Engpässe gefährden die Investitionswende
Die deutsche Bauindustrie hat Zweifel, ob die von der Bundesregierung aufgelegten Investitionsprogramme auch zügig in Projekte umgesetzt werden können. Diese Befürchtung äußerte heute der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Thomas Bauer im Rahmen seiner Jahres¬pressekonferenz anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie in Berlin.
Viele Bauverwaltungen sind personell so „ausgeblutet“, dass die notwendigen planerischen Vorarbeiten nicht mehr zeitnah geleistet werden können. Bauer forderte Bund, Länder und Gemeinden auf, die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Bauverwaltung durch Personalaufstockung wieder herzustellen. Dort, wo die Kapazitätslücken nicht schnell genug geschlossen werden kann, sollten die öffentlichen Auftraggeber auf das Know-how der Bauunternehmen in der Ausführungsplanung zurückgreifen, z.B. im Rahmen von Design-and-Build-Verträgen.
Die stetige Kritik am Zustand der Infrastruktur und an der öffentlichen Investitionszurückhaltung hat offenbar Früchte getragen, stellte Bauer fest. Mit seinem 10-Mrd.-Euro-Programm für Bundesinvestitionen, dem Sondervermögen „Kommunalinvestitionsförderungsfonds“ für finanzschwache Kommunen sowie einer neuen Generation von ÖPP-Projekten hat der Bund die Grundlagen für die längst überfällige öffentliche Investitionswende gelegt. Bis zum Ende der Legislaturperiode ist mit einer Aufstockung der Investitionslinie Verkehr von derzeit etwa 11 Mrd. auf knapp 13 Mrd. Euro im Jahre 2017 zu rechnen. Darüber hinaus fließen 1,1 Mrd. Euro in den Ausbau der Breitbandnetze. Gleichzeitig werden zehn ÖPP-Verkehrsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 7 Mrd. Euro an den Markt gebracht. Weitere etwa 500 Mio. Euro stehen für die energetische Sanierung im Gebäudebestand, den altersgerechten Umbau von Wohnungen und den Bau von Studentenheimen zur Verfügung.
Mit diesen Maßnahmen hat der Bund viel zur Aufhellung der Stimmung im öffentlichen Bau beigetragen, betonte Bauer. Die Bundesregierung reagiert damit auf den schleichenden Werteverzehr des öffentlichen Kapitalstocks. Trotzdem wird die deutsche Bauwirtschaft auch 2015 noch mit negativen öffentlichen Nettoinvestitionen leben müssen. Viele der angekün
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