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Funkbasierte Köderschutzboxen 17. August 2020

Hightech-Rattenfalle mit IoT

Rattenbekämpfung ist eine heikle Angelegenheit. Die Nager sind schlau, das Gift sehr gefährlich für die Umwelt. Das Unternehmen Ball-B hat nun eine verlässliche Lösung entwickelt, die eine gezielte Bekämpfung der Schädlinge ermöglicht.

Inhaltsverzeichnis

In immer mehr Bereichen machen funk- und cloudbasierte Lösungen das Arbeiten deutlich einfacher und effizienter. Das gilt auch für die Rattenbekämpfung. So bietet das Nürnberger Unternehmen Ball-B nun neue Köderschutzboxen an, bei denen die Daten mittels NB-IoT direkt in die Cloud übertragen werden. So lassen sich u.a. die Bekämpfungsmaßnahmen vor Ort um weitere 60 bis 70% reduzieren.

Köderkontakt mit Wasser ausgeschlossen

Bereits seit fünf Jahren bietet das Unternehmen funkbasierte Köderschutzboxen an, mit denen sich Ratten effektiv und zugleich umweltschonend bekämpfen lassen. Das Grundprinzip ist dabei stets dasselbe geblieben: Mittels einer mechanischen Verschlussklappe an der Unterseite der Boxen wird verhindert, dass die Giftköder im Innern in Kontakt mit Wasser kommen. So werden die Umwelt geschont, der Gifteinsatz um bis zu 90% reduziert und die aktuellen Gesetze und Vorschriften eingehalten. Denn die zuständigen Schädlingsbekämpfer und deren Auftraggeber müssen sicherstellen, dass selbst bei Hochwasser und Starkregen kein Gift ins Wasser gelangt. Ohne Köderschutzboxen ist dies nicht möglich.

Smarte Technologie und hochgradig wirkende Gifte

Mittlerweile bieten auch andere Hersteller Köderschutzboxen an, die auf die eine oder andere Art den Kontakt zwischen Giftköder und Wasser verhindern. Der größte Vorteil der Tox-Protect-Köderschutzboxen ist jedoch, dass diese zusätzlich smarte Technologien nutzen, die wichtige Daten liefern und dabei helfen, den Aufwand deutlich zu reduzieren sowie lokale Ratten-Hotspots gezielt zu ermitteln und zu bekämpfen. Die einzelnen Boxen sind u.a. mit Bewegungsmeldern ausgestattet, die wichtige Informationen über das aktuelle Rattenvorkommen liefern. Da antikoagulante Rodentizide der 2. Generation, das sind hochgradig wirkende Gifte, ausschließlich anlassbezogen eingesetzt werden dürfen, bilden diese Informationen die notwendige Voraussetzung für den Einsatz von Giftködern. Denn ohne Befund dürfen nur giftlose Testköder eingesetzt werden. Gerade jetzt, da Ratten vielerorts als Folge der Corona-Pandemie ihr Verhalten bzw. Territorium ändern, sind verlässliche Daten zur lokalen Rattenpopulation besonders hilfreich.

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Funkbasierte Köderschutzboxen

Bei den bisherigen Tox-Protect-Modellen werden die Daten der einzelnen Köderschutzboxen per ULE-Funk mit einem Lesegerät vor Ort ausgelesen. Das Öffnen und Besteigen des Schachts wird somit überflüssig, was Zeit und Geld spart und zudem sicherer ist. Vom Lesegerät werden die Daten dann in die Cloud übertragen, sodass die Daten wie das lokale Rattenvorkommen zentral zur Verfügung stehen und über Endgeräte wie Computer, Tablet oder Smartphone jederzeit abgerufen werden können.

Köderkontrolle per Cloud

Die neuen Modelle für machen die Arbeit nun noch einmal leichter. Die Köderschutzboxen nutzen den Funkstandard Narrowband-IoT (NB-IoT), sodass die Daten von den einzelnen Köderschutzboxen direkt in die Cloud übertragen werden können. Die Anfahrten der einzelnen Standpunkte zum Auslesen der Daten entfallen somit komplett. Und auch die Dokumentation der einzelnen Maßnahmen, die nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Gesetze erforderlich ist, wird so noch einfacher.

Bereits vor dem Marktstart nutzten mehr als 300 Städte, Gemeinden und Kommunen das System. Diese Zahl dürfte nun noch einmal steigen. Die neuen Modelle können überall dort direkt mit der neuen Funklösung genutzt werden, wo Narrowband-IoT von den Mobilfunkanbietern schon zur Verfügung gestellt wird. An allen anderen Orten lassen sich auch die neuen Modelle wie die bisherigen Köderschutzboxen mit dem ULE-Funkstandard einsetzen. Eine Umrüstung auf Narrowband-IoT zu einem späteren Zeitpunkt ist problemlos möglich, sobald der Funkstandard vor Ort zur Verfügung steht. Darüber hinaus können die beiden Funkstandards von einem Anwender in einer Kommune gleichzeitig angewendet und betrieben werden.

Rattengifte gezielt einsetzen

Wie wichtig es ist, zeitgemäße Methoden zur Rattenbekämpfung zu nutzen, zeigen übrigens auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die das Umweltbundesamt in Auftrag gegeben hat. Demnach lassen sich Rückstände von antikoagulanten Rodentiziden der 2. Generation nicht nur in Fischen aus deutschen Flüssen und Seen nachweisen, sondern sogar in Lebern von Karpfen, die ausschließlich gereinigtem Wasser ausgesetzt waren. Das bedeutet, dass die Rattengifte selbst in konventionellen Klärwerken nicht entfernt werden können. Sind die Gifte einmal in der Umwelt, bleiben sie auch dort. Die einzige wirkungsvolle Maßnahme ist somit eine strikte Prävention mit Hilfe von zeitgemäßen Köderschutzboxen.

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