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Archiv 1. November 2013

Die Kombi macht‘s

Kommen Punktlasten und Scherbewegungen, die durch Radbewegungen im Stand hervorgerufen werden, zusammen greifen Ingenieure gerne auf Halbstarre Deckschichten zurück. Eine Halbstarre Deckschicht verbindet die guten Eigenschaften von Asphalt und Beton, oder genauer gesagt die Flexibilität und Fugenlosigkeit des Asphaltes mit der hohen Tragfähigkeit und größerer Verschleißfestigkeit des Betons.

Am Bahnhof fr Fernreisebusse in Dsseldorf kam an den Haltestellen eine Halbstarre Deckschicht zum Einsatz.
Am Bahnhof fr Fernreisebusse in Dsseldorf kam an den Haltestellen eine Halbstarre Deckschicht zum Einsatz.

Denn die Halbstarren Deckschichten bestehen aus einem hohlraumreichen Asphalttraggerüst und einem speziellen, modifizierten Verfüllmörtel, der mit dem zweiten Arbeitsgang in die Hohlräume des Asphalttraggerüstes eingebracht wird. Die Einzelkomponenten Asphaltraggerüst und Mörtel werden unabhängig voneinander hergestellt, und ergeben erst im Verbund die Halbstarre Deckschicht. Auf diese Weise entsteht ein monolithischer Körper, der aus der Verfüllung eines offenporigen Asphaltes mit einem Fließmörtel hergestellt wird.

Halbstarre Deckschichten werden als Deckschichten auf besonders beanspruchten Flächen, wie z. B. Containerstellflächen, Stauräumen vor Signalanlagen oder Busverkehrsflächen, ausgeführt. Sie können unter Beachtung der einschlägigen Gesetze und Verordnungen auch für Befestigungen im Bereich von Betankungsanlagen sowie Lager- und Umschlagflächen für wassergefährdende Stoffe eingesetzt werden.

Die Bauweise hat so ihre Tücken. Die Gütegemeinschaft Halbstarre Deckschichten vergibt Gütesiegel für die, die es drauf haben und berät zugleich. Die Systeme sind meist eingetragene Warenzeichen.

In Marseille entsteht in den nächsten Jahren der größte Containerhafen Europas. Der FOS Western Harbor hat eine Anlegelänge von 1,3 km und eine Gesamtfläche von 96 ha. Es wurden die hoch beanspruchten Flächen im Bereich der Eisenbahnverladung mit ca. 20.000 m², sowie Lagerfreiflächen mit ca. 10.000 m², ein überdachter Werkstattbereich mit ca. 2.000 m² sowie ein Lkw-Parkplatz mit ca. 4.000 m² mit dem System Confalt in der Stärke 50 mm ausgeführt. Als Unterbau für die genannten Flächen wurde bauseitig eine 300 mm mit Zement verfestigte Kiestragschicht hergestellt, die Liegezeit dieser Tragschicht betrug ca. drei Monate. Auf diese Tragschicht wurde ein Glasfasergewebe 40 x 40 mm mittels U60K verklebt und mit 5/8 Splitt abgestreut. Anschließend wurden ca. 3.600 t Asphalttraggerüst 0/11 eingebaut. Dieses Asphalttraggerüst wurde später mit 890 t Confalt-Trockenmörtel eingeschlämmt. Das gleiche Team realisierte bereits Flächen auf dem Containerterminal Kopenhagen 48.000 m², Helsingborg 80.000 m² und London Gateway mit 26.000 m².

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