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Arbeitskreis feiert Jubiläum in Münster

Baufachpresse prüft Radwege

Der Arbeitskreis Baufachpresse feierte vom 23. bis 25. September in Münster sein 60-jähriges Jubiläum. Dabei erfuhren die Mitglieder u.a., wie die Stadt das Fahrradnetz ausbauen möchte.

Sportlich: Mitglieder des Arbeitskreises bei einer Exkursion in Münster.

Auf dem Exkursionsprogramm standen Besuche beim Ziegel- und Klinkerhersteller Hagemeister, Einblicke in die Arbeitsweise des Bauunternehmens Köster, Besichtigung des H7, eines siebenstöckiges Bürogebäudes in Holzhybridbauweise, sowie umfassende Informationen über die Verkehrsplanung in Münster. In einer geführten Fahrradtour mit Vertretern des Amts für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster konnte eine Gruppe des Arbeitskreises Baufachpresse schon umgesetzte Projekte zur Verkehrsplanung im wahrsten Sinne des Wortes erfahren.

Auf dem Rad durch Münster

Gerade in den vergangenen Jahren hat Münster viel für den Radverkehr getan und mit der Umgestaltung von Fahrradstraßen bautechnische Maßstäbe gesetzt. Immerhin erledigen die Münsteraner täglich 727.000 Wege mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn und nur 296.000 Wege mit dem Auto. Trotzdem bestehe aber weiterhin großer Handlungsbedarf, machte Abteilungsleiter Dr. Alexander Buttgereit deutlich. So seien insgesamt 14 Velorouten – das sind breit ausgebaute Fahrradwege ins Umland, um die Pendlerverkehre mit Pkw zu reduzieren – geplant. Das ist ein Baustein des Fahrradnetzes 2.0, mit dem eine lückenlosen Fahrradinfrastruktur und mehr Platz für Fahrräder geschaffen werden soll. Die Radstation am Münsteraner Hauptbahnhof ist bereits das größte Fahrradparkhaus in Deutschland. Es bietet überdachten Platz für 3.300 Räder.

Ein weiteres Projekt ist der Ausbau eines Fahrradwegs entlang des Dortmund-Ems-Kanals. Dieser soll als Alltagsradroute mit einer Gesamtlänge von 27 km für pendelnde Berufstätige oder Studierende attraktiver werden, indem er verbreitert und asphaltiert wird. Damit wird eine durchgängige Fahrradroute von Stadtgrenze zu Stadtgrenze realisiert. Eine Besonderheit sind Sensoren, die dafür sorgen, dass sich die Beleuchtung von 10 auf 100% Helligkeit erhöht, wenn sich Verkehrsteilnehmer nähern.

Unterschiedliche Radwegbeschichtungen

Auch die Beschichtung der Radwege war ein Thema. In Münster werden fünf Varianten erprobt – wobei sich eine bereits als nicht so optimal herausgestellt habe, wie der Behördenleiter berichtet. So ist auf einer Asphaltdeckschicht mit wenig zufriedenstellendem Ergebnis grobkörniger Split aufgebracht worden. An anderer Stelle hat man erst die Fahrbahn gereinigt, dann folgte eine Epoxidharzschicht – mit lösungsmittelfreier Farbe rot eingefärbt – darauf feinkörniger Split. Bei einer anderen Variante kam es zu einer unangenehmen Geruchsbildung durch eine Kaltplastikschicht, die sich allerdings innerhalb weniger Wochen verflüchtigte. Als weitere Version wird klassischer Asphalt getestet, der mit einem roten Gestein hergestellt wurde. Schließlich Variante fünf mit einem rot durchgefärbten Asphalt unter Verwendung eines farblosen Bitumens. Hier hat die Rotfärbung bereits wieder nachgelassen.

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