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Strabag setzt auf Trimble MX9 6. August 2020

Mobile Mapping – einfach und genau

Ein deutsches Unternehmen baut sein Geschäft mit Mobile Mapping-Lösungen von Trimble aus. Nach guten Erfahrungen in Pilotprojekten wird das MX9-System nun bei zahlreichen Verkehrsinfrastrukturprojekten im In- und Ausland eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Die Strabag AG ist eines der größten Bauunternehmen in Europa und in Deutschland im Infrastrukturbau führend. Innerhalb des Konzerns, der dafür bekannt ist, komplizierte Verkehrsprojekte frist- und budgetgerecht fertigzustellen, wurde erkannt, dass die herkömmlichen Vermessungstechnologien es den Messteams schwer machen, mit dem rasanten Tempo der Planungs- und Ausführungsaufträge Schritt zu halten.

Mobile Mapping-Lösung Trimble MX9

Ende 2018 kaufte Strabag nach der Erprobung verschiedener Optionen die Mobile Mapping-Lösung Trimble MX9, um die anfallenden Arbeiten mit Effizienz, Sicherheit und Präzision durchzuführen. Zudem hoffte man, dass sich durch die Funktionalitäten des Systems neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen würden.

Eine der ersten Bewährungsproben war der Einsatz in einem Pilotprojekt zur Erneuerung der A 93 bei Regensburg durch die Autobahndirektion Nordbayern (ABDNB). Strabag hatte die Aufgabe, einen 20 km langen Abschnitt der zweispurigen Autobahn zu scannen und Bilder zu erfassen, um dann ein DGM mit einer absoluten Genauigkeit von 1,5 cm horizontal und 2 cm vertikal zu erstellen. Außerdem koppelten Experten die 3D-Kartierungsdaten mit Drohnenbildern, in denen Geländemerkmale im Bereich von 200 m auf beiden Seiten der Autobahn erfasst wurden.

Scannen mit 80 km/h

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Um die Datenvorgaben zu erfüllen, verwendete ein Feldteam eine Trimble SX10 Scanning-Totalstation, um 120 Bodenpasspunkte (GCPs) zu messen und zu vermarken und so das Festpunktnetz für das Mobile Mapping zu erstellen. Mit dem am Fahrzeug montierten MX9 fuhr das Messteam mit 80 km/h über die Autobahn. Sie scannten in einem 50-m-Bereich der Straße spezifische Merkmale wie Bruchkanten, Randmarkierungen der Fahrbahn, Verkehrs- und Bauschilder und Straßenmarkierungen. Außerdem wurden alle 5 m Panorama- und Mehrwinkelfotos aufgenommen. In nur zwei Stunden wurde eine Punktwolke des gesamten 20 km langen Abschnitts erfasst.

Im Büro integrierte ein Team dann mithilfe von Trimble Business Center (TBC) die Bodenpasspunkte mit den Scanpunkten, um die Punktwolke zu verarbeiten. Es extrahierte eine Vielzahl von Merkmalen wie Bruchkanten, Randmarkierungen, Straßenmarkierungen und Leitplanken, um einen vektorisierten Datensatz zu erzeugen. Nach dem Erstellen des endgültigen zentimetergenauen DGMs der A 93 lieferte das Team den Vektordatensatz, die Drohnenbilder und das DGM an die Autobahndirektion.

Antrieb für weitere Erfolge

Neben der Verwendung in Pilotprojekten hat Strabag das MX9-System auch bei zahlreichen anderen Verkehrsinfrastrukturprojekten im In- und Ausland eingesetzt.

Das österreichische Verkehrsunternehmen Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb (GKB) beauftragte Strabag damit, mit dem MX9-System einen nächtlichen Scan und die Vermessung einer 51 km langen Bahnstrecke im steiermärkischen Streckennetz durchzuführen, für die eine Elektrifizierung geplant war. Der MX9 wurde dazu auf einer besonderen Lokomotive montiert und alle sichtbaren Merkmale gescannt, auch Merkmale im Oberleitungsbereich – detaillierte Ausgangsdaten für die Planung und Konstruktion der neuen elektrifizierten Strecke.

Dokumentation am Flughafen München

Mit dem MX9-System konnte Strabag außerdem erfolgreich neue Bereiche erschließen, z.B. im Rahmen des 455-Mio.-Ausbauprojekts Terminal 1 am Flughafen München. Strabag erhielt den Auftrag, vor dem Abriss eine detaillierte Bestandskarte des vorhandenen Geländes und seiner Geländemerkmale zu erstellen.

Ein Team erstellte ein Netz von Bodenpasspunkten auf dem 95.000 m² großen Betonvorfeld und führte mit der Trimble SX10 dessen Vermessung durch. Anschließend scannte das Team das gesamte relevante Gebiet mit dem MX9 und erfasste innerhalb einer Stunde alle Gebäude, Markierungen, Leuchten, Schilder und Betonfugen. Die Daten wurden in TBC verarbeitet, um ein 3D-Modell des Geländes zu erstellen. Dieses enthielt eine klare und realistische Ansicht der Terminalinfrastruktur – von der kleinsten Betonfuge bis zum höchsten Lichtmast.

Thomas Gröninger, Bereichsleiter für Digitalisierung bei Strabag, fasst die Vorzüge des Systems zusammen: „Die Vermessung eines so großen Geländes mit konventionellen Methoden hätte mehrere Tage Arbeit und zusätzliche Kosten in Anspruch genommen. Mit dem Mobile Mapping-System haben wir alle benötigten Felddaten in einer Stunde erfasst.“

www.trimble.com

Überblick

Die konventionelle Vermessung von Schnellstraßen, Bahnstrecken und aktiven Flughäfen ist für Messteams eine besondere Herausforderung, da sie präzise Messungen schnell erfassen und gleichzeitig sicher arbeiten müssen. Ein deutsches Unternehmen arbeitet nun mit 3D Mobile Mapping-Technologie, um bei seinen Infrastrukturprojekten Schnelligkeit, Sicherheit und optimale Datenerfassung zu gewährleisten. Dadurch wird das Geschäft der Straßenbau- und Bahnprojekte neu definiert und die Erschließung ganz neuer Möglichkeiten vorangetrieben.

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