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Foto: Breining-Secmair

Bauma

Im Interview mit Breining

In letzter Zeit ist es um das Unternehmen Secmair-Breining etwas ruhig geworden. Das gilt allerdings nur für die Öffentlichkeitsarbeit, denn beim Produktportfolio ist man nach wie vor gut aufgestellt.

Welche Veränderungen sich seit der Verlagerung des Produktionsstandortes nach Frankreich ergeben haben, mit welchen Strategien und Neuheiten – vor allem zur bauma 2019 – zu rechnen ist, darüber haben wir mit den Verantwortlichen, dem Verkaufsleiter Europa Olivier Brancheriau, Gerhard Heller, Leiter Kundendienst und Benjamin John, Verkaufsleiter Deutschland und Österreich gesprochen.

Asphalt & Bitumen: Olivier Brancheriau, das Unternehmen Breining wurde 2001 von der Fayat-Gruppe übernommen. 2016 wurde die letzte Maschine in Remshalden gebaut. Was hat sich seither verändert?

Olivier Brancheriau: Im Rahmen dieser Verlagerung haben uns damals leider einige Mitarbeiter verlassen, an unserer Produktpalette hat sich aber kaum etwas verändert. Richtig ist, dass wir einige Produkte aus dem Programm gestrichen haben, weil wir künftig den Einsatz mit vergleichbaren Secmair-Maschinen abbilden können. Aber wir konnten gleichzeitig unser Produktportfolio erweitern. Maschinen für DSK, für Riss- und Fugenverguss oder das Spritzen von Bitumenemulsionen sind noch immer unser Hauptgeschäft. Das gilt auch für den Service und die Vorhaltung von Ersatzteilen. Das heißt, das Unternehmen Breining ist entgegen der teilweise stattfindenden Meinungsmache nach wie vor existent und gut aufgestellt.

Asphalt & Bitumen: Sie firmieren jetzt unter Secmair-Breining. Was steckt dahinter, vor allem für ihre Kunden?

Gerhard Heller: Zunächst ist es sicher der finanzielle Rückhalt, den wir in der Fayat-Gruppe genießen, denn Secmair gehört ja schon sehr lange dazu. 2005 kam zudem noch die Bomag hinzu. Dadurch konnten wir zusätzliche Synergien in Einkauf und Service generieren, denn Bomag verfügt über ein lückenloses Servicenetz, von dem unsere Kunden jetzt profitieren. Unabhängig davon ist die Fayat-Gruppe weltweit in den unterschiedlichsten Branchen tätig. Daraus resultieren kontinuierlich Neu- und Weiterentwicklungen, auf die unsere Kunden natürlich gerne zurückgreifen.

Asphalt & Bitumen: In der Vergangenheit hörte man von Problemen beim Unternehmen Breining?

Benjamin John: Totgesagte leben bekanntlich länger. Fakt ist, dass durch die Personalwechsel im Zusammenhang mit der Umstrukturierung die vertrauten Gesichter nicht mehr erreicht wurden. Kompetente Ansprechpartner gab es allerdings zu jeder Zeit. Deshalb ist es mir aktuell auch sehr wichtig, mit unseren Kunden ein gutes Verhältnis aufzubauen und dass man mich nicht als Verkäufer, sondern mehr als Kundenbetreuer wahrnimmt.

Gerhard Heller: Ergänzend dazu lässt sich feststellen: Ich habe im letzten Jahr Kunden besucht. Die waren erstaunt, dass es Breining noch gibt. Inzwischen aber kommen viele Kunden wieder zu uns zurück, denn den meisten ist egal wo produziert wird. Viel wichtiger ist, dass Qualität, Zuverlässigkeit und Service stimmen und das tut es bei uns.

Asphalt & Bitumen: Sind denn die französischen Standards bzw. Anforderungen vergleichbar mit Deutschland?

