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Asphalteinbau 30. Juli 2021

Das Rimodrom ist startklar

Wer Go-Karts baut, muss sie auch testen. Am besten gleich neben der Produktionshalle. Auch am neuen Standort der Rimo GmbH beherzigt man dies. Mittlerweile können auch Freizeitfahrer die Go-Kart-Bahn nutzen.

Enge Kurven inklusive Querneigung: Die Fertiger kommen mit ihren feinfühligen Radfahrwerken ruckfrei durch die Kurve
Enge Kurven inklusive Querneigung: Die Fertiger kommen mit ihren feinfühligen Radfahrwerken ruckfrei durch die Kurve
Inhaltsverzeichnis

Die Rimo GmbH ist die erste Adresse in Europa wenn es sich um Go-Karts dreht. Egal für welche Fahrergrößer und auch mit welchem Antrieb – Benzin, Gas oder auch Elektro. 40 % der rund 1.000 Karts, die heute produziert werden, fahren emissionsfrei und punkten mit besserem Drehmoment und höherer Beschleunigung. Nebenbei erlauben sie einen wirtschaftlicheren Hallenbetrieb, da die Investitionskosten für eine Entlüftungsanlage geringer ausfällt und im Winter die Wärme nicht gleich mitabgesaugt wird.

Im 50. Jahr ihres Bestehens zog das Unternehmen im letzten Jahr aus dem sauerländischen Sundern nach Hemer. Am neuen Standort entstand auf einer 1.5000 m² großen Fläche neben der Produktionshalle mit angeschlossenem Bürotrakt auch eine komplette Kartbahn: das „Rimodrom". Neben der eigentlichen Produktion, berät das Unternehmen beim Streckendesign und dem notwendigen Drumherum. Selbst Betreiber von Kreuzfahrtschiffen griffen auf dieses Know-how bereits zurück. Beim Bau der neuen hauseigenen Strecke musste auch deshalb höchsten Ansprüchen genügen.

Eine anspruchsvolle Strecke

391,49 m Länge, 7 Haarnadelkurven – von denen manche nur 1 m breit sind, andere mit bis zu 20 % Querneigung aufwarten – und eine „Schikane“ charakterisieren die Strecke auf engstem Raum. Sie dient der Erprobung der Modelle und steht auch der Freizeitsportlern zur Verfügung. Sie wird den Piloten eine Menge Fahrgeschick abverlangen.

So fährt man hier:

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Gebaut wurde sie durch das Straßenbauunternehmen Ossenberg Aufbereitung, Straßen- und Tiefbau GmbH. Den Einbau der 5,20 bis 9,50 m breiten Bahn übernahmen weitestgehend Vögele Fertiger der Compact Class: Zwei Super 1303-3i. An den breitesten Stellen setzte das Einbauteam zusätzlich den Universal Class Fertiger Super 1803-2 ein. Entscheidend für ein hochwertiges Ergebnis war dabei vor allem deren Radfahrwerk. Denn beim Bau von Kurven mit kleinen Radien sind Radfertiger im Vorteil, weil sie äußerst präzise einlenken und dank 6x4-Antrieb jederzeit Bodenkontakt halten. Durch 2 luftbereifte Hinterräder und 4 wippengelagerte Vorderräder werden zudem Unebenheiten hervorragend ausgeglichen. Zudem wurde die Funktion Pivot Steer genutzt. Eine Lenkbremse, die das hintere Kurveninnenrad automatisch hydraulisch abbremst. Damit zieht es die Maschine gewissermaßen durch die Kurve. Das ermöglicht wiederum minimale Wendekreise, was besonders auf engen Baustellen ein enormer Vorteil ist – neben Rennstrecken beispielsweise auch bei Baumaßnahmen in Innenstädten.

Asphalteinbau mit Haarnadelkurven und einer Schikane
Asphalteinbau mit Haarnadelkurven und einer Schikane

„Heiß an heiß“ durch den Rundkurs

Wie auf Rennstrecken-Baustellen üblich, erfolgte der Einbau „heiß an heiß“. Der Grund: Je kurvenreicher eine Strecke ist, desto vorteilhafter ist eine möglichst kleine Einbaubreite. Dadurch ist sichergestellt, dass die Verteilerschnecke stets die passende Materialmenge auf die gesamte Breite fördert – auch dann, wenn Links- und Rechtskurven einander permanent abwechseln und die Radien extrem eng sind.

So entstand eine Bahn, die über die gesamte Einbaubreite den Vorgaben exakt entspricht. Die Einbaubohle AB 340 TV sorgte dabei neben einer hohen Ebenheit auch für beste Oberflächeneigenschaften, damit die Kartfahrer künftig nicht die Bodenhaftung verlieren.

Eine weitere Herausforderung war die Mischgut-Versorgung auf der Baustelle: Große Lkw konnten auf dem Gelände nicht verkehren. Deshalb wurde ein Vögele Beschicker MT 3000-2i Offset an einer günstigen Stelle nahe der Einfahrt positioniert, wo er das Material der Mischgut-Lkw entgegennahm. Sobald die beiden Fertiger in Reichweite des MT 3000-2i Offset arbeiteten, förderte der Beschicker das Material über das Schwenkband in deren Aufnahmebehälter. An allen anderen Stellen wurde der Asphalt an Radlader übergeben, die ihn anschließend zu den Fertigern transportierten. Nach der ersten Probefahrt auf der Strecke zeigte sich der Bauherr und Eigentümer, Peter Bertram von RiMO, sehr zufrieden: „Ganz schön anspruchsvoll - ich bin begeistert!“

Ein präzises Einbauergebnis mit hoher Ebenheit
Ein präzises Einbauergebnis mit hoher Ebenheit

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