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Bauwirtschaft mit 9.000 neuen Ausbildungsverträgen

In der deutschen Bauwirtschaft wurden bis Ende September insgesamt knapp 9.000 neue Ausbildungsverhältnisse geschlossen. Das sind 220 Neuverträge weniger als im Vorjahreszeitraum und stellt den niedrigsten Septemberwert seit zehn Jahren dar. Die Bauwirtschaft ist damit dennoch zufrieden, vor allem wegen des Erfolgs der neuen Konzepte.

Die Bauverbnde machen mit tollen Aktionen auf die Berufswelt aufmerksam

Damit ist die Bauwirtschaft ist im Vergleich zu anderen Branchen mit einem blauen Auge davon gekommen. Zwar ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft um rund 2,4 Prozent gesunken, der Rückgang fiel aber moderater aus als im Schnitt aller Branchen von Industrie, Handel und Handwerk, die bis zu fünf Prozent Einbußen zu verzeichnen hatten. Dipl.-oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, erläuterte bei der Vorstellung der jüngsten Ausbildungsstatistik der Sozialkassen des Baugewerbes in Berlin: „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten noch weitere der 1.300 gemeldeten offenen Ausbildungsstellen in Hoch-, Tief- und Ausbau nachbesetzt werden.

„In diesen Zahlen spiegelt sich vor allem der demografische Wandel wider, unter der alle Branchen zu leiden haben“, kommentierte Schmieg die aktuelle Entwicklung. Sie zeigten aber auch, dass das hervorragende Ausbildungssystem in der Bauwirtschaft von den Jugendlichen angenommen wird.

Dazu tragen auch neu eingeführte Maßnahmen wie das Pilotprojekt „Berufsstart Bau“ bei, an dem sich 29 Ausbildungszentren der Bauwirtschaft beteiligen. Ziel dabei ist es, junge Menschen, die bisher keinen direkten Weg in die Berufsausbildung gefunden haben, auf eine betriebliche Ausbildung vorzubereiten. Dies seien insbesondere Ausbildungsbewerber, die noch nicht in vollem Umfang über die erforderliche Ausbildungsreife verfügten sowie lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Ausbildungssuchende.

Der vergleichsweise moderate Rückgang ist vor allem auf die nach wie vor hohe Ausbildungsbereitschaft des Baugewerbes zurückzuführen. „Viele Unternehmer erkennen, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nur erhalten können, wenn sie qualifizierten Nachwuchs ins Unternehmen holen“, kommentierte Schmieg die Situation. Bereits ein Viertel der gewerblichen Arbeitnehmer sind älter als 50 Jahre und stehen kurz vor der Rente. Schon heute reicht die Zahl der Ausbildungseinsteiger bei weitem nicht aus, um die altersbedingten Abgänge von rund 13.000 gewerblichen Arbeitnehmern pro Jahr in Deutschland auszugleichen.

Wie in den Jahren zuvor waren die klassischen Bauberufe, wie Maurer, Zimmerer oder Hoch- und Tiefbaufacharbeiter gefragt. Darüber hinaus gehörte auch der Beruf des Straßenbauers zu den fünf beliebtesten Ausbildungsberufen bei Jugendlichen.

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