Olivier Brancheriau: Ich denke, in Frankreich sind die Standards wesentlich enger fixiert, die Normen teilweise sogar strenger als in Deutschland. Unabhängig davon, hat jedes Land weltweit seine Schwerpunkte. In England beispielsweise wird die Sicherheit sehr groß geschrieben. Sprechen wir aber über Qualität, sehe ich die in England, Frankreich und Deutschland auf einem vergleichbaren Niveau. Die Anforderungen sind freilich immer länderspezifisch. Deshalb verfügen wir beispielsweise über unterschiedliche Typen an Spritzrampen, angepasst an die lokalen Bedürfnisse. Das ist mit ein Grund, warum wir die Entwicklung und Produktion zentralisiert haben, der Service aber dezentralisiert ist.

Asphalt & Bitumen: Hat diese zentrale Entwicklung und Produktion auch Einfluss auf ihre Neu- bzw. Weiterentwicklungen?

Olivier Brancheriau: Ja, denn durch die zentrale Entwicklung in Frankreich entstehen zahlreiche Synergien und wir profitieren zusätzlich von der weltweiten Zusammenarbeit, denn eine Idee in Mexiko, kann auch in Deutschland Mehrwert für unsere Kunden bringen.

Asphalt & Bitumen: Und wie definieren Sie die Qualität bzw. wie sichern sie diese, wenn es um ein weltweites Vertriebsnetz geht?

Olivier Brancheriau: Wir haben in Frankreich sicher die restriktivste Norm, die definiert, dass die Messergebnisse des Computers und der Praxis nicht mehr als 2 % differieren dürfen. Außerdem gibt es in Frankreich nur 2 Prüflabore. Eines davon gehört uns. Alle Maschinen, die nach Frankreich kommen, also auch die unsere Wettbewerber, werden da getestet. Jede Spritzmaschine von uns wird auf diesen Prüfstand gestellt und mit einem entsprechenden Prüfbericht ausgestattet. Das ist im Übrigen für öffentliche Aufträge wichtig. Deshalb haben wir solch eine Prüfung auch in Deutschland und sehen das als zusätzlichen Service, um immer die optimale Dosierung zu erreichen.

Asphalt & Bitumen: Worauf legen deutsche Anwender besonderen Wert und mit welchen Strategien wollen sie in die Zukunft gehen?

Gerhard Heller: Die Anforderungen sind unterschiedlich, denn zu unserem Kundenkreis zählen sowohl kleine wie große Unternehmen. Generell sind es aber Robustheit, Zuverlässigkeit und einfache Bedienung der Maschinen, die unsere Kunden voraussetzen. Und natürlich Langlebigkeit sowie ein einwandfreier Service. Wir haben aber auch Kunden, die Innovationen erwarten und bereit sind, diese zu bezahlen.

Benjamin John: Diese Innovationen sind überwiegend individuelle Entwicklungen, die für unsere Kunden einen Mehrwert schaffen. Grundsätzlich ist Secmair-Breining sehr innovativ und bietet eine breite Produktpalette. Für einen Kunden aus der Schweiz haben wir beispielsweise eine Funk-Fernsteuerung per Joystick für einen Rührwerkskocher entwickelt, die inzwischen als Option erhältlich ist. Ein anderes Beispiel findet sich im DSK-Beriech. Während der Wettbewerb üblicherweise nur die Ausbringmengen von Aggregat und Emulsion misst und überwacht, werden bei Secmair-Breining alle fünf Komponenten aktiv kontrolliert und korrigiert. So kann im Verlegeprozess wesentlich besser auf äußere Einflüsse wie hohe Temperaturen eingegangen werden. Mittlerweile hat sich das in der Praxis auch bestätigt. Kurzum: Durch die große Entwicklungsabteilung können wir auf Kundenwünsche eingehen.

Asphalt & Bitumen: Gibt es bei Secmair-Breining auch Neuheiten zur bauma 2019 und warum sollte man sie besuchen?

Olivier Brancheriau: Wir werden auf dem Stand der Fayat-Group zu finden sein, eine neue Spritzmaschine vorstellen, die in dieser Form einzigartig ist und die Besucher überraschen wird. Mehr möchte ich noch nicht verraten. Der Besuch bei uns lohnt sich aber auf jeden Fall, denn wir haben auch einige sehr attraktive Events vorbereitet.

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