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Engpass beseitigt

Moderner Brecher für den Edelsplitt

Im Diabas-Werk Altenkirchen im Taunus wurde ein Maschinen-Engpass beseitigt und gleichzeitig die Edelsplitt-Produktion modernisiert.

Inhaltsverzeichnis

Der Traditionsbetrieb Wilhelm Jost GmbH & Co. KG blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück: Vor über 100 Jahren begann alles mit einem Pflasterbetrieb, heute führen Werner und Bernd Jost ein gut laufendes Straßenbauunternehmen in dritter bzw. vierter Generation. Bereits 2016 hat sich die Unternehmensführung über einen Neubau bzw. alternativ über eine schrittweise Teilerneuerung der Aufbereitungsanlage im Diabaswerk Altenkirchen Gedanken gemacht. Große Teile der Anlage sind bereits seit 1994 in Betrieb und befanden sich vor kurzem am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer. Angesichts eines drohenden Produktionsausfalls und der eingeschränkten Platzverhältnisse zog man 2018 eine schrittweise Teilerneuerung der alten Anlage in Betracht und stieg gemeinsam mit Metso Germany in die Planung ein.

Flaschenhals beseitigen

Neben der Erneuerung der Maschinen bestand ein weiteres Ziel darin, den Flaschenhals in der Edelsplitt-Produktion zu beseitigen, um die Kapazitäten der besonders nachgefragten Fraktionen 5/8, 8/11, 11/16 und 16/22 mm zukunftssicher ausweiten zu können. „Wir sind davon überzeugt, dass der Markt in Zukunft noch größere Mengen an hochwertigen Edelsplitten vom Markt fordert, während Recyclingprodukte weitaus weniger gefragt sind“, erklärt Geschäftsführer Bernd Jost. Metso erhielt 2018 als Vertragspartner den Zuschlag für die Detailplanung sowie die Realisierung der Umbaumaßnahme der Edelsplittproduktion. Der Auftrag umfasste die Planung, Lieferung und Montage von drei Siebmaschinen und einer Vertikalprallmühle.

Der bestehende Stahlbau für die Anlagen der Edelsplittproduktion sollte im Zuge des Austauschs leistungsfähigerer Aggregate weitestgehend unangetastet bleiben. Den Startschuss bildete bereits die Installation von zwei neuen Becherwerken, die von Wilhelm Jost GmbH & Co. KG in Eigenregie erneuert wurde. Metso lieferte für den Umbau eine neue Schurre sowie die Stahlbau-Verstärkungen, die durch die neuen größeren Maschinen benötigt wurden.

Die Kapazitätsausweitung der Edelsplittanlage war unter Berücksichtigung der eingeschränkten räumlichen Gegebenheiten nur mit Maschinen aus dem breiten Metso Portfolio zu bewerkstelligen, die exakt den vorgegebenen Abmessungen entsprachen. Außerdem musste die Statik für alle Anlagenkomponenten neu berechnet und stellenweise überarbeitet werden.

Kompatibel mit jedem anderen Sieb

Bei der ersten Austauschmaschine handelte es sich um eine Eindecker-Siebanlage, die aus dem Aufgabematerial 0-150 mm hauptsächlich Frostschutzmaterial aussiebt. Zur Aufbereitung des Materials in der Edelsplittabsiebung kommt als Austauschmaschine die Metso ES203 zum Einsatz – ein Dreideck-Ellipsenschwinger mit großzügigem Raum zwischen den Decks. Über einer jeweils 9 m2 großen Siebfläche erfolgt die Trennung des Materials in die Fraktionen 8,22 und 32 mm. Während im Unterdeck Drahtgewebe verwendet wird, sind die darüber liegenden Decks mit Gummisiebbelägen vom Typ Trellex LS RU ausgestattet. Das modulare Metso Trellex LS System ist so konzipiert, dass es mit nahezu jedem Sieb kompatibel ist und vor allem einen schnellen Austausch großer Siebbelagsflächen bei minimalen Wartungszeiten ermöglicht. In der dritten Siebstufe übernimmt zukünftig ein Sieb vom Typ Metso CVB202 die Klassierung der 8/11, 11/16 mm und 16/22 mm Edelsplitt-Fraktionen.

Höhere Kapazitäten beim Edelsplitt

Um die geplante Kapazitätssteigerung in der Edelsplittproduktion zu realisieren, war es neben dem Einsatz produktiverer Siebmaschinen unerlässlich, einen leistungsstärkeren Vertikalprallbrecher zu finden. Die Wahl fiel auf den Metso Barmac B7150SE, der abhängig von Einstellungen und Aufgabematerial bis zu 545 t/h verarbeiten kann. Er übernimmt ab sofort in der 4. Brechstufe die Rolle des Kubizierers und beseitigt mit seiner großen Leistung den Flaschenhals, der zuvor bestand. Über den vorgeschalteten Metso Kegelbrecher vom Typ HP3 in der Tertiärstufe wird zunächst das Material 45/x mm auf 0/32 mm runter gebrochen und über den neuen Barmac weiter verarbeitet. Insgesamt verliefen Planungs- und Einbauphase reibungslos, der Umbau erfolgte im vorgegebenen Zeitrahmen von acht Wochen, was die Inbetriebnahme mit einschloss. „Außer der Anpassung einzelner Siebbeläge und Einstellungen der Massenströme im Barmac, was völlig normal ist, kam es zu keinen unliebsamen Überraschungen“, äußerte sich Bernd Jost zufrieden. (Ralf Goffin)

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