, ZDB-Hauptgeschäftsführer.

    • Gesetze, Verbände
Image
Nach 40 Jahren Dienstzeit geht Torsten Conradt (li.) in den Ruhestand

Personalie

LBV.SH-Direktor Torsten Conradt in den Ruhestand verabschiedet

Nach 40 Jahren Dienstzeit verabschiedete Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen den Chef des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH), Torsten Conradt, in den Ruhestand.

    • Asphalt, Personalien, Straßenerhaltung, Straßenplanung, Unternehmen
Image
FSKB-Präsident Lionel Lathion (l.) und Direktor Martin Weder (Mitte) verabschieden anlässlich der Mitgliederversammlung in Bern den langjährigen Vizepräsidenten Ulrich Widmer.

Interview

Kiesnotstand in der Schweiz?

An der Mitgliedersammlung vom 23. Juni 2023 in Bern wurde FSKB Vizepräsident Ulrich Widmer aus seinem Amt verabschiedet.

    • Verbände