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Digitalisierung 29. März 2021

Den Einbau von Asphalt komplett digital steuern

Der Völkel-Navigator wurde so erweitert, dass nun ein herstellerunabhängiger Full-Liner für den digitalisierten Straßenbau zur Verfügung steht.

Das Zusammenspiel der einzelnen Module
Das Zusammenspiel der einzelnen Module
Inhaltsverzeichnis

Ein leicht zu bedienendes Werkzeug zur Qualitätssicherung muss keine Last sein: das Einbauteam ist ja bestrebt, gute Arbeit zu leisten und begreift es als Unterstützung. Dem Bauunternehmer hilft es, Geld zu sparen, weil kostspielige Fehler vermieden werden und der Auftraggeber spart aufgrund der längeren Standzeit der Bauwerke.

Modul für Modul

Der Völkel-Navigator unterstützt den Bauleiter bei der Mengenplanung des Asphalts, der Logistik, der Temperaturbilanz vom Asphaltmischwerk bis zu den Walzen, bei der Verdichtungskontrolle und nicht zuletzt bei der Dokumentation des gesamten Einbauprozesses. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Software CompactDoc, die wie jeder Teilnehmer im Prozess mit der Völkel-Cloud verbunden ist.

Mittels CompactDoc wird die Bauzeichnung und das Aufmaß in ein Projekt geladen, die Maschinen und Navigatoren kommissioniert, Sollwerte gesetzt, aber auch das gesamte Projekt ausgewertet – aufbereitet für den Auftraggeber und zur Schulung des Einbauteams. Es hat sich gezeigt: was gemessen und aufgezeichnet wird, wird erledigt. Nutzer des Völkel-Navigators begreifen ihn nicht als Kontrollinstanz, sondern als Ansporn, die eigene Arbeitsweise zu verbessern.

Der Navigator ist vollständig modular aufgebaut und kann je nach Maschine als Pave-, FDVK-A oder als FDVK Navigator benutzt werden. Der Pave-Navigator wurde außerdem durch eine Logistiklösung ergänzt. Es können einzelne, aber auch alle am Asphalteinbau beteiligten Maschinen ausgestattet werden. Der zentrale Messwert auf einer Maschine ist deren GNSS-Position. Alle weiteren Sensoren zur Temperatur- und Verdichtungsmessung oder Mengenbestimmung sowie Wetter- und Umgebungsdaten können optional eingebaut werden.

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Wie die Vernetzung funktioniert

Als Medium für die Kommunikation wurde bewusst auf den Mobilfunk gesetzt, weil lokale Funkstrecken aufgrund der Reichweite für die Dimensionen einer Baustelle nicht geeignet sind. Um auch für Regionen mit schwachem Netz gerüstet zu sein, setzt der Völkel-Navigator auf 3 Strategien:

  1. Im Vergleich zu Consumer-Produkten verfügen professionelle Mobilfunkmodems und Antennen über hervorragende Sende- und Empfangseigenschaften. Die Modems des Völkel-Navigators haben in Regionen Empfang, wo das normale Smartphone längst versagt.
  2. Die Netzabdeckung keines Anbieters ist perfekt. Daher setzt der Navigator auf permanentes National- und International-Roaming. Egal, welches nationale oder ausländische Netz zur Verfügung steht, der Navigator nutzt es.
  3. Der Navigator unterstützt moderne Mobilfunktechnologien, benötigt aber keine große Bandbreite. Selbst ein 2G Netz reicht zur Übermittlung der Daten bei Großbaustellen aus.

Der vernetzte Völkel-Navigator ist daher beim Bau einer Kreisstraße im abgelegenen Seitental des bayrischen Waldes ebenso erfolgreich im Einsatz wie auf der Flughafen-Großbaustelle, bei dem mehrere Kolonnen miteinander vernetzt werden und sämtliche Prozessdaten austauschen.

Daten zur Auswertung

Die Messdaten aller am Einbauprozess beteiligten Teilnehmer werden projektbezogen zentral in der Völkel-Cloud gespeichert. Das PC-Tool CompactDoc ermöglicht mit wenigen Handgriffen das Erstellen von Standardberichten zu jedem einzelnen Prozessschritt für den Auftraggeber.

Weil CompactDoc den vollständigen Zugriff auf alle Prozessdaten hat, wird mit dem Völkel-Navigator die geschlossene Bewertung und Analyse des gesamten Asphalteinbaus möglich. Von der Logistik über den Fertiger bis zur letzten Walze stehen sämtliche Messdaten in übersichtlichen Tabellen, Diagrammen und Kartendarstellungen zur Verfügung. So können Schlüsse für zukünftige Bauprojekte gezogen werden. Exportformate ermöglichen den Austausch mit Drittprogrammen zu Dokumentations- und Schulungszwecken (z.B. Zeitraffervideo Walzschema).

Qualität „Made in Germany“

Sämtliche Komponenten, vom Sensor über die Displays bis zum GNSS Empfänger mit Modem und die Software werden im Werk der Völkel Mikroelektronik GmbH in Münster entwickelt und produziert. Das Resultat ist ein langlebiges, hochwertiges Produkt.

Der Völkel-Navigator wird aktiv weiterentwickelt, um auch zukünftige Marktanforderungen erfüllen zu können. Die Entwickler bei Völkel achten dabei auf maximale Abwärtskompatibilität. Dies gibt bestehenden Kunden Investitionssicherheit.

Tipp: In einem ausführlichen Fachartikel in der Ausgabe 2/2021 der „Asphalt & Bitumen“ erläutert der Produktmanager Michael Diekmann die einzelnen Module. Hier können Sie die Ausgabe bestellen und/oder die Zeitschrift abonnieren.

Was den Völkel-Navigator auszeichnet

  • Die herstellerunabhängige Nachrüstung von Völkel Komponenten mit der Qualität und dem Komfort einer ab Werk integrierten Lösung ermöglicht die Digitalisierung des bestehenden Maschinenparks.
  • Das maschinenübergreifende Technikkonzept bietet Flexibilität: Ein Navigator-Set funktioniert automatisch auf Walzenzügen, Tandemwalzen und Fertigern.
  • Die Trennung von modularer Vorrüstung und Navigator-Set ermöglicht eine skalierbare Maschinenausrüstung mit entsprechendem Einsparpotenzial.
  • Durch nationales und internationales Roaming können alle vorhandenen Mobilfunknetze genutzt werden. Dadurch wird die maximale Verfügbarkeit des Systems auf der Baustelle erreicht.
  • Die Nutzung aller verfügbaren Satellitensysteme unter der Verwendung von RTK Korrekturdiensten ermöglicht auch unter abgeschatteten Umgebungsbedingungen die optimale Bestimmung der Position.

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