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Archiv 21. März 2017

31. Oldenburger Rohrleitungsforum

Mehr als 3.000 Besucher aus dem In- und Ausland, rund 400 Aussteller und etwa 145 Referenten und Moderatoren bildeten den Rahmen für ein Forum, auf dem die Bedeutung der Digitalisierung für unsere Rohrleitungsnetze erörtert wurde. Das breitgefächerte Tagungsprogramm umfasste 30 Themenblöcke, in denen sich vieles um das Tagungsmotto drehte. Inhaltlich knüpfte das Forum damit konsequent an die Vorjahresveranstaltung an.

Stellen sich den Fragen der Presse (v.l.): Dipl.-Kfm. Karsten Specht, Geschftsfhrer OOWV, Dr. Michael Steiner, Open Grid Europe GmbH, Thomas Martin, Moderator, Prof. Thomas Wegener, Geschftsfhrer iro GmbH, und Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Buziek, Jade Hoch
Stellen sich den Fragen der Presse (v.l.): Dipl.-Kfm. Karsten Specht, Geschftsfhrer OOWV, Dr. Michael Steiner, Open Grid Europe GmbH, Thomas Martin, Moderator, Prof. Thomas Wegener, Geschftsfhrer iro GmbH, und Prof. Dr.-Ing. habil. Gerd Buziek, Jade Hoch

Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V. und Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg, eröffnete das 31. Oldenburger Rohrleitungsforum im ehemaligen Plenarsaal des Oldenburger Landtages. Mit Blick auf das diesjährige Motto „Rohrleitungen in digitalen Arbeitswelten“ skizzierte er Chancen und Risiken, die die Digitalisierung mit sich bringt: In Bezug auf den Bau und Betrieb von Rohrleitungen und Anlagen sei schon heute die umfassende Zustandsbewertung von Anlagen, Leitungen und Vermögenswerten auf der Basis belastbarer Daten Grundlage für die Entwicklung von Sanierungsstrategien und effektiven Investitionsmanagementsystemen. Vor diesem Hintergrund gäbe es keine Alternative zur Digitalisierung. Leitungsbau, Netzbetreiber und Versorger müssten sich möglichst schnell in den Prozess einbringen, gab er sich überzeugt. Damit böte sich den Beteiligten ein enormes Potenzial in der Wertschöpfung. Wegener machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass zunächst einmal in Technik und gut ausgebildete Mitarbeiter investiert werden müsse. Überhaupt sei der Mensch bei aller Digitalisierung immer noch eine wichtige Komponente, denn letzten Endes entscheide er über das Gelingen oder Scheitern der digitalen Transformation.

Vom Modeling zum Management

Die Brücke von der Digitalisierung zur Methode des Building Information Modelings (BIM) schlug Prof. Dr.-Ing. Manfred Weisensee. Wobei der Präsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth in seiner Begrüßung bewusst den Begriff „Management“ wählte, um deutlich zu machen, „dass wir aus dem Modeling längst heraus und beim Managen angekommen sind“. Das Datenmanagement mache zentrale Informationen von der Planung über den Bau einer Anlage oder einer Leitung über den Betrieb und Umbau bis zum Abriss immer und überall verfügbar und somit nutzbar. Alle am Bau Beteiligten seien miteinander verbunden, jeder könne auf alle Daten zurückgreifen, und es werde elektronisch miteinander kommuniziert. Weisensee zeigte sich gespannt, wie die Entwicklung weiter fortschreitet.

Wasserregulierung braucht Strategien

Der Klimawandel wird die Wasserregulierung – sowohl die Ent- als auch die Bewässerung – vor zunehmende Herausforderungen stellen, da ist sich Prof. Dr. Helge Bormann von der Jade Hochschule sicher. Vor diesem Hintergrund werde das Risikomanagement gerade im küstennahen Bereich an Bedeutung gewinnen. Der Experte für Hydrologie, Wasserbewirtschaftung und Klimafolgen näherte sich dem Forumsthema aus wissenschaftlicher Sicht. Ziel der Forschung ist u.a. die Entwicklung von Werkzeugen und Modellen zur Abschätzung künftiger Risiken und zur Identifizierung künftiger Risikoregionen, das heißt von Gebieten, die zunehmend von Überflutung oder Trockenheit betroffen sind. Doch die Modellentwicklung sei das eine, vorbeugende Maßnahmen das andere. Dazu gehören laut Bormann, für den das Wassermanagement der Zukunft eng mit der Digitalisierung verknüpft ist, auch technische Maßnahmen, die aber nicht ausreichen würden. Weiterreichende Konzepten und Strategien seien gefragt, an denen auch die Hochschule Jade arbeite.

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Das anschließende Forum war unterteilt in fünf thematische Handlungsstränge. Es bot eine inhaltliche Vielfalt, mit denen sich die Gäste aus dem Wasser- und Abwasserbereich ebenso identifizieren konnten wie aus dem Gas- und Ölsegment. Wie gewohnt gab es Neuigkeiten von den Herstellern der unterschiedlichen Rohrleitungsmaterialien, aus dem Bereich der grabenlosen Verlegetechniken, der Schweißtechnik, der Fernwärme oder von den Verbänden. Daneben standen die Vortragsblöcke, bei denen es um „Rohrleitungen in digitalen Arbeitswelten“ ging.

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