BASt erforscht temperierte Straße unter Praxisbedingungen
Auf dem Demonstrations-, Untersuchungs- und Referenzareal der Bundesanstalt für Straßenwesen (duraBASt) wurde eine Versuchsanlage für temperierte Straßen errichtet. Es ist geplant, die Anlage 3 Jahre zu betreiben.
Ein Konsortium aus dem Ingenieurbüro Durth Roos Consulting GmbH, dem Institut für Straßenwesen an der RWTH Aachen sowie dem Bauunternehmen Eurovia bauet im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) die Versuchsanlage für die Untersuchung der Straßentemperierung.
Details zur Teststrecke
Auf einer Länge von 55 m wurden 5 Testfelder und ein Referenzfeld gebaut. Alle 5 Testfelder weisen unterschiedliche technische Umsetzungen einer Temperierung der Fahrbahn auf: 3 Testfelder werden mithilfe durchströmter Zwischenschichten temperiert, 2 mit Rohrleitungssystemen. Dabei werden sowohl unterschiedliche Schichtdicken als auch unterschiedliche Verlegemuster der Rohrleitungen getestet.
Temperatursensoren in den Versuchsfeldern ermöglichen die Messung der Wirkungen, Wärmebildkameras überwachen die Oberflächentemperatur. Die Steuerung der Anlage erlaubt eine getrennte Temperierung der Versuchsfelder und damit einen Vergleich der verschiedenen Temperiersysteme.
Ziel der Untersuchung
Die Entwicklung von Systemen zur Temperierung von Straßen zielt auf einen Einsatz im begrenzten Umfang auf besonders exponierten Abschnitten ab – beispielsweise auf Strecken, die immer wieder von Blitzeis betroffen sind. Die Temperierung erfolgt dabei zumeist nur um wenige Kelvin und wird durch Energieversorgung aus umweltfreundlicher Erdwärme verwirklicht. Die Systeme können somit die aktuelle Technik der automatischen Taumittelsprühanlagen ersetzen und tragen darüber auch zur Reduzierung des Taumitteleintrags in die Umwelt bei.
Denn die Temperierung der Straße ist eine Möglichkeit, die Auswirkungen extremer Temperaturen auf exponierten Straßenabschnitten zu reduzieren. Solche Systeme können die Spanne der auftretenden Temperaturen begrenzen: Sie verhindern einerseits die Glättebildung und andererseits die übermäßige Aufheizung des Asphalts, die mit einer Minderung seiner Steifigkeit einherginge und seine Nutzungsdauer beeinträchtigen würde.
Denn extreme Temperaturen auf der Straßenoberfläche können im Winter zu Rissen in der Fahrbahn und zu Eisglätte führen sowie an heißen Sommertagen die Bildung von Spurrinnen verursachen. Hierdurch können folglich Schädigungen des Straßenaufbaus verursacht und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden.
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