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Straßenbau 3. November 2021

Freie Fahrt auf der erweiterten A 8

Der auf 6 Fahrstreifen plus Standstreifen erweiterte Streckenabschnitt der A 8 zwischen Hohenstadt und Ulm-Nord wurde am 2. November offiziell für den Verkehr freigegeben.

Naturschutz- und Lärmschutzmaßnahmen, wie die neu errichtete Lärmschutzwand links im Bild, waren wichtige Bestandteile der Baumaßnahme. Rechts im Bild ist die Autobahnmeisterei Ulm-Dornstadt zu sehen
Naturschutz- und Lärmschutzmaßnahmen, wie die neu errichtete Lärmschutzwand links im Bild, waren wichtige Bestandteile der Baumaßnahme. Rechts im Bild ist die Autobahnmeisterei Ulm-Dornstadt zu sehen
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Baulich konnte die Maßnahme bereits Mitte September fertiggestellt werden – trotz Pandemiebedingungen 6 Wochen früher als geplant. Damit gingen 9 Jahre effektive Bauzeit erfolgreich zu Ende.

Im Auftrag des Bundes wurde der 23 km lange Streckenabschnitt für die Verkehrsanforderungen der Zukunft gestaltet. Ein wichtiger Meilenstein für die Verkehrsinfrastruktur Deutschlands, ist doch die A 8 zwischen Karlsruhe und München Teil der europäischen Verkehrsachse „Frankreich - Deutschland - Österreich - Südosteuropa“. Das Gesamtprojektvolumen, bestehend aus Bau- und Grunderwerbskosten, beträgt 278 Mio. Euro.

Kein Wunder also, dass sich zur Freigabe auch Prominenz einfand. Am Festakt nahmen Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, und Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm, nahmen zusammen mit Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes, und Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, teil.

Die Baumaßnahme

Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Regierungspräsidium Tübingen, setzte seit 2012 die baulichen Maßnahmen in 4 Bauabschnitten – von Widderstall bis Ulm – federführend um. Dies erforderte auch deshalb ein hohes Maß an Koordination, da der Verkehr während der gesamten Zeit aufrechterhalten werden musste. Darüber hinaus wurde gleichzeitig die auf 20 km unmittelbar parallel verlaufende Trassenlage der ICE-Neubaustrecke (NBS) „Wendlingen-Ulm“ realisiert. Nicht nur durch den gemeinsamen Planfeststellungsbeschluss, der 2008 erging und 2010 Rechtskraft erhielt, entstand damit ein gemeinsames Projekt, welches eine Besonderheit für den Autobahnbau darstellt.

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Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, betonte dann auch: „Der gemeinsame Bau mit der ICE-Neubaustrecke auf der Albhochfläche erforderte einen hohen Abstimmungsaufwand, der sich aber gelohnt hat. Mit dem neuen Direktanschluss des Containerbahnhofs im Ulmer Norden an die Autobahn, an dem von der Straße auf die Schiene und umgekehrt geladen wird, wird Transport umweltfreundlicher und effizienter.“

3 der 4 Bauabschnitte waren bereits abgeschlossen, als die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest die Maßnahme am 1. Januar 2021 übernahm und trotz erschwerter Baubedingungen in Folge der Corona-Pandemie im Spätsommer 2021 erfolgreich abschloss. Dabei wurden 26 Bauwerke neu gebaut und 3 angepasst. Zu den neuen Bauwerken gehören auch eine Grünbrücke, eine Wildtierpassage als Unterführung und 2 Fledermausdurchlässe. Außerdem wurden 8 Regenrückhaltebecken errichtet. Denn anders als vor der Erweiterung wird nunmehr das Oberflächenwasser nicht mehr über die Böschungen frei entwässert, sondern über Kanäle gesammelt und in den Becken vorgereinigt, bevor es später einmal in die Donau abgeleitet wird. Insgesamt mussten 1,4 Mio. Kubikmeter Erdreich ab- und ca. 2,2 Mio. Kubikmeter aufgetragen werden, um die Höhenlage der Autobahn an die heutigen Anforderungen einer fahrdynamischen Linienführung anzupassen und um Lärmschutzwälle als aktiven Lärmschutz zu schaffen.

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