Direkt zum Inhalt

Gestaltungsplan für «Kiesgrube Tagelswangen» 

Die Baudirektion des Kantons Zürich hat den Gestaltungsplan «Kiesgrube Tagelswangen» festgesetzt. Dieser bildet die Grundlage, um im entsprechenden Gebiet Kies abzubauen.

Standort des Abbaugebietes.

Die Zürcher Bauwirtschaft benötigt rund vier Millionen Kubikmeter Kies im Jahr. Der Kies muss innerhalb des Kantons Zürich beschafft werden, genauso wie der Aushub hier abzu-lagern ist. Die Geologie und die Bodenbeschaffenheit schränken die möglichen Standorte jedoch ein. Gleichzeitig sollen die regionale Versorgung gesichert und lange Wege vermie-den werden, indem die Kiesabbaugebiete über den Kanton verteilt werden. Die Gebiete für den Kiesabbau sind im kantonalen Richtplan bezeichnet. Mit einem Gestal-tungsplan werden die nutzungsplanerischen Voraussetzungen für das anschliessende Bau-bewilligungsverfahren für die Materialgewinnung und die Wiederauffüllung geschaffen.

Die Baudirektion hat bereits am 6. Mai 2022 den kantonalen Gestaltungsplan «Kiesgrube Tagels-wangen» festgesetzt. Der Perimeter umfasst zwischen Lindau und Illnau-Effretikon eine Fläche von ca. 45 Hektaren, wovon die gesamte Abbaufläche ca. 33 ha beträgt. Die Gesamtabbaufläche und –abbaumenge verteilen sich auf drei Gebiete, die etappenweise ab-gebaut werden. Die gesamte Aushubmenge, welche kieshaltig ist und abtransportiert wird (Moräne- und Schotterschicht) umfasst ca. 7.9 Mio. m³.

Synergien mit dem Bau des Brüttenertunnels

 

Grosse Synergien ergeben sich im Zusammenhang mit dem Projekt «MehrSpur Zürich-Winterthur» der SBB. Für den Bau des Brüttenertunnels, den die SBB voraussichtlich zwischen 2026 und 2035 erstellen wird, werden rund 500’000 Tonnen Kies benötigt. Zudem sind rund 4 Millionen Tonnen Tunnelaushub abzutransportieren. Die unmittelbare Nähe zur künftigen Kiesgrube bietet die einmalige Gelegenheit, den Kies vor Ort zu beziehen und die Hälfte des Tunnelaushubs über Förderbänder zur Kiesgrube zu transportieren und dort abzulagern.

Allfällige Rechtmittelverfahren, die das Verfahren verzögern, könnten eine solche Lösung jedoch verunmöglichen. Das würde bedeuten, dass der Kies für den Bau des Brüttenertunnels von weither transportiert und die Kiesgrube mit Aushubmaterial aus anderen Baustellen befüllt werden müsste. Der Transport müsste entsprechend per Lastwagen erfolgen und entspräche umgerechnet rund 250’000 zusätzliche LKW-Fahrten in der Region.

Änderungen nach der öffentlichen Auflage

Während der Auflagefrist gingen 102 Einwendungen von Privaten und Organisationen ein. Davon waren 80 Einwendungen gleichlautend. Aufgrund der Einwendungen wurde der Gestaltungsplan überarbeitet. Über die Berücksichtigung der Einwendungen wurde ein separater Bericht erstellt, der Teil der Festsetzungsunterlagen ist. Zu den wichtigsten Änderungen zählt ein zusätzlicher Artikel in den Gestaltungsplanvorschriften, der ein Monitoring der umweltrechtlichen Emissionen verlangt. Das Monitoring zu den Themen Staub, Lärm, Erschütterung und Verkehr wird durch die Unternehmung aufgebaut, die für den Kiesabbau zuständig sein wird.

Passend zu diesem Artikel

Mammutstosszahn aus der letzten Eiszeit

Mitarbeiter des Kieswerks Wynau haben beim Kiesabbau mit dem Bagger den Stosszahn eines Mammuts gefunden. Das Tier lebte vor mehr als 25 000 Jahren im äussersten Nordosten des Kantons Bern. Der Fund ermöglicht einen Blick auf eine ferne Epoche, über die das Wissen gering ist.