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Hersteller und Betreiber organisieren sich

Fachgruppe Saugbagger im VDBUM

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es Saugbagger auf dem deutschen Markt. Nun haben sich Hersteller und Betreiber zu einer Fachgruppe unter dem Dach des VDBUM zusammengeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Mit dieser Initiative möchten die Hersteller und Betreiber die inzwischen ausgereifte Saugbaggertechnik populärer machen und deren Anwendungen deutlich steigern. Denn dafür gibt es gute Argumente. Beim Erstellen kleiner Kopflöcher, etwa als Start- oder Zielgruben bei der grabenlosen Rohr- oder Leitungsverlegung sowie bei Reparaturen im Falle einer Havarie bietet das Saugbaggern oft technische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber klassischen Verfahren mit Hydraulikbaggern oder Handschachtung.

Hydraulikbagger oder Handschachtung

An den Netzen von Versorgungs- und Telekommunikationsleitungen werden jährlich Schäden in Höhe von 200 Mio. Euro angerichtet. Die Ursachen liegen zum Teil in der schlechten Dokumentation des Leitungsbestandes, aber auch im hohen Kostendruck. Die Unternehmer gehen täglich hohe Risiken ein, wenn sie Hydraulikbagger einsetzen, um in die Gewinnzone zu kommen. Setzen sie auf den Faktor Sicherheit durch Handaushub, lässt sich kein Geld verdienen.

Der Saugbagger eignet sich deutlich besser für den Erdaushub in diesen schwierigen Bereichen, schließt Schäden aus und bringt dem Auftragnehmer die gewünschten Erlöse.

Überdimensionale Staubsauger

Saugbagger sind vergleichbar mit überdimensionalen Staubsaugern auf einem Lkw-Fahrgestell. Mittels Radialventilatoren wird ein großer, schnell fließender Luftstrom erzeugt, der alles Material, das sich in unmittelbarer Nähe des Absaugschlauches befindet, aufsaugt. Im Inneren des Fahrzeuges wird das Material in einem Behälter gesammelt. Alle Funktionen erfolgen durch den Bediener mittels Funksteuerung.

Mit dem Trockensaugverfahren können alle Medien wie Wasser, Schlamm oder feste Stoffe gesaugt werden. Die maximale Korngröße wird durch den Saugschlauch mit einem Innendurchmesser von 250 mm begrenzt.

Reparatur auch bei Wasseraustritt

Schäden an Versorgungsleitungen treten nicht nur bei der Durchführung von Tiefbauarbeiten auf. In der Regel sind sie auf Alterung der Leitungen, Verschiebungen im Untergrund durch hohe Oberflächenbelastung oder auch durch mechanische Belastungen durch Baumwurzeln zurückzuführen. Die Saugbaggertechnologie bietet beim Freilegen der Leitungen neben der Sicherheit weitere Vorteile.

Bei Wasserleitungsbrüchen wird das austretende Wasser sofort mit eingesaugt. Somit ist eine Reparatur auch unter vollem Wasseraustritt möglich. Ein weiterer positiver Effekt zeigt sich im Gasleitungsbereich. Durch die sehr große Arbeitsluftmenge wird die Gemischkonzentration stark reduziert. Gaswarngeräte messen die Konzentration des Saugluftstromes und schalten die Maschine weit vor dem Erreichen kritischer Werte ab.

Autarker Einsatz

Die aktuelle Pandemiesituation hat verdeutlicht, dass der zügige Breitbandausbau unverzichtbar ist. Auch bei diesen Arbeiten – gleich ob in offener Bauweise oder im Trenchverfahren – sind Saugbagger ökonomisch gut einsetzbar.

2019 haben sich die Betreiberfirmen in Deutschland auf Initiative des deutschen Herstellers RSP zu einer Fachgemeinschaft unter dem Dach des VDBUM organisiert. Zu den Zielen der Fachgemeinschaft zählt die Ausarbeitung eines Regelwerkes zum Einsatz dieser Technik und zur Qualifikation des Bedienpersonals. Dies soll einen weiteren, wesentlichen Schritt zur allgemeinen Bekanntheit und Akzeptanz dieser Bautechnologie bedeuten.

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