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Foto: Thomas L. Fischer Photographie/Strabag AG

Inhaltsverzeichnis

Besondere Rezeptur

High-Tech-Asphalt nun auch in Brandenburg

Die B 1 im brandenburgischen Geltow erhielt auf 1 km Länge einen besonderen Asphalt, der nicht nur Lärm mindert, sondern auch Schadstoffe aus der Luft herauszieht.

Nach der ersten Pilotstrecke mit dem Straßenbelag unter dem Namen Clean Air Asphalt am Stuttgarter Neckartor wurde eine weitere Demonstrationsstrecke gebaut, diesmal in Brandenburg im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Bei dem Projekt in Kooperation der Strabag AG mit dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg wurde der schadstoffmindernde Belag auf einem 1 km langen Teilstück der B 1 Ortsdurchfahrt Geltow eingebaut und seine Wirksamkeit in der Folge dokumentiert.

Stickoxid-Belastung sinkt

„Unser Clean Air Asphalt kann dazu beitragen, die Lebensqualität in Bereichen mit stark befahrenen Verkehrswegen nachhaltig zu verbessern“, erklärt Dr. Norbert Simmleit, TPA-Geschäftsführer für Deutschland und internationale Projekte. Die TPA GmbH hat den Asphalt gemeinsam mit 9 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im vom Bund geförderten Forschungsprojekt NaHiTAs (Nachhaltiger HighTech-Asphalt, 7/2015–12/2018) entwickelt.

Das dabei eingesetzte photokatalytische Abstreumaterial aus ultrahochfestem Beton (UHPC) mit Titandioxid (TiO2) baut unter UV-Licht (Sonneneinstrahlung) giftige Stickoxide (NOx) ab und wandelt diese in unschädliche Nitrate um. Über diesen Prozess senkt ClAir Asphalt die Stickstoffdioxid (NO2)-Konzentration in der Luft um bis zu 26 %. Dieses Abbaupotenzial wurde bei aufwendigen Versuchen im Forschungsprojekt NaHiTAs ermittelt. Der Photokatalysator TiO2 wird bei der Luftreinigung nicht verbraucht, sondern bleibt dauerhaft und funktionsfähig in der Straßenoberfläche erhalten.

Wirkung wird untersucht

Der Strabag-Bereich Brandenburg-West beendete die knapp dreiwöchige Baumaßnahme am 12. Juli. Am 5. Juli wurde der ClAir Asphalt auf der Demonstrationsstrecke eingebaut. Über ein neues, von der TPA entwickelte Einbauverfahren wird das schadstoffmindernde Granulat dabei direkt und nachhaltig in die noch heiße Asphaltdeckschicht eingebunden. Wie Innovationsbunker und der fertigerintegrierte Splittstreuer funktionieren, zeigt das Video.

Auch nach der Fertigstellung der Bundesstraße wird der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg die Funktionen der neuen Deckschicht durch die Universitäten Darmstadt und Wuppertal wissenschaftlich begleiten lassen. Luftmessungen und Bodenproben, die ins Labor geschickt werden, sollen die erwarteten Effekte überprüfen und das NO2-Minderungspotenzial und die Effektivität mit dem Simulationsmodell abgleichen. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen soll das Einbauverfahren für ClAir Asphalt weiter optimiert werden.

„Der Landesbetrieb baut nicht nur Straßen. Er sucht auch ständig nach innovativen Lösungen“, lobte Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD), die sich vor Ort das neue Verfahren vorführen ließ. Da die Mehrkosten überschaubar sind, schließt sie nicht aus, dass weitere Straßen im Land nach dem Geltower Modell ausgebaut werden. Konkrete Projekte gibt es aber noch nicht.

Die Gesamtbaukosten betrugen nach Angaben des Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg 680.000 Euro. Darin eingeschlossen sind die Mehrkosten von etwa 3 %.

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