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Konjunktur 28. März 2023

Baustoffindustrie rechnet 2023 mit Produktionsrückgängen

Die rückläufige Baukonjunktur erfasst mittlerweile auch die Hersteller von mineralischen Baustoffen.

„Für die Unternehmen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie scheint konjunkturell weiterhin kaum Licht in Sicht zu sein“, so Dr. Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer
„Für die Unternehmen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie scheint konjunkturell weiterhin kaum Licht in Sicht zu sein“, so Dr. Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer
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Nachdem die Produktion in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie 2022 bereits real um 3,6 % rückläufig war, prognostiziert der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (bbs) für 2023 einen erneuten Rückgang um 4 %. Die Prognose basiert auf der Auswertung von wirtschaftlichen Daten des Statistischen Bundesamtes, des ifo-Instituts sowie der regelmäßigen bbs-Verbandsbefragung.

„Nachdem 2022 wegen steigender Inflation und Energiekrise als schwieriges Jahr in die Geschichte der Baustoffindustrie eingegangen ist, scheint für die Unternehmen konjunkturell weiterhin kaum Licht in Sicht zu sein“, schätzt somit Dr. Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer, ein.

Beschleunige Talfahrt

Die Prognose steht im Einklang mit den jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Auftragseingängen und Umsätzen im Bauhauptgewerbe. Während die Umsätze im Januar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat real bereits um 9,5 % zurückgegangen sind, deutet der Rückgang bei den Auftragseingängen von -19 % auf eine weitere Beschleunigung der Talfahrt im Bau hin. Dabei war der Wohnungsbau im Januar 2023 mit einem Rückgang von 33 % gegenüber dem Vorjahresmonat am stärksten betroffen, aber auch die Bereiche Straßenbau (-24 %), sonstiger Tiefbau (-9 %) und Hochbau ohne Wohnungsbau (-16 %) sind deutlich gesunken. Die sozialen Auswirkungen dieser Entwicklung dürften laut immens sein.

Aus Sicht des bbs liegen schnell umsetzbare Lösungsvorschläge für mehr Wohnungsbau auf dem Tisch. So hatte kürzlich die Aktion Impulse für den Wohnungsbau, an dem sich der bbs mit 30 weiteren Verbänden beteiligte, einen 6-Punkte-Notfallplan veröffentlicht, der unter anderem die Anhebung des Neubaufördervolumens von 1,1 Mrd. Euro auf 10 Mrd. Euro forderte. Der Dachverband der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie attestiert dem Bundesbauministerium zwar entschlossenen Willen für die Umsetzung, praktisch habe der Bausektor, insbesondere im Wohnungsbau, gegenüber Vorhaben anderer Ressorts aber zu häufig das Nachsehen. (MAI/RED)

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