Direkt zum Inhalt
Pirtek 22. Januar 2020

Hydraulikleitungen: Darauf müssen Sie im Winter achten!

Im Winter sind die Hydraulikschläuche an Mobilmaschinen besonderen Umweltbedingungen ausgesetzt. Worauf Sie achten müssen, erklärt der Hydraulikservice Pirtek.

Inhaltsverzeichnis

Vorab die gute Nachricht: Gängige Hydraulikschlauchleitungen sind auch im Winter sehr robust. Die Gummimischungen dieser Schläuche halten Temperaturen im Bereich von -40°C bis +100°C stand ohne nennenswerte Beeinträchtigungen. Da in Deutschland derart niedrige Außentemperaturen nirgendwo erreicht werden, sind die Gefahren für Hydraulikschläuche bei Kälte hierzulande kein großes Thema.

Einfluss niedriger Temperaturen

Dennoch gilt: Wenn Gummi sehr kalt wird, verändern sich seine Materialeigenschaften. Die Schlauch-Innenschichten und Außenschichten bestehen z.T. aus Elastomeren, die sich bei dauerhafter Kälte verändern – im schlimmsten Fall sogar zersetzen. Dann wird der Gummi zäh und ledrig, die Schläuche werden hart, steif und unelastisch. Das Biegeverhalten der Leitungen verliert an Flexibilität, was besonders Stoßbelastungen wird. Brüche und Risse im Gummi entstehen leicht. Je tiefer sinken und je länger die Schläuche extremer Kälte ausgesetzt sind, desto die Folgen.

Bei einer Temperatur von weniger als -40° Celsius (je nach Gummimischung und Härte) erreichen die Gummimischungen dann ihren so genannten Glaspunkt. Dieser beschreibt eine Temperatur, bei der das elastische Verhalten des Werkstoffs gegen Null geht, d.h. der Gummi versprödet derart, dass er bei mechanischen Belastungen bricht wie Glas. Typisches Merkmal einer durch Glasbruch zerstörten Schlauchleitung sind feine radiale Risse an der Oberfläche der Schlauchinnen- und Außenschicht.

Streusalz und Sole

Anzeige

Während Schnee und Nässe zunächst kein Problem für die Gummiummantelung darstellen, bringt der Winter eine Besonderheit mit sich, die den Witterungsbedingungen geschuldet ist: Streusalz und Sole für die Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum. Diese Streugüter greifen sowohl den Gummi als auch die Armaturen an – und vor allem im Winterdienst stellen sie eine Gefahr für die Hydraulikschlauchleitungen dar. Besonders fatal: Wenn Streusalz kleine Schäden an den Leitungen verursacht, werden Nässe und Schnee doch zur Gefahr, da Feuchtigkeit zu den innen liegenden Druckträgern der Schlauchleitung vordringen kann und diese angreift. Rost entsteht – und zwar relativ flott. Für diese Fälle von nicht völlig intakten und unversehrten Schläuchen stellen Schnee und Nässe dann doch ein Problem dar…

Pirtek empfiehlt

Prüfen Sie Ihre Fahrzeuge und mobilen Maschinen vor Wintereinbruch oder lassen Sie sie durch Spezialisten prüfen. Systematische Prüfung und Erneuerung der Leitungen (nach DGUV 113-020) sind nach wie vor der beste Weg, um plötzliche Defekte und damit verbundene Ausfallzeiten zu vermeiden.

Der Winter ist aber generell auch für jene Maschinen, die nicht im Einsatz sind, eine gute Zeit zur Wartung der Hydraulikschlauchleitungen.

Passend zu diesem Artikel