Künstliche Intelligenz für den nachhaltigen Straßenbau
In einem Forschungsprojekt werden KI-Verfahren für die Echtzeitsteuerung von Asphaltbaustellen nach Kriterien der Nachhaltigkeit entwickelt, um die CO2-Emissionen im Bauprozess live zu messen und zu optimieren.
Partner des Forschungsprojektes KInaStra – „Künstliche Intelligenz für den nachhaltigen Straßenbau“.Stuttgart sind: der Digitalisierungsexperte Smart Site Solutions GmbH, die Reif Bauunternehmung GmbH & Co. KG, die Makadamlabor Schwaben GmbH und der Universität Hohenheim.
Das KInaStra-Projektkonsortium wird von assoziierten Partnern unterstützt: Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V., Bundesanstalt für Straßenwesen, KI-Forschungsverbund Cyber Valley, Deutscher Asphaltverband e.V. und infraTest Digital Solutions GmbH.
Die Projektziele
Ziel des Projektteams aus Praxis und Wissenschaft ist die Entwicklung intelligenter, datengetriebener Echtzeit-Steuerungsverfahren auf Basis von Technologien des Maschinellen Lernens. Als Ergebnisse sollen digitale Tools für das CO2-Reporting und die Entscheidungsunterstützung entstehen.
Mittels Sensoren und Schnittstellen sollen Daten über die gesamte Asphaltlieferkette hinweg erhoben werden. In der Cloud werden diese Daten dann in Echtzeit mittels KI-Verfahren analysiert. Dies ermöglicht die Ableitung von Handlungsempfehlungen für das bauausführende Personal.
Die Projektergebnisse sollen Bauunternehmen helfen, Straßenbauprojekte durch eine CO2-optimierte Planung und Prozesssteuerung nachhaltiger auszuführen. KInaStra schafft somit Voraussetzungen, um den Nachhaltigkeitsanforderungen der kommenden Jahre, u.a. von Seiten der öffentlichen Auftraggeber, effizient zu begegnen. Zugleich stärkt das Projekt die ökonomische Nachhaltigkeit bei sich verknappenden und verteuernden Ressourcen. Negative Auswirkungen auf Qualität, Kosten und Zeit sollen die Maßnahmen nicht haben.
Hintergrund der Förderung
Die Förderung des Projektes KInaStra erfolgt im Rahmen der Innovationsförderung „InvestBw – Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg auf der Grundlage eines Beschlusses der Landesregierung Baden-Württemberg.
Der Straßenbau verursacht jährlich global ca. 400 Mio. Tonnen CO2-Emissionen. Dies entspricht etwa 7,5% der Jahresmaximalmenge, die weltweit ausgestoßen werden darf, um das 1,5-Grad-Klimaziel noch zu erreichen. Bereits bei mittelgroßen Baustellen mit 2.500 Tonnen einzubauendem Asphalt benötigen ca. 4.000 Bäume ein ganzes Jahr, um die CO2-Emissionen von rund 50 Tonnen wieder zu kompensieren. (MAI/RED)
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