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Bauprogramm Lärmschutzmaßnahmen 2014 steht

Viele Menschen in Baden-Württemberg leiden unter Straßenlärm. Während beim Neu- und Ausbau von Straßen Grenzwerte eingehalten werden müssen, stellt die Lärmsanierung an bestehenden Straßen immer noch eine Freiwilligkeitsleistung dar.

Viele Menschen leiden unter Straenlrm. Es gibt verschiedene Wege, dem zu begegnen

Maßnahmen an Bundes- und Landesstraßen können ergriffen werden, wenn es in Wohngebieten lauter als 67 dB(A) tags bzw. 57 dB(A) nachts ist. „Wir wollen die Lärmsanierung an bestehenden Straßen und Schienenwegen verbessern und haben deshalb ein Lärmsanierungsprogramm aufgelegt“, so die Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung und Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Gisela Splett.

Neben dem Bau von Lärmschutzwänden und -wällen stellt der Einsatz lärmarmer Beläge eine wichtige Möglichkeit des baulichen Lärmschutzes dar. Die Straßenbauverwaltung des Landes prüft deshalb bei Sanierungsmaßnahmen, ob die Schwellenwerte für Lärmsanierung überschritten sind. Auch unabhängig von ohnehin anstehenden Sanierungsarbeiten werden Lärmsanierungsmaßnahmen an besonders belasteten Streckenabschnitten durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei pilothaft verschiedene Belagsarten.

Werden bei der Planung von neuen Straßen Lärmpegelminderungsfaktoren von 4 bzw. 5 dB(A) erforderlich, kann derzeit nur der Offenporige Asphalt (OPA) verwendet werden, da nur er rechtlich anerkannte Lärmminderungswerte in dieser Größen­ordnung aufweist – dies ist Voraussetzung für die Anerkennung in Planfeststellungsverfahren. Der OPA ist jedoch nur außerorts ab Geschwindigkeiten über 60 km/h geeignet. Deshalb wurden bereits in der Vergangenheit alternative lärmarme Beläge untersucht, die jedoch derzeit wegen der fehlenden rechtlich anerkannten Lärmpegelminderungsfaktoren nur im Zuge von Lärmsanierungen an bestehenden Straßen angewandt werden können.

Gute Erfahrungen wurden für den Außerortsbereich bislang in Bayern und Baden-Württemberg insbesondere mit dem lärmarmen Splittmastixasphalt (SMA LA) gemacht. Für den Innerortsbereich wurde in Nordrhein-Westfalen die lärmoptimierte Asphaltdeckschicht (LOA 5 D) entwickelt.

Ziel ist, die Haltbarkeit dieser alternativen Beläge sowie die Reproduzierbarkeit und Beständigkeit der Lärmpegelminderung über die erforderliche Zeit nachzuweisen. Diese Nachweise sind Voraussetzung für eine Übernahme in das Asphaltregelwerk und in der Folge für die rechtliche Anerkennung der Lärmpegelminderungsfaktoren. Baden-Württemberg setzt sich für eine zeitnahe Aufnahme des SMA LA in das Regelwerk ein.

Die Liste mit den Projekten, bei denen in diesem Jahr lärmarme Beläge zum Einsatz kommen, können Sie am Ende des Artikels downloaden, ebenso wie eine Liste, die die Projekte aufführt, die schon über solchartige Beläge verfügen.

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